NSA ist sicher:

Verschlüsselung Schuld an Anschlägen von Paris?

Web
18.02.2016 16:16

Die Pariser Anschläge wären nach Einschätzung des US-Geheimdienstes NSA ohne die von den Extremisten genutzte Verschlüsselung nicht passiert. NSA-Chef Michael Rogers sagte in einem Interview mit dem US-Internetportal Yahoo, Teile der Kommunikation unter den Verantwortlichen für die Attentate seien "verschlüsselt" gewesen.

Daher hätten die Geheimdienste keine Spur aufnehmen können. "Hätten wir das gewusst, wäre Paris nicht passiert", hieß es weiter.

130 Menschen verloren ihr Leben
Bei den koordinierten Anschlägen islamistischer Extremisten auf Cafés, Restaurants, eine Konzerthalle und ein Stadion waren Mitte November in Paris 130 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Zu den Angriffen bekannte sich die Dschihadisten-Gruppe Islamischer Staat (IS).

Rogers befürwortet die Nutzung verschlüsselter Daten zum Zweck der Cybersicherheit, er warnt allerdings vor Geräten, die nicht entschlüsselt werden können, auch nicht auf Anordnung der Justiz oder der Behörden. "Ist es schwerer für uns, das Wissen zu erlangen, das wir benötigen?", sagte er im Gespräch mit Yahoo. "Erschwert die Datenverschlüsselung unsere Mission? Ja."

Apple und FBI streiten über Verschlüsselung
Die Äußerungen des NSA-Chefs sind ein weiterer Aspekt im Streit zwischen Apple und den Behörden. Apple widersetzt sich einer gerichtlichen Anordnung, dem FBI bei der Entschlüsselung des Handys eines der Attentäter von San Bernardino zu helfen. Am Mittwoch erhöhte das Weiße Haus den Druck auf Apple und betonte, es gehe nur um ein einziges iPhone. Apple-Chef Tim Cook kritisierte hingegen, dass sein Konzern "eine Hintertür" bauen solle.

Bei dem islamistischen Anschlag im kalifornischen San Bernardino hatte ein Ehepaar Anfang Dezember 14 Menschen erschossen. Das Paar wurde anschließend von der Polizei bei einem Schusswechsel getötet.

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