"Danke, Frau Führer"

Spam-Attacke überrollte Merkels Facebook-Seite

Web
16.07.2014 09:54
Die Facebook-Seite der deutschen Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel ist von einer Spam-Welle aus der Ukraine überrollt worden. Auf der Seite gab es am Dienstag "einen Spam-Angriff, der alle Beiträge mit bestimmten Kommentaren flutet", schrieb die Online-Redaktion der CDU an die Facebook-Fans. Unter den Beiträgen fanden sich viele wortgleiche Kommentare verschiedener Nutzer.

Außerdem explodierte die Zahl der Kommentare: Ein Beitrag kam nachmittags auf fast 50.000 Kommentare, Hunderte davon allein innerhalb einer Stunde. Hintergrund ist offenbar der Konflikt in der Ukraine. Viele Kommentatoren stellten Nazi-Vergleiche an.

Spammer posteten: "Danke, Frau Führer"
So hieß es teilweise "Danke, Frau Führer" oder "SS-Merkel". Anlass der Kritik ist, dass Merkel mit dem in der Ukraine verhassten Kremlchef Wladimir Putin spricht. Merkel wird aufgefordert, die Interessen des in die EU strebenden Landes nicht für ein gutes Verhältnis zu Russland aufs Spiel zu setzen.

Die Online-Redaktion der CDU versucht nun, der Spam-Flut Herr zu werden. Man freue sich über einen sachlichen Dialog, hieß es. "Wir behalten uns aber vor, Beiträge zu löschen, die gegen geltendes Recht verstoßen oder etwa Beleidigungen, Verleumdungen, Rassismus oder politischen Extremismus enthalten."

"Shitstorms" im Social Web häufen sich
Spam-Attacken auf Prominente und Politiker, sogenannte "Shitstorms", kommen immer häufiger vor. Für die Bürger stellen soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter ein Sprachrohr dar, über das sie ihren Unmut ohne großen Aufwand einer breiten Öffentlichkeit kundtun können. Oft schießen einzelne Akteure dabei allerdings über das Ziel hinaus.

Vor Deutschlands Kanzlerin erfuhr das bereits Österreichs Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek am eigenen Leib. Ihre Facebook-Seite wurde im Zuge der öffentlichen Debatte über den Text der Bundeshymne von erzürnten Internetnutzern heimgesucht. Der Protest geriet jedoch außer Kontrolle, manche Nutzer äußerten sogar Morddrohungen. Die Staatsanwaltschaft prüft den Fall nun (siehe Infobox).

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