Omega-Boss erklärt:

Elektrohändler sterben durch klassische Fehler

Wirtschaft
18.07.2014 11:57
Der Wiener IT-Großhändler Omega sieht die Insolvenzen von Niedermeyer, DiTech, Köck und mcshark als Folge klassischer ökonomischer Fehler. Mit der Konzentration auf immer größeres Wachstum seien "betriebswirtschaftliche Grundregeln außer Acht gelassen worden", so Omega-Chef Günter Neubauer.

Persönlich sehr leid tue es ihm um DiTech, hier habe das Konzept gepasst, aber Firmengründer Damian Izdebski habe mit der Zeit die Zügel zu locker gelassen und sich zu sehr auf seine Mitarbeiter verlassen. "Er war der Mastermind", so Neubauer.

Natürlich sei auch der Margendruck gewaltig, aber hier würden die Hersteller inzwischen versuchen, die Händler leben zu lassen. Allerdings werde dies dadurch unterwandert, dass die Waren quer durch Europa hin- und hertransportiert würden. Hier komme dann auch die steuerliche Ungleichbehandlung voll zu tragen, setzte er einen Seitenhieb auf "Box-Mover" Amazon, dem immer wieder eine besonders "kreative" Steuerlösung vorgeworfen wird.

"Der Einzige, der an Apple verdient, ist Apple"
Eine Sondersituation sei Apple. "Der Einzige, der an Apple verdient, ist Apple", so Neubauer, der nur ganz wenige Produkte der Marke führt. Er räumte aber ein, dass Apple zumindest ein Frequenzbringer sei. Das klassische Shopgeschäft sei jedenfalls dem Untergang geweiht, wer nicht auch online präsent sei, habe keine Chance.

Längere Lebenszyklen schaden IT-Händlern
Auf die IT-Hersteller und Distributoren drückten auch die längeren Lebenszyklen. Wurden Computer früher oft nur drei Jahre behalten, seien es mittlerweile vier bis fünf Jahre. Neubauer erwartet, dass sich die Anbieter künftig Beratung zahlen lassen werden, auch wenn dies bei den meisten Konsumenten derzeit noch auf Unverständnis stoße.

Omega hat im Vorjahr mit 54 Mitarbeitern 130,6 Millionen Euro umgesetzt. Im Jahr zuvor waren 127 Millionen. 20 Prozent des Umsatzes macht der Großhändler und Lösungsanbieter mit dem Consumer-Geschäft, künftig will Neubauer auch verstärkt in den Elektrohandel "hineinschnuppern". Für den Herbst ist eine Kooperation mit einem deutschen Partner geplant, mit dem das Thema Schulungen angegangen werden soll.

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