Koum hat das nicht vergessen: Für die Unterzeichnung des Verkaufs an Facebook habe er das verlassene Behördengebäude ausgesucht, in dem er einst für Lebensmittelmarken anstand, schrieb das "Forbes"-Magazin. Koums Anteil an WhatsApp mache ihn jetzt 6,8 Milliarden Dollar (fast fünf Milliarden Euro) schwer, hieß es.
Die Erlebnisse seiner Jugendzeit hätten ihn und WhatsApp entscheidend geprägt, sagte Koum. Die Überwachung im Sowjet-Regime habe seinen Sinn für Datenschutz geschärft - so habe ihn der Film "Das Leben der Anderen" berührt, den er vor Kurzem sah. Und der einstige Wunsch, mit seinem Vater zu kommunizieren, der in der Ukraine geblieben war, habe ihm den Wert eines Dienstes wie WhatsApp gezeigt. "Wir wollten eine App entwickeln, die eine 60-jährige Oma ohne jegliche Computerkenntnisse nutzen kann", sagte er.
Dabei mangelt es Koum nicht an Ehrgeiz: "Wir wollen auf jedem einzelnen Smartphone sein, und wir wollen das wichtigste Kommunikationssystem in der Welt werden", sagte er am Rande der Internetkonferenz DLD in München im Jänner.
Bei Facebook abgeblitzt
Der Milliarden-Deal mit Facebook hat auch eine ironische Seite: Koum und der zweite WhatsApp-Mitgründer Brian Acton hatten sich auch beim weltgrößten Online-Netzwerk beworben, nachdem sie 2007 ihre Jobs beim Internetpionier Yahoo aufgegeben hatten. Facebook wollte sie damals nicht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.