Hilfe, Pubertät

Klassische Erziehungsfehler von Teenager-Eltern

Leben
27.01.2015 16:40
Erziehung ist oft nicht einfach - besonders herausfordernd wird es allerdings, wenn man plötzlich einen Teenager in Hochform zu Hause hat. Was Sie nun besser nicht machen sollten, erfahren Sie hier.

Fehler 1 – Absolute Kontrolle
Auch wenn es schwerfällt: Lösen Sie sich von der Vorstellung, das Leben Ihres Kindes weiterhin so mitverfolgen zu können, wie Sie das bisher gewohnt waren. Ihr Kind braucht nun seinen Freiraum, um sich zu einem verantwortungsbewussten Erwachsenen zu entwickeln. Denn Kontrolle führt in dieser Phase rasch zu Rückzug des Kindes und zu Machtkämpfen. Sie können Ihr Kind natürlich weiterhin fragen, was es tut und wohin es geht. Achten Sie aber darauf, den richtigen Tonfall zu treffen und Fragen nicht unnötig oft zu wiederholen.

Fehler 2 – Emotionale Vorwürfe
Denken Sie an eine Situation, in denen Ihnen zuletzt ein Vorwurf wegen vermeintlich falschem Verhalten gemacht wurde: Kein angenehmes Gefühl – Sie fühlten sich angegriffen, unter Druck und wollten sich um jeden Preis rechtfertigen. Denken Sie daran, dass es Ihrem Kind genauso geht, wenn Sie ihm Vorwürfe machen. Bevor Sie daher wegen vermeintlichem Undank, Rücksichtslosigkeit, Verspätung etc. so richtig loslegen, bemühen Sie sich, tief durchzuatmen, und verschieben Sie die Konfrontation. Versuchen Sie Ihrem Kind klarzumachen, warum sein Verhalten Sie stört: Sie machen sich Sorgen, Sie fühlen sich ungerecht behandelt, Sie denken an seine Gesundheit – ein ruhiges Gespräch führt eher zum Ziel und vermeidet ein Zerwürfnis. Insbesondere sollten Sie Zurechtweisung vor Freunden vermeiden.

Fehler 3 – Keine Grenzen setzen
Freiräume hin, Entfaltung her – gerade in dieser Zeit der Selbstfindung muss Ihr Kind Sie einschätzen können und wissen, dass es gewisse Grenzen gibt, die das Miteinander bestimmen. Bieten Sie Ihrem Kind die Stirn, wenn Sie einen anderen Standpunkt vertreten, und stehen Sie dazu, was Sie richtig und falsch finden. Auch sollten Sie Konsequenzen setzen, wenn Ihr Kind sich falsch verhält. Kinder, die keine Konfrontationen durchkämpfen müssen, fühlen sich in ihrer eigenen Überzeugung bestätigt und können den Respekt vor ihren Eltern verlieren.

Fehler 4 – Bagatellisieren
"Das ist nur die Pubertät" sollte nicht Ihre Standardreaktion auf das Verhalten Ihres Kindes sein, und niemals Ihrem Kind gegenüber ausgesprochen werden. Für Ihr Kind sind seine Emotionen und Meinungen seine Realität, auch wenn diese vielleicht einem Hormonüberschuss entspringen. Nehmen Sie Ihr Kind ernst und geben Sie ihm zu verstehen, dass Sie sich in seine Situation hineinversetzen können.

Machen Sie sich bewusst, dass die Pubertät auch für Sie ein Lernprozess ist: Auch Sie müssen nun damit umgehen, dass Ihr Kind für sich selbst Verantwortung trägt. Nehmen Sie sich nun auch wieder bewusst mehr Zeit für sich selbst und Ihre Bedürfnisse. Dadurch werden Sie ausgeglichener sein und können mit den Herausforderungen als Teenager-Mama bzw. -Papa gleich viel besser umgehen.

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(Bild: kmm)



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