Eishockey-WM

Bitter! Franzosen besiegeln Österreichs Abstieg

Sport
12.05.2015 19:36
Wie bitter! Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft konnte am Dienstagabend bei der WM in Tschechien nur hilflos zuschauen, wie Frankreich einen 3:2-Sieg im Penaltyschießen gegen Lettland feierte und somit den Abstieg unseres Teams besiegelte. Zuvor hatten die rot-weiß-roten Cracks eine zweistellige Niederlage kassiert. Das 1:10 (0:4, 0:2, 1:4) gegen WM-Favorit Kanada war die höchste Niederlage gegen die Nordamerikaner seit 22 Jahren, seit einem 0:11 bei der WM 1993 in München.

Frankreich und Lettland kamen mit dem 3:2 auf jeweils fünf Punkte in der Tabelle, so wie Österreich. Da die ÖEHV-Auswahl die direkten Begegnungen verloren hat, muss Österreich wie schon bei der Heim-WM 2005 (Wien und Innsbruck), 2007 in Russland (Moskau und Mytischi), 2009 in der Schweiz (Zürich und Bern), 2011 in der Slowakei (Bratislava und Kosice) und 2013 in Helsinki gleich wieder absteigen. In der B-WM geht es nächstes Jahr gegen Mitabsteiger Slowenien, Italien, Polen, Japan und Südkorea.

Frankreich holte gegen Lettland in einer Nervenschlacht im Schlussdrittel einen 0:2-Rückstand auf, vergab in den Schlusssekunden den Sieg nach regulärer Spielzeit, der Österreich erstmals seit elf Jahren den Klassenerhalt gesichert hätte. Doch Julien Desrosiers scheiterte. Im Penaltyschießen verwandelten dagegen alle drei Franzosen (Damien Fleury, Julien Desrosiers, Stephane da Costa) ihre Versuche, Lettlands Keeper Edgars Masalskis konnte keinen einzigen halten.

Kanada klar überlegen
Der eine Punkt gegen Kanada, der nötig gewesen wäre, um aus eigner Kraft den Klassenerhalt zu schaffen, war für die Österreicher vor über 16.000 Zuschauern in der O2 Arena völlig außer Reichweite. Raffl und Co. konnten die kanadische NHL-Auswahl nicht fordern. Der 24-fache Weltmeister feierte ohne Superstar Sidney Crosby locker seinen siebenten Sieg im siebenten WM-Spiel.

Dreimal konnte Torhüter Bernhard Starkbaum in den Anfangsminuten bei Großchancen klären, ehe Tyson Barrie nach Idealpass von Ryan O'Reilly das 1:0 (7.) besorgte. Durch weitere Tore von Matt Duchene (10.), Taylor Hall (12.) und Aaron Ekblad (15.) schlug sich die klare Überlegenheit des Rekord-Champions in einer auch in dieser Höhe verdienten 4:0-Drittelführung nieder.

Jason Spezza (22.) und Jordan Eberle (36.) legten im Mitteldrittel nach. Zu Beginn des Schlussdrittel gelang immerhin der Ehrentreffer durch Verteidiger Dominique Heinrich (43.). Nathan MacKinnon (43.), und Spezza, dessen Pass Verteidiger Daniel Mitterdorfer ins eigene Tor bugsierte, erhöhten aber innerhalb von zwölf Sekunden auf 8:1. Brayden Schenn (47.) und Duchene (55.) machten die zweistellige Niederlage perfekt.

Reaktionen auf Österreichs Abstieg
Daniel Ratushny (Teamchef Österreich): "Es ist sehr emotional, ich finde kaum Worte. Ich bin enttäuscht für die Spieler, sie haben alles gegeben, sie hätten sich einen erfolgreichen Ausgang der Weltmeisterschaft verdient. Wir haben uns das Frankreich-Spiel gemeinsam mit dem Team angeschaut, es war eine intensive Enttäuschung da, fast Wut."

Dieter Kalt (Verbandspräsident): "Unsere Mannschaft hätte sich den Verbleib in der A-Gruppe verdient, ohne Wenn und Aber. Es ist fast pervers, die Realität sieht leider anders aus. Bei zwei Weltmeisterschaften mit jeweils fünf Punkten den Abstieg zur Kenntnis nehmen zu müssen, tut mir für die Spieler leid, die bei der WM in Prag ihr Letztes gegeben haben. Trotz allem, wir haben als Team einen sehr guten Eindruck hinterlassen und müssen unser eingeleitetes Aufbauprogramm ganz einfach weiter durchziehen. Ich habe in den letzten Jahren noch nie eine so aufopfernd kämpfende Mannschaft wie unser Team gesehen und gratuliere jedem einzelnen, der hier in Prag mitgeholfen hat, diesen positiven Eindruck zu hinterlassen. Vor der Weltmeisterschaft haben wir von vielen kein Vertrauen erhalten, trotz des schmerzhaften Abstiegs bin ich stolz auf das Team und alle Betreuer, die sich hier in Prag um das Prestige unseres österreichischen Eishockey bemüht haben."

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(Bild: KMM)



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