Äußerst robust

Smartphone für Härtefälle: CAT S50 im Extremtest

Elektronik
07.12.2014 09:00
Wir haben es getreten, fallen gelassen, im Wasser versenkt und sogar eine Treppe hinunterstürzen lassen – und es hat überlebt. Die Rede ist vom Outdoor- und Baustellen-Smartphone CAT S50, das in einem nach Militärstandards vor Stößen, Staub und Wasser geschützten Gehäuse überall dort Smartphone-Funktionen anbietet, wo normale Geräte massiv gefährdet sind. Ob der Android-Haudrauf abseits seiner Nehmerqualitäten auch als Smartphone überzeugt, klärt der große krone.at-Extremtest.

Die Herstellerversprechungen zum CAT S50 sind vollmundig: Staub kann ihm nichts anhaben, halbstündige Tauchgänge in bis zu einem Meter tiefem Wasser ebenfalls nicht, und Schläge oder Stöße dank seines bulligen Outdoor-Gehäuses schon gar nicht. Auch Stürze aus bis zu 1,2 Metern Höhe und Temperaturen von minus 25 bis plus 55 Grad Celsius hält das Handy für Hartgesottene aus. Im krone.at-Extremtest haben wir es sogar aus Höhen zwischen anderthalb und zwei Metern auf den Boden geworfen, uns daraufgesetzt und es einige Meter weg gekickt. Ohne Blessuren.

Was seine Robustheit angeht, hält das CAT S50 tatsächlich die Herstellerversprechen – auch dank cleverer Gehäusebesonderheiten, denen wir uns später zuwenden. Zunächst aber ein Blick auf die harten Hardware-Fakten:

CAT S50

CPU

Snapdragon 400; 1,2 GHz Quad-Core

RAM

2 GB

Diagonale

4,7 Zoll

Auflösung

1.280 x 720 Pixel

Speicher

8 GB

microSD-Slot

Bis 64 GB

Hauptkamera

8 Megapixel, LED-Blitz

Frontkamera

0,3 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS, GLONASS

Maße

144,5 x 77 x 12,7 Millimeter; 185 Gramm

Akku

2.630 mAh

Software

Android 4.4

Extras

Robustheitszertifikate IP67 & MIL-STD-810G
UKW-Radio

Straßenpreis

Ab 450 Euro

Der High-End-Fraktion sind die Komponenten des CAT S50 nicht zuzuordnen, lahm sind sie aber auch nicht. Es mag bis zu einem gewissen Grad daran liegen, dass Android 4.4 sparsam mit den verfügbaren Ressourcen umgeht, das generelle Bedienerlebnis beim CAT S50 ist aber ein recht flüssiges. Apps starten ausreichend, aber nicht atemberaubend schnell.

Und dank des ausreichend großen Arbeitsspeichers geht das Gerät auch bei mehreren parallel geöffneten Anwendungen nicht so schnell in die Knie. An seine Grenzen kommt das CAT S50 allerdings rasch, wenn es mit optisch anspruchsvolleren 3D-Games konfrontiert wird. Minispiele vom Schlage eines "Angry Birds" laufen aber.

Zweckmäßiges Display, brauchbare Kamera
Das Display bietet eine 720p-Auflösung, die für den Alltagsgebrauch völlig ausreicht. Mit Full-HD-Schärfewundern kann das CAT-Handy zwar nicht mithalten, Text ist aber gut lesbar und Bilder sowie Videos werden ausreichend scharf dargestellt. Die Farbdarstellung ist natürlich, die seitliche Ablesbarkeit gut. Höchstens an der Maximalhelligkeit könnte man noch etwas schrauben: Der Bildschirm kann zwar bereits relativ hell eingestellt werden und spiegelt verhältnismäßig wenig, im starken Sonnenlicht ist er aber wohl trotzdem nur schwer abzulesen.

Die Kameras erfüllen ihren Zweck: Die Acht-Megapixel-Hauptkamera an der Rückseite liefert bei gutem Licht brauchbare Schnappschüsse und stellt schnell scharf, neigt im Zwielicht aber zum Rauschen. Und die mit nur 0,3 Megapixeln auflösende Frontkamera reicht für gelegentliche Videotelefonate bei gutem Licht, ist für hochauflösende Selfies aber ungeeignet. Videos werden von der Hauptkamera in Full-HD-Qualität aufgenommen und sind bei gutem Licht recht ansehnlich.

Speicherplatz ist etwas knapp bemessen
Etwas mager ist der acht Gigabyte große interne Speicher geraten. Er lässt sich glücklicherweise mittels microSD-Karte um 64 Gigabyte erweitern, angesichts des relativ stolzen Preises des S50 hätten es aber durchaus 16 Gigabyte sein dürfen. Dafür passt die Funkausstattung: Wer einen entsprechenden Tarif hat, gelangt dank LTE blitzschnell ins Netz. N-WLAN, NFC und das Stromspar-Bluetooth 4.0 runden den Mix ab.

Gehäuse: Robust, griffig und wasserfest
Highlight des S50 ist sein mit zahlreichen Dichtungen vor Wasser und Staub geschütztes Outdoor-Gehäuse. Die Dichtungen bewahren das Gerät zwar vor Umgebungseinflüssen, erweisen sich beim Anschließen von Ladekabeln oder Kopfhörern mit der Zeit aber womöglich als etwas lästig. Das Chassis ist recht bullig geraten, dafür aber robust. Die gummierte Rückseite federt nicht nur Stöße ab, sondern sorgt auch für ein griffiges Handling – selbst mit nassen Händen.

Weil der Gehäuserand an der Vorderseite leicht hervorsteht, schlägt das Display bei Stürzen nicht automatisch am Boden auf, sondern nur der Rahmen rundherum. Was dem durch kratzfestes Gorilla Glass 3 geschützten Bildschirm trotzdem gefährlich werden könnte, sind Stürze auf Schotter oder andere unebene Flächen. Fällt das Gerät mit der Bildschirmseite nach unten, ist nicht auszuschließen, dass das Display beispielsweise beim Auftreffen auf einen spitzen Stein trotz des leicht hervorstehenden Rahmens Schaden nimmt.

Trotzdem: Das Gehäuse des CAT S50 hebt das Smartphone von den meisten anderen Geräten am Markt ab und macht einen gelungenen Eindruck. Im Test überzeugte es durch saubere Verarbeitungen, stramm sitzende Dichtungen, hohe Griffigkeit – und trotz allem verhältnismäßig kompakte Abmessungen. Das S50 ist zwar deutlich dicker als die meisten anderen Smartphones, ist aber mit einer durchschnittlich großen Männerhand immer noch vernünftig bedienbar.

Ausdauernder Akku, leicht angepasstes Android
Der Akku ist mit 2.630 Milliamperestunden angesichts der Bildschirmdiagonale ausreichend groß dimensioniert und bringt das CAT S50 bei durchschnittlicher Nutzung ohne Probleme über den Tag. Wer es sparsam verwendet – und im Outdoor-Einsatz oder auf der Baustelle blickt man wohl ohnedies nicht im Minutentakt aufs Smartphone – wird bei Bedarf auch einen zweiten Tag Betrieb aus dem Gerät schinden können.

Bei der Software setzt CAT auf ein nahezu unverändertes Android 4.4, das weitgehend der originalen Google-Version entspricht. Auf Bloatware wird verzichtet, ein spezieller CAT-App-Store mit Anwendungen, die der Hersteller für besonders praktisch für den Outdoor-Einsatz hält, ist vorinstalliert. Die enthaltenen Programme bekommt man zwar auch über den Google Play Store, manche Nutzer werden es aber vielleicht schätzen, dass der Hersteller bereits eine Vandmaschinen kaufen oder Baumaschinen mieten kann, sind vorinstalliert.

Fazit: Wer auf der Suche nach einem Smartphone ist, das unter widrigsten Umständen noch seinen Dienst tut und nicht beim kleinsten Sturz in die ewigen Jagdgründe eingeht, kommt am CAT S50 kaum vorbei. Wäre es ein normales Android-Smartphone ohne Outdoor-Gehäuse, wäre es zwar unverschämt teuer. Das Mehr an Robustheit rechtfertigt den hohen Preis und die durchwachsene Leistung aber zum Teil. Es ist sicher nicht für jedermann interessant, für Outdoor-Fans, Extremsportler, Bauarbeiter oder Eltern grobmotorischer Kinder könnte das CAT S50 aber einen Blick wert sein.

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