Schluss mit Streit

Dauernd Streit bei den Kindern? Das können Sie tun

Leben
20.02.2015 11:59
Ein Wort gibt das andere, plötzlich fliegt ein Spielzeug durch die Luft und beide Kinder weinen – so oder so ähnlich spielt sich der Kleinkrieg in vielen Kinderzimmern tagtäglich ab. Und die Eltern stehen oft hilflos dazwischen, schließlich sind in ihren Augen Kleinigkeiten für die heftigen Streitereien verantwortlich. Wie man diese Differenzen schlichten kann und Kindern Konfliktfähigkeit für weniger Streit beibringt, das erfahren Sie hier.

Was steckt hinter dem Streit?
Streit zwischen Kindern ist zwar für Erwachsene oft nervenaufreibend, für Kinder aber eine zutiefst normale Sache. Denn manche Kinder streiten zwar oft, sind aber auch sehr gut in der Lage, ihre Konflikte wieder aus dem Weg zu schaffen. So gerät man sich in dem einen Moment wegen eines Spielzeugs in die Haare, in der nächsten Sekunde spielt man schon wieder ganz nett miteinander. Speziell größere Kinder sind häufig sehr kreativ, was das Finden von Kompromisslösungen angeht. Erwachsene machen oft den Fehler, dass sie Streitigkeiten zwischen Kindern mit den Maßstäben von Erwachsenen messen und aus ihrem Blickwinkel heraus interpretieren. Doch das ist die falsche Herangehensweise. Denn Kinder haben ihre eigenen Bewältigungsstrategien.

Wie Kinder mit einem Streit umgehen
Kinder beenden Konflikte oft einfach, indem sie aufhören zu streiten und weitermachen, als wäre nichts gewesen. Auch wenn sich ein Kind bei dem anderen entschuldigt, ist die Situation entschärft und es geht weiter, als wenn man nie gestritten hätte. Manchmal gehen Kinder einander auch einfach aus dem Weg, wenn es keine unmittelbare Lösung gibt und die Situation unerträglich wird. Eine weitere Möglichkeit ist der Verzicht: Streiten sich zwei Kinder um ein und dasselbe Spielzeug, dann lässt sich die Situation oft nur dann lösen, wenn eines der Kinder verzichtet.

Hilfestellung der Eltern
Zunächst sollte man sich als Elternteil eines klarmachen: Der Streit ist ein absolut normales und auch notwendiges Verhalten, da die Kinder sich so in Konfliktlösung üben, ihre eigenen Grenzen austesten und ihre Persönlichkeit bilden. Auch wenn der Kampf der beiden Streithähne manchmal nervenaufreibend ist – Sie sollten sich erst dann einmischen, wenn Ihre Kinder es nicht mehr alleine schaffen.

Dann gilt es zunächst, Hilfestellung zur Selbstbewältigung zu geben, damit Kinder lernen, wie sie selbst zurechtkommen. Besprechen Sie mit Ihren Kindern, wie es zu der Situation gekommen ist und was bei beiden Seiten der Beweggrund bzw. der Wunsch ist, der hinter dem Streit steckt.

Sie können Ihren Kindern mit Fragen dabei helfen, selbst auf Lösungen zu kommen, wie z.B. mit der Frage "Was könntet ihr jetzt tun?" oder "Was kann man machen, damit ihr beide zufrieden seid?". So werden Ihre Kinder in die richtige Richtung gebracht, ohne dass Sie sich einmischen müssen und zwischen die Fronten geraten.

Manchmal funktioniert diese Strategie aber nicht und es bedarf eines Streitschlichters. Das ist speziell bei jüngeren Kindern erforderlich, wenn die Situation auftritt, dass beide genau dasselbe Spielzeug wollen und keiner verzichten will. Keinesfalls sollten Sie hier den Fehler begehen und automatisch dem jüngeren Kind beispringen, denn oft spielen kleine Kinder den Altersbonus schon ganz bewusst aus und das ältere Kind fühlt sich – zu Recht – ungerecht behandelt.

Hier sollten Sie versuchen, eine Kompromisslösung anzubieten, und Ihren Kindern zeigen, wie man Vereinbarungen ausmacht. Anfangs werden Sie wahrscheinlich auch bei der Umsetzung ein wachsames Auge auf die Einhaltung der Bedingungen haben müssen, aber schnell werden Ihre Kinder gelernt haben, wie man auch solche Probleme in den Griff bekommt, und dadurch weniger streiten.

Auch ist es wichtig, dass Sie Ihren Kindern früh beibringen, dass es keine Schande ist, wenn man einmal etwas falsch gemacht hat. Man kann Fehler zugeben und sich dafür entschuldigen. Damit werden viele Probleme schnell und ohne handfesten Krach aus dem Weg geschafft. Wirklich dazwischengehen sollten Sie nur, wenn Aggressivität ins Spiel kommt. Dieses Verhalten sollten Sie auch sanktionieren.

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(Bild: kmm)



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