Die türkische Justiz ermittelt wegen der Verbreitung persönlicher Daten von fast 50 Millionen Bürgern im Internet. Die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt Ankara habe ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch.
Auch persönliche Angaben zu Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und anderen Spitzenpolitikern waren im Netz verbreitet worden. Laut Medienberichten wollten unbekannte Hacker mit der Aktion gegen die Politik Erdogans protestieren.
Justizminister Bekir Bozdag sagte, die Zahl von fast 50 Millionen Betroffenen entspreche in etwa der Zahl der Wähler in der Türkei. Möglicherweise könnten deshalb Daten der Wahlkommission widerrechtlich ins Internet gestellt worden sein.
Sieben Gigabyte große Datei
Neben Namen, Geburtsdatum und der Adresse der Betroffenen enthielt die rund sieben Gigabyte große Datei unter anderem auch die nationale Identifikationsnummer, die sogenannte Kimlik-Nummer.
Die türkische Regierung hatte zunächst versucht, den Fall auf sich beruhen zu lassen. Kommunikationsminister Binali Yildirim hatte einen Datendiebstahl ausgeschlossen. Es handle sich um alte Vorwürfe, die lediglich neu aufgewärmt würden, hieß es.
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