Teso hatte vergangenes Jahr auf die Gefahr durch Hackerangriffe auf Flugzeuge aufmerksam gemacht (siehe Infobox) und demonstrierte nun abermals, dass Flugzeuge für Cyberkriminelle angreifbar sind. In einem Dokumentarfilm des Norddeutschen Rundfunks zeigt er mit einer umgebauten Drohne, wie er sich ins Steuerungssystem von Flugzeugen hacken kann.
Die im Dokumentarfilm gezeigten Sicherheitsrisiken bei Großflugzeugen haben den Pilotenverband Cockpit alarmiert. Dessen Sprecher Jörg Handwerg kritisiert in der Dokumentation, "wie schlecht die Systeme geschützt sind". Nach einem internen Vortrag Tesos beim Pilotenverband sagte Handwerg: "Die Anzahl an Computern, die man manipulieren kann, ist doch erheblich höher, als ich angenommen hatte. Hier muss dringend etwas geschehen."
Flugzeughersteller und EU schweigen
Vonseiten der Flugzeughersteller fehlt eine Stellungnahme ebenso wie von der Politik. Weder der europäische Luftfahrtkonzern Airbus noch die EU-Kommission wollten sich öffentlich zur Gefahr für die Passagierluftfahrt durch Hacker äußern. Wie das IT-Portal "Golem" berichtet, begründet die EU-Kommission ihr Schweigen mit Sicherheitsgründen. Man wolle sich nicht zu spezifischen Angriffsformen äußern, hieß es aus Brüssel.
Pikant sind die Sicherheitsbedenken der Piloten gegenüber den Bordcomputern ihrer Flieger vor allem deshalb, weil sie nicht neu sind. Teso hatte bereits vor mehr als einem Jahr auf einer holländischen Hackerkonferenz erstmals über die Möglichkeit gesprochen, Flieger über ADS-B und ACARS zu kapern und vom Kurs abzubringen. Damals hieß es noch, die Flugzeughersteller würden an der raschen Beseitigung der Probleme arbeiten (siehe Infobox). Bis jetzt scheint allerdings wenig passiert zu sein.
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