Aus den NSA-Protokollen geht unter anderem hervor, dass Merkel lange mit der Griechenland-Rettung haderte und auch nicht daran glaubte, dass ein Schuldenschnitt das Land nachhaltig retten könnte, berichtet die "Süddeutsche Zeitung", die in Zusammenarbeit mit NDR und WDR die Dokumente vorab auswertete.
Offenbar war an einigen Abhöraktionen auch ein britischer Geheimdienst beteiligt. Aus den Unterlagen sei zudem ersichtlich, dass sowohl der Berliner Telefonanschluss des Bundeswirtschaftsministers als auch seine Faxnummer auf der NSA-Überwachungsliste stehen.
NSA interessierte sich für Währungs- und Handelspolitik
Der Liste zufolge gehörten zu den Spionagezielen der National Security Agency bereits seit den 1990er-Jahren nicht nur das Wirtschafts-, sondern auch das Finanz- sowie das Landwirtschaftsministerium. Demnach interessierte sich die NSA vor allem für die deutsche Währungs- und Handelspolitik.
Das ergebe sich aus der Analyse einer 69 Nummern umfassenden Liste mit Suchbegiffen, heißt es in dem Bericht. Bei den WikiLeaks vorliegenden Selektoren handle es sich sowohl um in der Vergangenheit überwachte Anschlüsse als auch um aktuelle Anschlüsse. Ein Sprecher der Bundesregierung erklärte der Zeitung, ohne nähere Kenntnis des zugrunde liegenden Sachverhalts sei der Bundesregierung eine Bewertung derzeit nicht möglich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.