Nimmt man das Xperia Tablet Z4 in die Hand, fallen sofort das geringe Gewicht und das erstaunlich dünne Gehäuse auf, das am Rand gerade noch dick genug ist, damit ein normaler 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für Kopfhörer und der obligatorische microUSB-Port zum Aufladen Platz finden. Hier einige Bilder der dünnen Tablet-Flunder:
Angesichts der Leichtbauweise ist es beachtlich, was Sony alles in sein neues Tablet verbaut hat:
Xperia Tablet Z4 | |
CPU | Snapdragon 810; 4 x 2 GHz + 4 x 1,7 GHz |
RAM | 3 GB |
Diagonale | 10,1 Zoll IPS (16:9) |
Auflösung | 2.560 x 1.600 Pixel |
Speicher | 32 GB |
microSD-Slot | Bis 512 GB |
Anschlüsse | microUSB, 3,5-mm-Klinke |
Funkstandards | Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1, NFC, GPS, GLONASS, LTE (optional gegen Aufpreis) |
Hauptkamera | 8,1 Megapixel |
Frontkamera | 5,1 Megapixel |
Akku | 6.000 mAh |
Software | Android 5.0 |
Maße | 254 x 167 x 6,1 Millimeter; 393 Gramm |
Extras | Wasser- und staubdicht (IP65/IP68) |
Straßenpreis | Ab 580 Euro (LTE: 654 Euro) |
An der Hardware-Power des Xperia Tablet Z4 haben wir nichts auszusetzen. Dank seinem flotten Qualcomm-Achtkernchip und dem großzügig dimensionierten RAM stellt es Android jederzeit flüssig dar, öffnet Apps verzögerungsfrei und taugt auch für grafisch anspruchsvolle 3D-Games und Multi-Tasking. Im Direktvergleich mit anderen Geräten liegt das neue Sony-Tablet auf dem Niveau aktueller Top-Smartphones und erzielt in Benchmarks wie "AnTuTu" Höchstpunktezahlen im Bereich der 55.000 Zähler.
Mit Samsungs Exynos-6-Octa-Wunderchip im Galaxy S6 kann man damit zwar nicht mithalten, aber das kann momentan ohnehin kein Chip eines anderen Herstellers. Und für den Alltag ist auch der Qualcomm-Prozessor mehr als ausreichend stark.
Lobenswert: Während der Snapdragon 810 in aktuellen Smartphones wie dem HTC One M9 zum Überhitzen neigt, konnten wir beim Sony-Tablet keine gröberen Hitzeprobleme beobachten. Zwar wird das Gerät unter Last nach einer Weile recht warm, weil Sony den Prozessor aber recht geschickt mittig im oberen Drittel des Tablets platziert hat und der Nutzer es üblicherweise an den Seiten hält, fällt die mittig warme Rückseite nicht unangenehm auf.
Sehr gutes Display im Widescreen-Format
Lob verdienen die Japaner für das extrem hochauflösende Display des Xperia Tablet Z4. Das gehört zweifelsfrei zu den aktuell besten Tablet-Bildschirmen und liefert äußerst detailreiche und scharfe Fotos und Videos sowie klar lesbaren Text. Beim Kontrast kann das IPS-Display zwar nicht mit AMOLED-Bildschirmen mithalten, dafür dürfte manch ein Nutzer die nicht ganz so knalligen und natürlicheren Farben beim Sony-Display schätzen – besonders Rot und Grün haben uns gut gefallen. Die maximal erzielbare Helligkeit ist relativ hoch, der Einsatz im Freien ist durch die spiegelnde kratzfeste Frontscheibe aber trotzdem nur bedingt empfehlenswert.
Geschmackssache: Sony setzt bei seinem neuen Tablet auf ein Display im Widescreen-Format, also mit einem Seitenverhältnis von 16:9. Das bedeutet im Alltag der Nutzer, dass Videos im Querformat ohne schwarze Balken ober- und unterhalb dargestellt werden, das Gerät im Hochformat aber auch etwas unhandlicher daherkommt als 4:3-Tablets wie Apples iPad. Beim hochformatigen Lesen könnte sich manch ein User deshalb schnell ein etwas weniger in die Länge gezogenes Display wünschen.
Vernünftige Kameras, aktuelle Funkausstattung
Für Tablet-Verhältnisse sehr gut sind die Kameras, die Sony seinem Z4-Tablet spendiert hat. Die Hauptkamera mit 8,1 Megapixeln ersetzt zwar nicht die Digicam und kann auch mit aktuellen Oberklasse-Smartphonekameras nicht mithalten. Für den einen oder anderen Schnappschuss bei gutem Licht oder das Abfotografieren eines Dokuments ist sie aber mehr als ausreichend.
Bei schlechten Lichtverhältnissen stößt sie allerdings mangels LED-Blitz schnell an ihre Grenzen. Die Frontkamera mit 5,1 Megapixeln Auflösung ist Selfie- und Videotelefonie-tauglich, braucht für gute Ergebnisse aber ebenfalls brauchbare Lichtverhältnisse.
Die Funkausstattung des Sony-Tablets ist auf der Höhe der Zeit, der Speicher ist dankenswerterweise mit microSDXC-Karten erweiterbar. Wer das nötige Kleingeld hat, kann solche Speicherkarten mit bis zu 512 Gigabyte Kapazität erstehen, so haben dann auch größere Video- und Fotosammlungen sowie das eine oder andere MP3 problemlos auf dem Sony-Tablet Platz.
Lange Akkulaufzeit, saubere Verarbeitung
Einen sehr guten Eindruck hinterließ das Sony-Tablet im Test auch in puncto Akkulaufzeit. Beim typischen Nutzungsszenario – zwei, drei Stunden abendliches Surfen und Videoschauen auf der Couch – muss das Gerät alle drei, vier Tage mal aufgeladen werden. Bei intensiver Spiele-Nutzung reicht der verfügbare Saft zwar nicht so lang, generell kann man dem Xperia Tablet Z4 aber eine sehr anständige Akkulaufzeit attestieren.
Die Verarbeitungsqualität des Tablets spielt auf recht hohem Niveau. Obwohl ausgesprochen dünn, ist das Gehäuse relativ steif und knarzt nicht. Unerwünschte Spalten konnten wir am Testgerät keine entdecken und auch andere Verarbeitungsmängel sind uns nicht aufgefallen. In der Hand liegt das Z4-Tablet sehr gut, was einerseits dem für ein Zehn-Zoll-Tablet sehr geringen Gewicht, andererseits aber auch den angenehm abgerundeten Gehäusekanten geschuldet ist. Die matte Kunststoffrückseite wirkt zwar nicht so edel wie die Glasrückseite aktueller Xperia-Z-Smartphones, ist aber griffig und bietet Fingerabdrücken wenig Angriffsfläche.
Vernünftiger Sound, ansprechendes Android
Erwähnenswert: Das Xperia Tablet Z4 verfügt über in Richtung des Nutzers ausgerichtete Stereoboxen. Die liefern zwar keinen nennenswerten Bass und klingen gerade bei hoher Lautstärke mitunter etwas blechern, für YouTube-Videos und dergleichen sind sie aber ganz gut geeignet.
Android läuft am neuen Sony-Tablet in Version 5.0 mit leichten optischen und funktionellen Anpassungen, aber durchaus als Android erkennbar. Zu den Anpassungen zählen ein paar Features wie die Suchfunktion in der App-Übersicht, gut gemachte Multimedia-Apps zur Fotoverwaltung und Musik- sowie Videowiedergabe. Insgesamt erschien uns die Software im Test bis auf etwas Bloatware gut gelungen. Die Erfahrung zeigt zudem, dass Sony die Nutzer auch ein, zwei Jahre nach dem Erscheinen eines neuen Geräts der Xperia-Z-Serie noch mit Updates versorgt – sehr anständig und keine Selbstverständlichkeit.
Fazit: Sonys Xperia Tablet Z4 lässt kaum Wünsche offen. Es bietet reichlich Rechenpower, ein sehr gutes Display sowie solide Kameras und hebt sich durch sein wasserfestes Leichtbaugehäuse von der Masse der Android-Tablets ab. Für Vielleser ist das Gerät durch sein 16:9-Format zwar nicht ganz optimal, für Video-Fans ist es dafür umso besser geeignet. Ungeachtet der sehr guten Hardware stellt sich allerdings die Frage, ob fast 600 Euro für ein hauptsächlich als Surfbrett verwendetes Tablet nicht etwas viel Geld sind – immerhin bekommt man für so viel Geld schon fast ein vollwertiges Ultrabook.
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