Datensammelei

Windows 10 ist neugierig: So gewöhnt man’s ihm ab

Digital
04.08.2015 08:30
Microsofts neues Windows 10 buhlt seit einer Woche um die Gunst der Nutzer und macht mit der Rückkehr des Startmenüs, dem neuen Browser Edge und etlichen anderen Neuerungen vieles besser als der Vorgänger. Eines hat sich seit Windows 8 allerdings nicht geändert: Microsofts Betriebssystem ist wesentlich neugieriger als noch zu XP-Zeiten und sammelt munter Daten über den Benutzer, wenn dieser sich nicht aktiv dagegen wehrt. Wie das geht, erfahren Sie hier.

Wer die Nutzungsbedingungen von Windows 10 genau durchliest, dem stellt es angesichts der Privatsphäre-Richtlinien von Microsoft die Nackenhaare auf. Microsoft nimmt sich darin nämlich einem Bericht des Technikblogs "BGR" zufolge das Recht heraus, auf die persönlichen Daten der Nutzer zuzugreifen, wenn man glaube, die Situation mache dies notwendig – etwa, wenn Anfragen von Behörden kommen.

Aber auch für personalisierte Werbung und selbst Windows-Funktionen wie die Bildschirmtastatur oder den hierzulande noch nicht verfügbaren Sprachassistenten Cortana will Windows Nutzerdaten sammeln, um Textvorschläge zu verbessern und Cortana die richtigen Antworten liefern zu lassen.

Schnüffelfunktionen lassen sich abschalten
Glücklicherweise kann der Nutzer die meisten Schnüffelfunktionen von Windows 10 abschalten. Wer noch nicht auf Windows 10 aktualisiert hat, sollte dies gleich bei der Installation tun. Dazu muss während der Installation statt der Standardinstallation die benutzerdefinierte Installation gewählt werden. Hier blendet Windows beim Upgrade alle wichtigen Datenschutz-Richtlinien ein und erlaubt dem Nutzer, die standardmäßig auf aktiv gestellten Schnüffel-Features zu deaktivieren.

Wer Windows 10 bereits installiert und bei der Installation nicht auf die Privatsphäre-Einstellungen geachtet hat, kann seinem Betriebssystem nachträglich die übertriebene Neugier abgewöhnen - wahlweise per Gratis-Tool oder manuell.

Gehen Sie dafür in die PC-Einstellungen von Windows 10 und navigieren Sie in den Unterpunkt "Datenschutz". Hier gibt es etliche Untermenüs, die meisten wichtigen Privatsphäre-Einstellungen finden aber Sie gleich im Menü "Allgemein". Mit den entsprechenden Schaltern können Sie die Datensammelei von Windows einschränken, außerdem können Sie im Datenschutz-Menü bestimmen, welche Apps auf welche Systemressourcen zugreifen dürfen.

Personalisierte Reklame abschalten
Als weiteres Privatsphäre-Risiko gilt der Sprachassistent Cortana. Weil der in Österreich bislang ohnedies nicht genutzt werden kann, ist das Schnüffelrisiko an dieser Stelle zumindest für heimische Nutzer aber gering. Wer auf personalisierte Werbung verzichten will, kann Microsoft online darauf hinweisen, dass er keine gezielte Reklame angezeigt bekommen will. Auf dieser Website können Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto anmelden und sich von der personalisierten Werbung befreien.

Lokales Konto statt Microsoft-Konto
Apropos Microsoft-Konto: Wer seine Einstellungen und Apps über mehrere Windows-Geräte synchronisieren will, mag die Funktion des Microsoft-Kontos, zahlreiche Infos zu den eigenen PC-Einstellungen zu sammeln und bei Bedarf auf einem neuen Gerät gleich einzurichten, zwar begrüßen.

Wer diese Funktion aber kritisch betrachtet, sollte überlegen, sich nicht mit seinem Microsoft-Konto, sondern mit einem lokalen Windows-Benutzerkonto auf seinem PC anzumelden. Sollten Sie schon Ihr Microsoft-Konto zur Anmeldung bei Windows 10 nutzen, könnten Sie es in den PC-Einstellungen auch nachträglich in ein lokales Konto umwandeln.

OneDrive scannt Dateien, Edge trifft Vorhersagen
Ein paar Schnüffel-Funktionen gibt's neben den genannten Features auch in Windows-10-Teilbereichen wie dem neuen Edge-Browser oder OneDrive. Bei OneDrive nimmt sich Microsoft beispielsweise das Recht heraus, die Daten des Nutzers auf potenziell kriminelle Handlungen zu scannen. In Deutschland hat das bereits zu einer Hausdurchsuchung geführt. Abschalten kann man den Scan der hochgeladenen OneDrive-Dateien nicht.

Und beim Browser Edge liefert Microsoft einem "Chip"-Bericht zufolge etliche Vorhersage- und Tracking-Funktionen mit, die man über die Browsereinstellungen deaktivieren kann.

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