Wasserdichte Handys

Sonys Xperia Z3 (compact) im krone.at-Praxistest

Elektronik
28.09.2014 09:00
Nur rund ein halbes Jahr nach seinem letzten Android-Flaggschiff, dem Xperia Z2, schickt Sony schon dessen Nachfolger ins Rennen um den Smartphone-Thron. Tatsächlich sind es sogar zwei Nachfolger: das größere Xperia Z3 mit 5,2 Zoll großem Full-HD-Display und das bis auf das Display und die kompakteren Abmessungen idente Xperia Z3 compact. Wie sich die beiden neuen Sony-Handys in der Praxis schlagen, hat krone.at getestet.

Auch wenn eigentlich die größere Variante des Xperia Z3 das neue Sony-Flaggschiff ist, hat im Test doch der kleine compact-Bruder den interessanteren Eindruck hinterlassen. Nicht weil das Xperia Z3 ein schlechtes Gerät wäre – ganz im Gegenteil. Sondern weil Sony als einziger großer Smartphone-Hersteller auch in den Kompaktvarianten seiner Top-Geräte potente High-End-Hardware verbaut, statt wie etwa HTC, LG oder Samsung zwar den Namen des Verkaufsschlagers, nicht aber dessen Innenleben in die Mini-Variante zu übernehmen.

Die erfreuliche Folge: Bei Sony haben Kunden tatsächlich die Wahl zwischen zwei verschiedenen Formfaktoren, ohne beim Griff zum kleineren Gerät allzu große Kompromisse eingehen zu müssen. Was das konkret heißt, legt die Tabelle dar.

Xperia Z3

Xperia Z3 compact

CPU

Snapdragon 801; 2,5 GHz Quad-Core

Snapdragon 801; 2,5 GHz Quad-Core

RAM

3 GB

2 GB

Diagonale

5,2 Zoll

4,6 Zoll

Auflösung

1.920 x 1.080 Pixel

1.280 x 720 Pixel

Speicher

16 GB

16 GB

microSD-Slot

Bis 128 GB

Bis 128 GB

Hauptkamera

20,7 Megapixel

20,7 Megapixel

Frontkamera

2,2 Megapixel

2,2 Megapixel

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS/GLONASS

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS/GLONASS

Maße

146,5 x 72 x 7,3 Millimeter

127,3 x 65 x 8,6 Millimeter

Akku

3.100 mAh

2.600 mAh

Software

Android 4.4

Android 4.4

Extras

Wasserdichtes Gehäuse
PS4-Spielestreaming

Wasserdichtes Gehäuse
PS4-Spielestreaming

Straßenpreis

Ab 650 Euro

Ab ca. 500 Euro

Die Tabelle zeigt es schon: Bei den leistungsrelevanten Komponenten geht Sony mit keinem seiner beiden neuen Xperias Kompromisse ein. Mit der Kombination aus schnellem Qualcomm-Chip und ausreichend RAM spielt die Xperia-Z3-Reihe in der gleichen Leistungsklasse wie die aktuellen Flaggschiffe der Konkurrenz.

Konkret reihten sich beide Modelle der Xperia-Z3-Reihe bei unseren Benchmark-Tests im aktuellen Spitzenfeld der Android-Smartphones ein, was ihre Leistungsfähigkeit angeht. Der Leistungssprung durch den gegenüber Xperia Z2 und Xperia Z1 etwas schnelleren Chip hält sich zwar in Grenzen, die gebotene Power reicht aber in jedem Fall locker aus, um das Android-Interface flüssig darzustellen, Apps schnell zu öffnen und auch anspruchsvollere 3D-Games zu stemmen. Auf dem Papier hat das große Z3 zwar leichte Multitasking-Vorteile durch sein größeres RAM, in der Praxis konnten wir jedoch keine nennenswerten Leistungsunterschiede zwischen beiden Modellen erkennen.

Sehr gute Displays mit hoher Helligkeit
Einen sehr guten Eindruck haben im Test die Displays der neuen Sony-Flaggschiffe hinterlassen. Insbesondere der Bildschirm des Xperia Z3 erfreut durch seine Full-HD-Auflösung mit detailreichen und scharfen Bildern und Videos, sehr gut lesbarem Text und reichlich Platz. Die Farbdarstellung ist dank "Triluminos"-Technologie intensiv, der Kontrast gut und die Blickwinkelstabilität überzeugt. Im Vergleich zu den bereits sehr guten Displays der Vorgängermodelle haben Sonys Ingenieure vor allem an der Helligkeit geschraubt: Das Display im Xperia Z3 lässt sich so hell einstellen, dass es auch im Freien gut ablesbar bleibt.

Der kleine Bruder Xperia Z3 compact verfügt über die gleichen Stärken wie das große Z3: schöne Farbdarstellung, hohe Helligkeit, guter Kontrast. Bei der Auflösung hält er allerdings nicht ganz mit dem Full-HD-Schirm des Z3 mit. Das heißt nicht, dass das Display im Xperia Z3 compact unscharf wäre. Im Gegenteil: Auf den 4,6 Zoll Diagonale reicht auch 720p-Auflösung für ausreichend scharfe Bilder und gute Lesbarkeit, der Full-HD-Bildschirm im großen Z3 legt aber noch ein Quäntchen mehr Schärfe drauf. Sei's drum: Für den Alltagsgebrauch reicht der 720p-Bildschirm im Xperia Z3 compact locker aus.

Hervorragende Kamera – vor allem bei Tageslicht
Schon fast traditionell auf sehr hohem Niveau: Die Kameras in den neuen Sony-Smartphones. Mit 20,7 Megapixeln Auflösung gehören sie zu den am höchsten auflösenden Smartphone-Kameras am Markt. Nachdem schon die Vorgängermodelle, in denen bis auf kleine Unterschiede die gleichen Kameras verbaut waren, als hervorragende Schnappschuss-Kameras punkten konnten, überrascht es nicht, dass sich Sony auch bei den neuen Z3-Geräten keine Blöße gibt.

Bei gutem Licht aufgenommene Fotos sind abermals sehr ansehnlich und spielen schon fast auf Kompaktkamera-Niveau. Der Autofokus arbeitet schnell und zuverlässig, manche Konkurrenzgeräte stellen aber noch schneller scharf. Weil die Kamera im Z3 mit einem Weitwinkel-Objektiv ausgestattet ist, passt etwas mehr Inhalt ins Bild als noch mit den Vorgängergeräten. Schön: Sony spendiert den Geräten einen physischen Kamera-Auslöser.

Langsame Dämmer-Aufnahmen, viele Modi
Im Zwielicht hat das Z3 durch eine höhere Lichtempfindlichkeit von maximal ISO 12.800 ebenfalls Vorteile gegenüber den Vorgängermodellen, die durch recht langsame Auslösezeiten bei schlechten Lichtbedingungen allerdings zum Teil wieder verspielt werden. Auch wenn die Gesamtperformance der Sony-Kamera sehr gut ist, zählen Zwielichtaufnahmen weiterhin nicht zu ihren größbis hin zu Schnappschuss-Collagen, bei denen mehrere Xperia-Z3-Nutzer ihre Geräte via WLAN verbinden und sich gegenseitig mit verschiedenen Blickwinkeln auf das Motiv versorgen. Viele kreative Modi, die zum Experimentieren einladen, sind ebenfalls vorhanden. Eine intelligente Automatik ist an Bord, wer mag, kann aber auch selbst an den Einstellungen drehen. Bei Videos gibt es wahlweise Full-HD- oder 4K-Qualität und nette Spielereien wie einen Zeitlupenmodus.

Gute Speicherausstattung, aktuelle Funkstandards
Bei der Speicherausstattung sind die neuen Xperias vorbildlich: Zusätzlich zu den 16 Gigabyte intern verfügbarem Flash-Speicher gibt es die Möglichkeit, bis zu 128 Gigabyte große microSD-Karten zu nutzen. Davon profitieren vor allem Vielfotografierer, Musik- und Filmfreunde, die größere Datenmengen mit sich herumtragen.

Die Funkausstattung ist bei beiden Modellen auf der Höhe der Zeit. Einen entsprechenden Tarif vorausgesetzt, funken sie über den Datenturbo LTE. Zu Hause kann Gigabit-WLAN genutzt werden, zusätzlich gibt es das stromsparende Bluetooth 4.0. Über NFC können die Geräte unkompliziert mit Bluetooth-Peripherie verbunden werden, was im Test gut geklappt hat.

Gehäuse: Edel, gut verarbeitet und wasserfest
Beim Gehäuse setzt Sony auf ein ähnliches Design wie bei den Vorgängermodellen, gerade das große Xperia Z3 ist allerdings am Rand deutlich runder als noch das Z2. Dadurch liegt es trotz seines Riesen-Displays vergleichsweise sicher in der Hand, für zierliche Hände ist aber die compact-Variante sicher die bessere Lösung. Die Verarbeitungsqualität gibt keinen Anlass zur Kritik: Weder beobachteten wir an den Testgeräten übertrieben große Spaltmaße noch gab es andere Verarbeitungsmängel.

Die aus Metall und Glas gefertigten Gehäuse sind durch Dichtungen nach IP68 vor Staub und Wasser geschützt und überstehen auch kleinere Ausflüge unter die Dusche. Kleiner Schönheitsfehler: Auch wenn die Glasverkleidung an der Rückseite nobel aussieht, zieht sie Fingerabdrücke doch magisch an.

Kleines Manko am Z3 compact: Während das große Z3 eine eigene Dichtung für den microUSB-Ladeanschluss hat, teilt sich dieser beim Z3 compact die Dichtung mit dem microSD-Steckplatz. Die Folge: Beim Aufladen liegt jedes Mal die Speicherkarte frei. Zudem wirken die Dichtungen des Z3 compact nicht so langlebig wie jene des Z3.

Z3 compact liegt richtig angenehm in der Hand
Während das compact beim Gehäuse an sich nicht ganz mit dem Z3 mithalten kann, übertrumpft es den großen Bruder doch beim Handling. Durch seine geringere Größe lässt es sich bequem mit einer Hand bedienen und liegt generell sicherer in der Hand.

Tatsächlich fühlt es sich trotz fast gleich großem Display sogar deutlich kompakter an als Apples neues iPhone 6, das unmittelbar vor der Xperia-Z3-Serie im krone.at-Testlabor war.

Erfreuliches Detail an beiden Geräten: Im Vergleich zu den Vorgängern liefern die neuen Xperia-Z3-Modelle deutlich besseren Sound. Der Grund dafür liegt in den neuen Stereolautsprechern an der Front, die statt dem bisher an der Gehäuseseite eingesetzten Mono-Lautsprecher zum Einsatz kommen.

Sehr gute Akkuleistung, schlaue Energiesparmodi
Großes Lob verdient Sony für die Akkulaufzeit seiner neuen Xperias. Die Stromspeicher sind mit 3.100 (Xperia Z3) und 2.600 (Z3 compact) Milliamperestunden groß genug dimensioniert, um die Geräte selbst bei relativ intensiver Nutzung einen ganzen Arbeitstag lang mit Energie zu versorgen.

Wer die mitgelieferten Energiesparmodi – sie schränken zum Stromsparen unter anderem die Synchronisierung ein – nutzt, sollte bei moderater Nutzung durchaus auch zwei Tage mit einer Akkuladung auskommen. Dies gilt für beide Geräte: Was dem Z3 compact an Akkukapazität fehlt, macht es durch sein stromsparenderes Display wieder wett.

PS4-Streaming nicht bei jedem Game sinnvoll
Neben Detailverbesserungen bei der Hardware – tatsächlich ist das Xperia Z3 über weite Strecken nahezu ident mit seinem Vorgänger – hat Sony bei der Enthüllung seiner neuen Smartphones vor allem mit der neuen PS4-Streamingfunktion für Aufsehen gesorgt. Dabei handelt es sich um eine Software-Lösung, mit der Spiele über das Heimnetzwerk von der PS4 auf das Handy gestreamt werden. Gesteuert wird mittels PS4-Controller, der via Bluetooth mit dem Handy verbunden werden kann.

Beim Ausprobieren zeigte sich ein ähnliches Bild, wie es sich uns auch beim ersten Ausprobieren auf der IFA bot: Die Qualität des Erlebnisses hängt in hohem Maße davon ab, wie es um die heimische Netzwerkinfrastruktur bestellt ist und ob das Spiel der Begierde mit einer geringen Eingabelatenz noch Spaß macht.

Im Test-Setup mit einer über Gigabit-LAN direkt an einen 802.11n-Router angebundenen PS4 kamen brauchbare, aber geringer als im Original auflösende Bilder am Smartphone an. Die Eingabelatenz war etwa bei Jump 'n' Runs verschmerzbar, bei schnellen Shootern nervt sie allerdings schnell. Wer diese Funktion häufig nutzen will, sollte also unbedingt darauf achten, ausreichend schnelle Netzwerkinfrastruktur zu besitzen – und sich eventuell auch gleich die Smartphone-Halterung für den PS4-Controller zulegen, die Sony optional anbietet.

Gelungene Android-Version mit guten Apps
Bei der Software setzt Sony auf Android 4.4 mit einer dezent angepassten und um zusätzliche Funktionen wie eine App-Suche angereicherte Nutzeroberfläche. Sie weicht nicht allzu weit vom Android-Standard ab und stellt Android-Kenner vor keine ungewohnten Herausforderungen.

Sony liefert viele nützliche und gut gemachte Apps – etwa den hauseigenen Walkman-Player – mit, legt dem ansonsten gelungenen Gesamtpaket aber leider auch etwas Reklame bei. Dieser kleine Schönheitsfehler ist aber verschmerzbar, schließlich lassen sich unerwünschte Programme ohne Probleme deinstallieren.

Fazit: Kleiner Sprung, konkurrenzloses compact
Ein wirklich großer Sprung nach vorn sind die neuen Sony-Flaggschiffe nicht. Viele der neuen Funktionen – etwa das PS4-Streaming – ließen sich via Software-Update auch auf den Vorgängermodellen realisieren, die Fortschritte in der Hardware halten sich in Grenzen und beschränken sich auf Detailverbesserungen wie das hellere Display und die besseren Lautsprecher.

Und doch ist Sony abermals ein hübsches, robustes und technisch auf hohem Niveau spielendes Smartphone-Flaggschiff geglückt, das in beiden Varianten – groß oder klein – eine gute Figur macht. Die größeren Erfolgsaussichten attestieren wir allerdings dem kleineren Z3 compact: Es ist in seiner Klasse konkurrenzlos potent, liegt gut in der Hand und steht dem teureren Xperia Z3 in kaum etwas nach – im Gegensatz zu den Mini-Varianten der Flaggschiffe der meisten anderen Hersteller.

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