Das japanische Wirtschaftsnachrichtenportal "Nikkei" berichtet, dass LG Display die zusätzlichen Produktionskapazitäten an seinem Hauptstandort im südkoreanischen Paju bereitstellen wird. Sollten die Produktionskapazitäten dort nicht ausreichen, um künftig alle iPhones mit OLED-Bildschirm auszustatten, sei denkbar, dass Apple nur einzelne Modelle mit der Bildschirmtechnologie ausstattet und bei anderen noch eine Weile bei LCD bleibt.
Es handelt sich um einen recht unerwarteten Kurswechsel. Apple-Boss Tim Cook hatte noch vor zwei Jahren erklärt, Apple halte OLED für die schlechtere Bildschirmtechnologie, weil die Farbdarstellung unrealistisch sei. Die Aussage war ein Seitenhieb auf den Konkurrenten Samsung, der schon seit Jahren in vielen seiner Smartphones OLED-Displays verbaut.
Große Auswirkungen auf bisherige Zulieferer
Wenn Apple wirklich auf OLED-Bildschirme wechselt - bislang nutzt das Unternehmen diese Technologie nur in der Apple Watch -, hätte das heftige Auswirkungen auf die bisherigen Bildschirmzulieferer. Derzeit deckt Apple einen großen Teil seines Bedarfs bei den japanischen Zulieferern Sharp und Japan Display. Diese sind aber auf LCD-Technik spezialisiert, OLED-Displays werden vor allem von den koreanischen IT-Riesen LG und Samsung gefertigt. Setzt Apple ganz auf die Koreaner, würde beispielsweise Japan Display ein Drittel seines Geschäfts verlieren.
OLED-Displays werden dieser Tage immer beliebter. Anfangs quasi nur in Samsung-Handys zu finden, werden sie - von Samsung zugekauft - mittlerweile auch bei einigen anderen Herstellern eingesetzt. LG baut zudem seine Kapazitäten im Bereich großer OLED-Bildschirme für Fernseher aus, wodurch die Preise für OLED-TVs bereits sinken. Kontrastreiche OLED-Displays haben den Ruf, im Vergleich zu LCD das sattere Schwarz und die kräftigeren Farben zu liefern, auch beim Stromverbrauch haben die selbstleuchtenden OLEDs die Nase vorn.
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