"Nächstes Jahr werden wir einen semipermanenten Ring aus Ballons rund um die Südhalbkugel haben", sagte Googles Forschungs-Boss Astro Teller einem "Heise"-Bericht zufolge kürzlich auf einer Diskussionsveranstaltung der US-Technikuniversität MIT. Geplant ist, die Wetterballons mehrere Monate lang in einer Höhe von rund 20 Kilometern um die Erde kreisen zu lassen und die Menschen am Boden via LTE mit dem Internet zu versorgen.
Ballons werden mit Solarenergie versorgt
Ihren Strom beziehen die Google-Ballons aus Solarmodulen. Derzeit befinden sich Googles Internetballons noch in der Testphase. Die Versuche sind bereits weit vorangeschritten. Rund zwei Millionen Kilometer sollen die Google-Ballons bei Probeflügen bereits zurückgelegt haben. Auch die Kommunikation mit Geräten am Boden funktioniert bereits – und zwar ohne dass eine Bodenstation notwendig wäre, wie Teller betont.
Der erste Ring um die Südhalbkugel soll 2015 die Funktionstüchtigkeit des Systems demonstrieren und wird noch keine allzu großen Übertragungskapazitäten haben. Die Ballons, die Google für sein "Project Loon" verwendet, stammen vom Wetterballon-Hersteller Raven Aerostar. Das Unternehmen hat auch jenen Ballon konstruiert, mit dem der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner im Herbst 2012 seinen Stratosphärensprung durchgeführt hat.
Facebook plant Drohnen-Testflüge für 2015
Während Google bereits plant, einen Ring aus Internetballons in Betrieb zu nehmen, ist Facebooks Konkurrenzprojekt mit Solar-Drohnen noch nicht so weit fortgeschritten. Derzeit arbeitet das Unternehmen daran, einsatzfähige Internetdrohnen zu entwickeln. Die solarbetriebenen Flieger sollen ziemlich groß werden – etwa die Größe einer Boeing 747. Ihre Einsatzhöhe beträgt einem "Gizmodo"-Bericht zufolge ebenso wie jene der Google-Ballons rund 20 Kilometer.
In dieser Höhe sollen die Facebook-Drohnen unanfällig gegen das Wetter sein und keine Flugzeuge gefährden. Ein Prototyp der Facebook-Drohne soll sich 2015 in die Lüfte erheben. In der Theorie sollten Facebooks Drohnen durch die Kombination aus großer Spannweite und großer, mit Solarmodulen versehener Fläche in der Lage sein, dauerhaft in der Luft zu bleiben. Ob sie das tatsächlich schaffen, wird sich allerdings erst bei den Testflügen zeigen. Wie sich Facebook die Drohnen in Aktion vorstellt, zeigt dieses Video:
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