Halsbrecherisch

“Trials Fusion”: Waghalsige Versuche und Irrtümer

Spiele
18.04.2014 07:48
Die einfachsten Ideen sind eben immer noch die besten. Aktuell bestes Beispiel dafür: "Trials Fusion". Der jüngste Ableger der Ubisoft'schen Gatschhupfer-Serie für Konsole und PC (ab 24. April) erfordert abermals nur eines, nämlich das perfekte Gewicht. Dieses zu finden, ist anfangs noch sehr einfach, später jedoch ungleich schwerer. Spaßig bleibt der waghalsige Hindernisparcours-Ritt aber in jedem Fall.

Mit dem Analogstick das Gleichgewicht des virtuellen Fahrers nach hinten oder nach vorne zu verlagern – mehr müssen Spieler auch in "Trials Fusion" zunächst nicht tun, um die nötige Haftung auf die in gewohnter Manier von links nach rechts führende Strecke in Pseudo-3D zu bringen. Ist es anfangs noch sehr einfach, sich über Stock und Stein hinweg ins Ziel zu manövrieren, wird es mit jedem Level schwerer, statt der Bronze- vielleicht eine Silber- oder Gold-Medaille zu erhalten und die Bestzeiten zu unterbieten. Ganz zu schweigen von den diversen, teils versteckten Herausforderungen, die zu meistern wahren Balancekünstlern vorbehalten ist.

Übung macht den Meister
Es bedarf also gewisser Anstrengungen und Übung, um die insgesamt 58 Levels des Spiels nach und nach freizuschalten. Trotzdem: Frust will sich keiner einstellen. Mit einem schnellen Tastendruck befördert sich der Fahrer nach jeder "Gesichtsbremse" wieder an den letzten der reichlich vorhandenen Checkpoints zurück, um erneut sein Glück zu versuchen – der Titel des Spiels kommt schließlich nicht von ungefähr. Trial and error, also Versuch und Irrtum bestimmen wesentlich das Spielprinzip.

Für Abwechslung zwischen den knochenbrecherischen Parcours ist jedoch gesorgt. Beispielsweise darf sich der tollkühne Fahrer im Schanzensprung versuchen oder austesten, wie weit er ohne eine einzige Gewichtsverlagerung oder mit dem körpereigenen Adrenalinvorrat (Hinweis: Wer bremst, verliert) kommt. Für jedes absolvierte Rennen, ob spezielle Herausforderung oder gewöhnlicher Parcours, gibt es schließlich neben Medaille, Erfahrungspunkten und Geld mit etwas Glück auch das eine oder andere neue Outfit oder, noch besser, Bike bzw. Quad.

"Superman" und andere Tricks
Wirklich neu ist aber das sogenannte FMX-Tricksystem, das erst am Ende der dritten Meisterschaft freigeschaltet wird. Zusätzlich zum linken Analogstick, der weiterhin fürs Gleichgewicht verantwortlich zeichnet, kommt nun auch der rechte zum Einsatz. Mit seiner Hilfe vollführt der Fahrer fortan abenteuerliche Verrenkungen auf und abseits seiner Maschine. Sich mal eben schnell mit dem gesamten Körper über den Lenker lehnen oder wie Superman hinter der Enduro hinterherfliegen? Kein Problem. Bedacht werden sollte aber immer, dass man am Ende des Sprungs wieder rechtzeitig und vor allem ausgewogen im Sattel sitzen sollte.

Editor sorgt für Strecken-Nachschub
Einziger Kritikpunkt: Bislang werden nur in einer Handvoll Levels die Sprünge auch tatsächlich gewertet, auf den normalen Trials-Strecken machen sie zwar optisch sehr viel her, haben aber keinerlei Auswirkung auf das Punktekonto. Vielleicht wird diesbezüglich ja in einem der insgesamt sechs Download-Inhalte nachgelegt, die Ubisoft bereits angekündigt hat. Und dann wäre da ja auch noch die Community, die mithilfe eines integrierten Editors ebenfalls für fordernden Strecken-Nachschub sorgen darf.

Lokaler Multiplayer für bis zu vier Spieler
Bis dahin kann man sich die Zeit damit vertreiben, mit Freunden zu konkurrieren, die entweder beim Online-Spiel als Ghosts eingeblendet werden, oder, besser noch, gleich neben einem sitzen, unterstützt "Trials Fusion" doch lokale Mehrspieler-Rennen mit bis zu vier Fahrern. Auf einen echten Online-Multiplayer muss indes verzichtet werden. Schade.

Wirklich krumm nehmen kann man das dem Titel allerdings nicht, zumal der Spielumfang für den Preis (20 Euro für die Download-, 40 Euro für die Retailversion inklusive DLCs) stimmt und das Game auch optisch einiges hermacht. Obwohl die Strecke selbst nur pseudo-dreidimensional ist, hat Ubisoft viel Mühe darauf verwendet, das Drumherum optisch aufzuputzen. Kaum ein Moment vergeht, in dem sich nicht irgendwo wieder irgendetwas im Hintergrund bewegt, umstürzt oder explodiert. Akustisch vergleichsweise spärlich ergänzt wird das Ganze nebst Motorengedröhne und elektronischen Musikklängen von den Schmerzensschreien des Fahrers sowie den ironischen Ansagen der Moderatoren.

Fazit: Selten war es spaßiger, sich auf die - Verzeihung - Fresse zu legen. Auch wenn es mitunter Dutzende Anläufe braucht, um eine Stelle im Hindernisparcours zu meistern, wird "Trials Fusion" nie langweilig oder gar frustrierend. Verantwortlich dafür zeichnen die stets fair gesetzten Checkpoints sowie die einfache und deshalb stets nachvollziehbare Steuerung. Kurzum: Ein unkomplizierter und gerade deshalb so unterhaltsamer Spielspaß für Jung und Alt, ganz gleich ob Amateur oder Fortgeschrittener.

Plattform: Xbox One (getestet), Xbox 360, PS4, PC
Publisher: Ubisoft
krone.at-Wertung: 9/10

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