Wiko macht mit dem in verschiedenen Farben erhältlichen Highway all jenen Smartphone-Nutzern ein Angebot, die ein starkes Gerät mit edlem Äußeren suchen, das sich in erschwinglichen Preisregionen bewegt. Für 300 Euro haben die Franzosen ein Paket geschnürt, das zwar nicht ganz mit der aktuellen Android-Elite mithalten kann, aber verdammt nahe dran ist und nur in einigen Details Schwächen zeigt.
Was genau im Highway steckt, erfahren Sie hier:
Wiko Highway | |
CPU | Mediatek MT6592; 2 GHz Octa-Core |
RAM | 2 GB |
Diagonale | 5 Zoll |
Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel |
Speicher | 16 GB |
microSD-Slot | Nicht vorhanden |
Hauptkamera | 16 Megapixel, LED-Blitz |
Frontkamera | 8 Megapixel |
Funk | HSPA+, N-WLAN, Bluetooth 4.0, GPS, GLONASS |
Maße | 144 x 70 x 7,7 Millimeter, 154 Gramm |
Akku | 2.350 mAh |
Software | Android 4.4 |
Extras | Dual-SIM |
Straßenpreis | 300 Euro |
Im Test bot das Wiko Highway mit seinem schnellen Achtkern-Chip mehr als genug Power, um für ein flüssiges Bedienerlebnis zu sorgen und Apps rasant zu starten. In einschlägigen Benchmarks schließt der verbaute Mediatek-Chip zwar nicht ganz zur Spitzenklasse auf, er reicht für den Alltagsgebrauch aber locker aus. Dank zwei Gigabyte RAM gibt sich das Highway beim Multitasking keine Blöße, und auch für anspruchsvollere 3D-Games reicht die Leistung.
Solides Full-HD-Display, gute Kameras
Angesichts des günstigen Preises erfreulich gut: das Display. Durch seine Full-HD-Auflösung stellt es Fotos und Videos detailreich, Text angenehm scharf dar. Treppeneffekte oder sonstige Mängel sucht man vergeblich. Die Farben sind natürlich, könnten aber noch etwas kräftiger sein. Die Blickwinkelstabilität ist gut. Die Helligkeit könnte etwas höher sein – gerade im Außeneinsatz würde dies für eine bessere Ablesbarkeit sorgen. Insgesamt erfüllt der Bildschirm seinen Zweck aber voll und ganz.
An den Kameras im Highway gibt es wenig zu meckern. Die Hauptkamera löst mit 16 Megapixeln auf, stellt ausreichend schnell scharf und liefert gerade bei guten Lichtverhältnissen absolut brauchbare und scharfe Schnappschüsse. Im Zwielicht gelingen bei Nutzung des LED-Blitzes ebenfalls vernünftige Ergebnisse, ohne Blitz büßen die Bilder allerdings an Schärfe ein und neigen zum Rauschen. Videos werden in Full-HD-Qualität aufgenommen. Die Frontkamera liefert eine Auflösung von stattlichen acht Megapixeln, was nicht nur für Videotelefonie, sondern auch für ansehnliche Selfies ausreicht. Vor allem bei Tageslicht bringt man mit der Frontkamera detailreiche und scharfe Bilder zustande, im Dämmerlicht lässt die Bildqualität nach.
Kein LTE, Speicher nicht erweiterbar
Ein kleiner Schönheitsfehler am Highway: Der Speicher ist nicht per microSD-Karte erweiterbar. Das heißt, der Nutzer muss mit den zwölf Gigabyte – den Rest frisst das Betriebssystem – Vorlieb nehmen, die ihm ab Werk zur Verfügung stehen. Wer größere Musiksammlungen mit sich herumträgt, oder – mit der gutem Kamera im Highway durchaus naheliegend – gerne fotografiert und filmt, könnte schnell an die Kapazitätsgrenzen des Geräts stoßen.
Aus unserer Sicht in Anbetracht der aktuellen Tarifsituation in Österreich hingegen kein Problem: Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzgeräten funkt das Highway nicht über den Datenturbo LTE, sondern über HSPA+. Im Praxiseinsatz reicht das unserer Einschätzung nach locker aus, wer tatsächlich einen LTE-Tarif nutzen möchte, sollte aber auf die nächste Highway-Version warten, die mit LTE ausgestattet sein wird. Die weitere Funkausstattung ist zweckmäßig, nur das fehlende NFC könnte manche Nutzer stören.
Ansehnliches Gehäuse aus Metall und Glas
Deutlich wertiger, als es der erschwingliche Preis vermuten ließe, ist das Gehäuse des Highway. Mit seinem Metallrahmen und den Glasplatten an Front und Rückseite kommt das Highway sehr edel daher, allerdings zieht es Fingerabdrücke nahezu magisch an. An den Kanten ist das Gerät leicht abgerundet, wodurch es angenehm in einer durchschnittlich großen Männerhand liegt. Mit fünf Zoll Diagonale gehört es freilich trotzdem nicht zur Kompaktklasse.
Die Verarbeitungsqualität ist angesichts des günstigen Preises tadellos. Das Gehäuse des von uns getesteten Highway hatte nirgends Spiel oder unerwünschte Spalten und ließ sich nirgends eindrücken. Manch ein Nutzer könnte sich allerdings daran stören, dass das Kameramodul an der Rückseite aus dem Gehäuse hervorsteht. Auch die sehr nah beieinander liegenden Buttons, die zum Entsperren und Lautstärke-Regeln dienen, könnten manche Nutzer stören.
Akkukapazität eher gering, Android unverändert
Der Akku liefert eine Kapazität von 2.350 Milliamperestunden, was in dieser Größenkategorie nicht sonderlich viel ist. Bei anderen Herstellern gibt's Geräte mit rund 3.000 Milliamperestunden, die aber mitunter teurer sind. Ein Ausdauer-Künstler ist Wikos Highway also nicht. Tatsächlich ist die gebotene Akkuleistung für einen Tag durchschnittlicher Nutzung mit Surfen, Musik, Videos und Spielen zwar ausreichend, tägliches Aufladen wird für die meisten Nutzer mit dem Highway in der Praxis aber unumgänglich sein.
Bei der Software setzt Wiko auf ein unverändertes Android 4.4. Eine eigene Benutzeroberfläche, wie sie manche anderen Herstellern über Android stülpen, sparen sich die Franzosen, was vor allem Android-Puristen erfreuen dürfte. Einige Zusatz-Apps legt Wiko bei, insgesamt kommt das Highway aber recht jungfräulich zum Nutzer. Wer sich bei den Geräten anderer Hersteller über zu viel Bloatware ärgert, wird das schätzen. Nutzer, die Wert auf viele vorinstallierte Apps legen, könnten sich aber daran stören.
Fazit: Das Wiko Highway ist über weite Strecken ein solides High-End-Smartphone zum fairen Preis. Es überzeugt mit hoher Leistung, gutem Display, hübschem Äußeren und guter Kamera, verlangt dem Nutzer aber auch Abstriche bei Akkulaufzeit und Speicherausstattung ab. Das fehlende LTE stört nicht mehr Geld größere Akkus, erweiterbaren Speicher und noch bessere Kameras mitbringen, steht allerdings auch starke Konkurrenz für den erschwinglichen Franzosen bereit.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.