"Unerwünscht"

Facebook löschte das Bikini-Foto dieser Frau

Web
24.05.2016 10:52

Für seine willkürliche Zensurpolitik ist Facebook in der Vergangenheit bereits des Öfteren kritisiert worden. Nun sorgt das soziale Netzwerk mit einer umstrittenen Löschung erneut für Schlagzeilen: Wie am Dienstag bekannt wurde, hatte das Unternehmen das Foto eines beleibten Bikini-Models zunächst entfernt, da es nach eigenen Angaben "Körperteile in einer unerwünschten Art und Weise" darstelle.

Unter dem Motto "Cherchez la femme: Feminismus und Fett" hatte die australische Feministen-Gruppe Cherchez la Femme dicke Frauen zu einem Treffen in Melbourne eingeladen, bei dem ihnen ein positives Körpergefühl vermittelt werden sollte. Als die Organisatoren Beschwerde gegen die Blockade einlegten, erklärte die Werbeabteilung von Facebook, die Anzeige sei nicht im Einklang mit der Gesundheits- und Fitnesspolitik des Netzwerkes. Das Bild stelle "einen Körper oder Körperteile in einer unerwünschten Weise" dar.

Die Organisatorin des Treffens, Jessamy Gleeson, reagierte empört: Sie veröffentlichte ein Foto des Schreibens im Internet und kommentierte, Facebook habe "anscheinend keine Ahnung, dass übergewichtige, sich selbst als fett beschreibende Frauen sich selbst super finden können". Sie rief ihre Facebook-Freunde auf, "heftig zu wüten gegen jeden, der versucht, uns zu sagen, dass manche Körper 'wünschenswerter' sind als andere".

"Positive Einstellung zum eigenen Körper"
Gleeson kritisierte, Facebook habe außerdem nicht berücksichtigt, "dass unsere Veranstaltung eine positive Einstellung zum eigenen Körper diskutieren wird - die es bei allen Formen und Größen, aber im speziellen Fall unserer Veranstaltung bei fetten Körpern gibt". Obwohl das Foto eine "wunderbare" Frau zeige, habe das Online-Netzwerk es so verstanden, dass es "Frauen sich selbst schlecht fühlen lässt".

Facebook bedauert "unzutreffende Sichtweise"
Laut Gleeson entschuldigte sich Facebook schließlich. Das Unternehmen habe zugegeben, dass die Anzeige fälschlicherweise gelöscht worden sei. Die Regeln des Unternehmens seien dafür da, "die Gemeinschaft vor beleidigenden Werbungen zu schützen. Das ist hier nicht der Fall und wir bedauern unsere unzutreffende Sichtweise", heißt es in dem Entschuldigungsschreiben, das Gleeson veröffentlichte.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele