Dem Bericht nach hatte der Vater des Mädchens 2010 seinen Job als Direktor einer Privatschule in Miami verloren. Weil sein Vertrag nicht verlängert wurde, zog der heute 69-Jährige vor Gericht und klagte wegen Altersdiskriminierung gegen seinen früheren Arbeitgeber. Zum Prozess kam es aber letztlich nicht, denn die Parteien einigten sich auf eine Vergleichszahlung in Höhe von 80.000 Dollar, und zwar unter der Voraussetzung, dass beide Seiten über die Vereinbarung und deren Inhalt Stillschweigen bewahren.
Doch der geschasste Direktor vertraute sich seiner Tochter an und berichtete ihr den Ausgang der Verhandlungen. Denn als Schülerin an der Schule litt sie dem Vater nach "psychisch unter der Situation", zudem habe sie gewusst, dass ihre Eltern mit den Anwälten der Schule im Gespräch waren.
Aufgeflogen wäre das vertrauliche Gespräch zwischen Eltern und Tochter wohl nicht, hätte Letztere nicht unmittelbar nach ihrem Abschluss die Angelegenheit im Internet öffentlich gemacht: In einem Posting auf Facebook schrieb sie, dass Mama und Papa den Fall gegen die Schule gewonnen hätten. Diese müsse nun offiziell für ihren Sommerurlaub in Europa zahlen, schrieb die Tochter scherzhaft und beendete ihr Posting mit einem "Suck it".
Pech für die Familie: Insgesamt 1.200 Facebook-Freunde des Mädchens, darunter auch ehemalige Mitschüler, bekamen die öffentliche "Abrechnung" mit, bis diese vier Tage später schließlich auch die Anwälte der Gegenseite erreichte. Die sahen in dem Posting einen eindeutigen Verstoß gegen die Vereinbarung und konnten nun vor Gericht durchsetzen, dass die Schule die ausgehandelte Summe nicht zahlen muss.
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