Bevor sie im Juni 2017 endgültig entfallen, werden die Roaming-Gebühren fürs Telefonieren und Internetsurfen im EU-Ausland ab diesem Samstag noch einmal drastisch gesenkt. Für ausgehende Anrufe im EU-Ausland bzw. für ein Megabyte fallen dann - ohne Mehrwertsteuer - maximal je nur noch fünf Cent, für eine SMS Cent an. Bisher galten als Obergrenzen für ausgehende Gespräche pro Minute 19 Cent und für den Download pro Megabyte 20 Cent.
"Dies ist ein später Triumph der Linzer Studentin, deren Handyrechnung vor zehn Jahren nach einer Brüsselreise explodiert ist. Wer hätte gedacht, welchen Stein sie ins Rollen bringt", sagte Paul Rübig, einer der führenden EU-Abgeordneten bei der Abschaffung der Roaming-Gebühren. "Bereits jetzt ist eine Strategieänderung der Telekomunternehmen zu beobachten. Einige bieten bereits vor Ende der Übergangsphase Tarife ohne Roamingzuschläge an."
Die europäische Konsumentenschutzorganisation BEUC begrüßte den Preiseinschnitt, forderte die EU-Kommission zugleich aber auf, auch ehrgeizige Vorschläge für eine Reform der Tarife vorzulegen, die Telekomunternehmen untereinander für grenzüberschreitende Anrufe und Daten-Downloads verrechnen.
Auch Rübig forderte am Freitag weitere Reformen. "Für einen digitalen Binnenmarkt brauchen wir ein flächendeckendes 5G-Netz und billigeres Surfen auch außerhalb der EU. Außerhalb der EU bis zu 19.900 Euro pro Gigabyte zu zahlen, ist einfach nicht vertretbar."
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