Auf Smartwatches

Uhrenindustrie klagt über Ziffernblatt-Raubkopien

Web
25.11.2014 10:32
Für die Musik- und Filmindustrie sind Raubkopien seit geraumer Zeit Alltag. Dass Piraterie im Netz jetzt aber auch Hersteller von Luxusuhren auf den Plan ruft, ist ein neues Phänomen. Der Grund: In der Internetgemeinde blüht der Handel mit Ziffernblättern für die runden Smartwatches LG G Watch R und Moto360. Und diese Ziffernblätter sind nicht immer die kreative Eigenleistung des Uploaders, sondern häufig Kopien populärer Luxusuhren.

Wer eine Smartwatch mit Android Wear hat, kann diese mit Ziffernblättern aus dem Netz an seine Wünsche anpassen. Insbesondere runde Smartwatch-Modelle eignen sich gut dafür, das Ziffernblatt durch jenes einer Luxusuhr zu ersetzen. Wer keine echte Rolex hat, lädt einfach das Ziffernblatt herunter. Und wer nicht Tausende Euro für einen Breitling-Chronometer ausgeben will, ebenfalls.

Beschwerdeschreiben wegen Smartwatch-Ziffernblättern
Herstellern von Luxusuhren stößt dieser Trend naturgemäß sauer auf. Wie "Torrentfreak" berichtet, sind viele von ihnen deshalb dazu übergegangen, Online-Dienste, die Ziffernblätter für Android-Wear-Uhren anbieten, mit Beschwerdeschreiben zur Löschung der Ziffernblatt-Raubkopien zu bewegen.

Unternehmen wie Richemont – zu dem Konzern gehören unter anderem Cartier und IWC – fordern Websitebetreiber in ihren Schreiben auf, Ziffernblätter binnen 24 Stunden zu löschen, wenn diese einer Uhr des Unternehmens allzu ähnlich sehen. Üblicherweise leisten die Website-Betreiber diesen Aufforderungen Folge, heißt es in dem Bericht.

Website-Betreiber reagieren auf Löschanfragen
"Wenn uns ein Rechteinhaber kontaktiert, wird fragwürdiges Material sofort gelöscht. Bis heute haben wir alle Anfragen binnen weniger Stunden erfüllt", sagt der Betreiber einer Ziffernblatt-Börse namens FaceRepo. Er sei wegen der Raubkopien bereits dazu übergegangen, Uploads auf bekannte Uhrenmarkennamen im Titel zu scannen und Werke mit Markennamen im Titel abzuweisen. Dabei seien manche Ziffernblatt-Kopien künstlerisch durchaus wertvoll, wenn sie nicht das Urheberrecht verletzen würden, so der Website-Betreiber.

Dass mit der Uhrenindustrie nicht zu spaßen ist, wenn es um das Abkupfern von Ziffernblättern geht, ist indes keine neue Erkenntnis. Sogar Apple hat deswegen schon einmal Schwierigkeiten bekommen. Der iPhone-Konzern hatte in seinem Betriebssystem iOS 6 ein Uhrendesign des Schweizer Herstellers Mondaine verwendet, und musste deswegen Lizenzkosten von 21 Millionen Dollar nachzahlen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele