Tolles Lese-Tablet

Sony Xperia Tablet Z3 Compact im Praxistest

Elektronik
09.11.2014 09:00
Sony wagt sich mit seinem Acht-Zoll-Tablet mit dem sperrigen Namen Xperia Tablet Z3 Compact auf den umkämpften Markt für kompakte Lese-Tablets vor und will vor allem mit starker Hardware und extradünner, wasserdichter Bauweise bei den Nutzern punkten. Was das 6,4-Millimeter-Tablet wirklich kann, hat krone.at ausführlich getestet.

Sony schickt mit dem Xperia Tablet Z3 Compact im Grunde die gleiche Hardware ins Rennen um den Tablet-Thron, welche die Japaner zuvor bereits im Smartphone-Bruder Xperia Z3 auf den Smartphone-Markt losgelassen haben. Ein schneller Qualcomm-Chip, reichlich RAM, ein hochauflösendes Display – die Zutaten, die Sony in sein Lese-Tablet eingebaut hat, sind allesamt hochwertig.

Was genau im Xperia Tablet Z3 Compact steckt, zeigt diese Tabelle:

Sony Xperia Tablet Z3 Compact

CPU

Qualcomm Snapdragon 801; 2,5 GHz Quad-Core

RAM

3 GB

Diagonale

8 Zoll

Auflösung

1.920 x 1.200 Pixel

Speicher

16 / 32 GB

microSD-Slot

Bis 128 GB

Hauptkamera

8,1 Megapixel

Frontkamera

2,2 Megapixel

Funk

Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS, GLONASS; LTE-Version verfügbar

Maße

213,3 x 123 x 6,4 Millimeter; 270 Gramm

Akku

4.500 mAh

Software

Android 4.4

Extras

Wasserdicht nach IP65/IP68

Straßenpreis

375 / 430 Euro
LTE-Version ab 460 Euro

Angesichts der starken Hardware im neuen Sony-Tablet kein Wunder: Die gebotene Leistung reicht locker für den Alltagsgebrauch aus. Android läuft darauf flüssig, Apps starten schnell, für Multitasking ist genug Arbeitsspeicher vorhanden und auch fordernde 3D-Games vom Schlage eines "Asphalt 8" stemmt die Hardware mühelos. Alles in allem bietet Sonys neues Tablet mehr als genug Power, um auch Multimedia-Fans zufriedenzustellen.

Exzellentes Display, hohe Helligkeit
Besonderes Lob gebührt Sony für das Display des Xperia Tablet Z3 Compact. Das erfreut das Auge dank Full-HD-Auflösung nicht nur mit detailreichen Bildern und Videos, sondern auch mit klar lesbarem Text. Die Farbdarstellung des auch seitlich gut ablesbaren Displays ist Sony-typisch schön natürlich, die maximal erzielbare Helligkeit kann sich sehen lassen und ermöglicht bis zu einem gewissen Grad auch die Nutzung im Freien. Spiegelungen gibt es durch die kratzfeste Abdeckscheibe über dem Schirm aber trotzdem.

Beim Seitenverhältnis setzt Sony auf 16:9, was Vor- und Nachteile bietet. Praktisch ist dies etwa beim Betrachten von Videos, die am Sony-Tablet ohne unschöne schwarze Balken bildschirmfüllend dargestellt werden. Leichte Nachteile entstehen dafür beim Lesen: Während Websites durch die generell hohe Auflösung auch in der Desktop-Version vernünftig dargestellt werden können, ist die Darstellung von PDFs durch die Unterschiede im Seitenverhältnis zwischen A4-Seiten und dem Display nur mit Leerräumen ober- und unterhalb des Dokuments möglich. An Schärfe oder Darstellungsqualität gibt's dabei aber nichts auszusetzen.

Brauchbare Kameras, aktuelle Ausstattung
Die beiden Kameras im Sony-Tablet machen einen vernünftigen Job. Die Hauptkamera an der Rückseite mit ihren 8,1 Megapixeln Auflösung reicht bei Tageslichtverhältnissen für solide Schnappschüsse, produziert bei schlechteren Lichtverhältnissen aber etwas verrauschte Aufnahmen. Die Frontkamera mit ihren 2,2 Megapixeln reicht für Videotelefonie, für hochauflösende Selfies aber eher nicht.

Die Speicherausstattung beläuft sich je nach Modell auf 16 oder 32 Gigabyte. Wer damit nicht auskommt, kann den Speicher mit microSD-Karten um weitere 128 Gigabyte erweitern. So hochgerüstet passen selbst größere Musik- und Videosammlungen auf das Sony-Tablet.

Aktuelle Funktechnologien – namentlich Gigabit-WLAN, die aktuelle Bluetooth-Version 4.0 und NFC für das unkomplizierte drahtlose Verbinden mit Peripherie – sind an Bord. Wer mag, kann das Gerät in der LTE-Version auch mit mobilem Internettarif betreiben.

Saubere Verarbeitung, angenehmes Handling
Eine Besonderheit, mit der sich das Sony-Tablet von der Konkurrenz abzuheben versucht, ist sein extradünnes wasserdichtes Gehäuse. Bei der Designsprache des 6,4-Millimeter-Tablets orientiert sich Sony an den Smartphone-Geschwistern der Xperia-Z3-Serie, allerdings verzichtet man beim Tablet auf deren Glasrückseite und setzt stattdessen auf eine griffig-gummierte Kunststoffplatte. Die Kanten kommen in Metalloptik daher und sind mit Dichtungen versehen, unter denen sich der microUSB-Ladeanschluss und die Slots für microSD- und – in der LTE-Version – SIM-Karte verbergen.

An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu bemängeln: Das von uns getestete Gerät überzeugte mit einem steifen Gehäuse ohne unerwünschte Spalten, die Rückseite ließ sich unter sanftem Druck nicht eindrücken. Seine Wasserfestigkeit stellte das Testgerät bei Ausflügen unter den Wasserhahn und die Dusche unter Beweis.

Besonderes Lob verdient das Handling des griffigen Xperia Tablet Z3 Compact. Durch sein ausgesprochen leichtes Gehäuse – das ganze Gerät wiegt keine 300 Gramm – belastet es die Hand bei längerer Nutzung kaum mehr, als es beispielsweise ein leichtgewichtiger E-Book-Reader tun würde. Damit ist das Gerät rein haptisch eines der besten Lese-Tablets, die sich bislang in unserem Testlabor beweisen mussten. Es ist dafür prädestiniert, als leichtgewichtiges Surfgerät zu dienen.

Erstaunlich lange Akkulaufzeit
Zumal das Sony-Tablet im Praxistest mit einer ausgesprochen stattlichen Akkulaufzeit überzeugte. Im Surfbetrieb mit gelegentlichen YouTube-Eskapaden kamen wir mit dem Gerät trotz extradünner Bauweise und leistungsstarkem Innenleben gut zehn Stunden mit einer Akkuladung aus.

Das bedeutet, dass es bei durchschnittlicher Nutzung nur alle paar Tage Strom tanken muss und zu den ausdauerndsten Tablets am Markt zählt. Geschlagen muss es sich bei der Laufzeit nur Spezialisten wie Lenovos Yoga-Tablets geben, die die doppelte Akkukapazität aber auch in einem deutlich weniger filigranen Gehäuse ins Feld führen.

Gut gemachte Apps, nettes PS4-Streaming
Bei der Software setzt Sony auf Android 4.4, ein Update auf die neue Version 5 wurde bereits angekündigt. Die flüssig lauffähige Benutzeroberfläche ist als Android wiedererkennbar und wurde von Sony nur in Details wie einer verbesserten App-Suchfunktsik- und Videowiedergabe bei, reichern die Software aber auch mit etwas Bloatware an.

Nettes Extra: Wer eine PS4 hat, kann Games von der Konsole auf das Tablet streamen. Das funktioniert grundsätzlich zuverlässig, ist aber in hohem Maße von der vorhandenen Netzwerkinfrastruktur und der Art des gestreamten Spiels abhängig. Unsere bisherigen Tests ergaben, dass vor allem weniger latenzunabhängige Games wie Jump 'n' Runs mit der Streaming-Funktion gut spielbar sind. Schnelle Shooter und Rennspiele können hingegen mühsam sein.

Fazit: Letzten Endes weiß Sonys Erstlingswerk im Bereich der Acht-Zoll-Tablets fast auf ganzer Linie zu überzeugen. Das hübsch anzusehende Gerät bietet starke Hardware, ein tolles Display, erweiterbaren Speicher, brauchbare Kameras, ein wasserfestes Gehäuse und erfreulich geringes Gewicht. Seine Akkulaufzeit ist trotz der kompakten Maße beeindruckend, die Software bis auf etwas Bloatware gut gelungen. Ein kleines Haar in der Suppe gibt es dann aber doch: Gute Lese-Tablets gibt's auch schon für weniger als 250 Euro, Sonys Acht-Zoll-Erstlingswerk ist also kein Schnäppchen.

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