Nach DRM-Patch

Oculus Rift geknackt: Tüftler demütigt VR-Pionier

Elektronik
24.05.2016 10:23

Nur einen Tag, nachdem der Virtual-Reality-Pionier Oculus Nutzer der Konkurrenz-Cyberbrille HTC Vive aus seinem Spiele-Angebot ausgesperrt hat, hat ein findiger Programmierer die neuen DRM-Maßnahmen wieder ausgehebelt - und zwar mit Kollateralschaden. Sorgte seine Software zuvor nur dafür, dass Oculus-Software auf Konkurrenzbrillen läuft, hat er nun den kompletten Kopierschutz ausgehebelt. Das öffnet Virtual-Reality-Raubkopien Tür und Tor.

Oculus hatte am Montag - krone.at berichtete - ein Zangs-Update an seine Nutzer verteilt, das neue DRM-Funktionen einführte. Diese neuen Schutzsysteme sollten verhindern, dass Oculus-Software auf Virtual-Reality-Brillen der Konkurrenz läuft. Angesichts dessen, dass Oculus viel Geld für Exklusivtitel an Entwicklerstudios bezahlt hat, durchaus verständlich.

DRM-Patch war Eigentor für Oculus
Allerdings hat sich Oculus damit einem "Heise"-Bericht zufolge ein Eigentor geschossen. Der Entwickler der Software "Revive", mit der Oculus-Software auf der HTC Vive ausgeführt werden konnte, brauchte nur einen Tag, um die neuen DRM-Funktionen zu knacken. Damit läuft Oculus-Software nun wieder auf der Konkurrenzbrille, zusätzlich hat er das komplette Kopierschutz-System ausgehebelt. Der Programmierer spricht von Kollateralschaden, für die Facebook-Tochter Oculus ist es eine Demütigung.

Entwickler: "Wollte nicht diesen Weg gehen"
"Ich wollte wirklich nicht diesen Weg gehen, ich unterstütze immer noch keine Piraterie, bitte verwendet diese Library nicht für unlizenzierte Kopien", mahnt der nur unter dem Pseudonym CrossVR bekannte Programmierer die Nutzer seiner Software. Dass sich alle daran halten werden, darf bezweifelt werden. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Oculus-Exklusivtitel in einschlägigen Tauschbörsen auftauchen und unlizenziert genutzt werden.

Strikte Oculus-Politik verärgerte VR-Fans
Virtual-Reality-Fans dürften die Ereignisse mit einer gewissen Schadenfreude beobachten, schließlich hatten sie Oculus' verschärftes Vorgehen gegen Nutzer von Konkurrenzbrillen recht kritisch betrachtet. Oculus-Chef Palmer Luckey persönlich hatte noch vor einigen Monaten erklärt, ihm sei es egal, wenn Kunden Oculus-Games modden und auf anderen Plattformen zum Laufen bekommen. Der kürzlich veröffentlichte DRM-Patch sprach zur Verwunderung vieler Nutzer genau die gegenteilige Sprache.

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