Durchgesickert:

Boeing-Tochter plant Hacker-Drohne für Regierungen

Elektronik
21.07.2015 08:30
Der gehackte italienische Staatstrojaner-Entwickler Hacking Team und eine auf Drohnenbau spezialisierte Tochter des US-Luftfahrtkonzerns Boeing arbeiten offenbar an Drohnen, die Computernetzwerke aus der Luft mit Malware infizieren können. Der Plan: Die Hacker-Drohnen sollen Infektionswerkzeuge abwerfen, die Datenverkehr abfangen.

Es klingt wie eine Idee aus einem Science-Fiction-Film: kleine Hacker-Drohnen, mit denen die Elektronik einer Zielperson aus der Luft infiltriert werden kann. Wie das Enthüllungsportal "The Intercept" berichtet, ist das aber genau das, woran der italienische Spyware-Hersteller Hacking Team und die Boeing-Tochter Insitu derzeit arbeiten.

Drohnen-Hersteller bat Hacking Team um Hilfe
Erst vor wenigen Wochen soll Insitu - das Unternehmen baut unter anderem Polizei-Drohnen - an den Spyware-Hersteller in Mailand herangetreten sein und um einen Termin mit einem Techniker gebeten haben. Thema des Gesprächs soll demnach die Konzipierung von Hacker-Drohnen gewesen sein, die aus der Luft Cyberangriffe durchführen können.

Der Plan der beiden Unternehmen sieht offenbar vor, Drohnen mit kleinen Infektionsgeräten in stoßfesten Gehäusen auszustatten. Die Flieger könnten die Hightech-Wanzen bei Bedarf einfach in der Nähe einer Zielperson abwerfen. Ist die Wanze an Ort und Stelle, kann sie WLAN-Datenverkehr abfangen und belauschen oder die übertragenen Daten manipulieren, damit sich das Abhöropfer Malware einfängt.

Derzeit noch keine Hacker-Drohne fertig
Noch handelt es sich bei der Kooperation zwischen Hacking Team und Insitu offenbar nur um eine Idee - der Mailverkehr zwischen Insitu und Hacking Team ist erst wenige Wochen alt. Die E-Mails lassen aber vermuten, dass vor allem der Drohnenhersteller größtes Interesse an einer Hacker-Drohne hat. "Wir sehen das Potenzial, Ihre WLAN-Hacking-Fähigkeiten in ein luftgestütztes System zu integrieren", heißt es in einem der durchgesickerten Mails.

Der Mailänder Spyware-Hersteller Hacking Team programmiert seit Jahren Trojaner für Regierungen und verkauft diese unter anderem an Länder wie Saudi-Arabien, Äthiopien, Ägypten oder Marokko. Dort werden sie beispielsweise zur Überwachung regierungskritischer Journalisten und politischer Aktivisten verwendet. Bei einem Cybereinbruch in die Server des Spyware-Herstellers wurden kürzlich Hunderte Gigabyte interner Dokumente gestohlen, die nun auf der Enthüllungswebsite WikiLeaks eingesehen werden können.

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