Im Juni war eine Studie der Cornell University und der University of California in San Francisco veröffentlicht worden, für die Facebook heimlich den Inhalt des Newsfeeds von knapp 700.000 englischsprachigen Nutzern manipuliert hatte. Dabei wurden den nicht eingeweihten Testpersonen im Jahr 2012 eine Woche lang überwiegend positive oder negative Einträge von Freunden angezeigt, um herauszufinden, wie sich dies auf ihre Stimmung auswirkt.
Das Ergebnis: Nutzer, die vor allem positive Kommentare sahen, posteten selbst häufiger positive Statuskommentare. Bei vorwiegend negativen Einträgen im Newsfeed gaben die Nutzer auch eher negative Statusmeldungen ab. Die Ergebnisse bewiesen, "dass die auf Facebook gezeigten Gefühle unsere eigenen Gefühle beeinflussen", erklärten die Forscher. Angesichts der gigantischen Nutzerzahl bei der Studie weckte das Experiment Sorgen über die Möglichkeiten von Facebook, die Stimmung und das Denken der Nutzer zu beeinflussen.
Datenschutzbehörde ermittelt
Das Experiment, vor allem das heimliche Vorgehen, sorgte für Empörung in dem sozialen Netzwerk und rief auch Datenschützer auf den Plan. Die britische Datenschutzbehörde leitete am Mittwoch eine Untersuchung ein, mit der geklärt werden soll, ob Facebook mit der heimlichen Manipulation gegen Gesetze verstoßen habe. Die Behörde arbeite eng mit den irischen Kollegen zusammen, um mehr über die Umstände der Studie zu erfahren, sagte ein Sprecher. Die Europa-Zentrale von Facebook hat ihren Sitz im irischen Dublin.
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