Hardware-Hundstage

So überstehen Smartphone & Co die extreme Hitze

Elektronik
26.06.2019 12:10

Extremes Schönwetter lässt die Thermometer derzeit steigen. Während Menschen schwitzen und Hunde hecheln, um ihren Wärmehaushalt zu regulieren, können Smartphone & Co bei diesen Temperaturen schnell an ihre Grenzen stoßen. Kommt es zur Überhitzung, können Datenverlust oder gar kaputte Komponenten die Folge sein. Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt krone.at Tipps, wie man dem Hitze-Crash vorbeugen kann.

Der erste Tipp ist auch zugleich der banalste: Smartphone, Tablet und Notebook, aber auch E-Book-Reader oder Digitalkamera sollten keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Obwohl es einleuchtend klingt, setzen immer noch viele nur allzu gerne ihr - in den meisten Fällen schwarzes - Gerät den Sonnenstrahlen der prallen Mittagshitze aus oder lassen es gar im Auto gemächlich vor sich hinschmoren. Vor allem direkt hinter der Windschutzscheibe kann es dabei schnell Oberflächentemperaturen von bis zu 70 Grad kriegen, die den Kunststoff des Gehäuses schmelzen lassen und irreparable Schäden verursachen.

Extremen Temperaturen können generell nur wenige Geräte trotzen. Apple empfiehlt etwa, iPhone und iPad nur bei Temperaturen von 0 bis 35 Grad Celsius zu verwenden. Andere Hersteller geben Werte von bis zu 50 Grad an. Besonders schädlich ist die direkte Sonneneinstrahlung für die Flüssigkristalle in den Displays, aber auch die Akkus, die sich bei den hohen Temperaturen schneller selbst entladen und dadurch auch schneller altern.

Langsam abkühlen
Vom Versuch, das wasserdichte Smartphone durch ein erfrischendes Bad oder einen kurzen Aufenthalt im Gefrierfach abzukühlen, ist übrigens abzuraten: Durch die großen Temperaturschwankungen kann es zur Bildung von Kondenswasser im Inneren des Gerätes kommen, wodurch wiederum Komponenten korrodieren können. Besser ist es daher, Mobiltelefone und andere elektronische Geräte langsam bei Raumtemperatur abkühlen zu lassen.

Mehr Luft zum Atmen
Ganz wesentlich für eine ausreichende Kühlung von PC oder Notebook ist das einwandfreie Funktionieren des Lüfters. Damit dieser ausreichend Luft ansaugen kann, sollte bei PCs ein gewisser Abstand des Gehäuses zur Wand gewahrt werden. Das Gerät sollte zudem möglichst unverstellt sein, um frei "atmen" zu können. Bei Notebooks gestaltet sich dies oftmals etwas schwerer, da die Lüftungsschlitze bei vielen Modellen an der Unterseite angebracht sind.

Wer das Notebook daher auf seinem Schoß nutzt, bekommt nicht nur warme Oberschenkel, sondern lässt zugleich die Kerntemperatur des Gerätes nach oben schnellen. Ein stabiler Untergrund, etwa ein Tisch oder spezielle für den mobilen Einsatz entworfene Notebook-Unterlagen können hier Abhilfe leisten. Tipp: Saugt der Laptop seine Luft im hinteren Bereich der Unterseite an, schadet es nicht, hinten ein Buch unterzulegen, um die Luftzufuhr zu verbessern.

Den Lüfter gilt es jedoch nicht nur von Außen frei zu halten, auch von Innen können Staub und anderer Schmutz dem für die Kühlung zuständigen Propeller zu schaffen machen. Bei Desktop-PCs kann es daher nicht schaden, das Gehäuse in regelmäßigen Abständen aufzuschrauben und - vorsichtig, versteht sich - zu putzen. Zumindest sollte man ab und zu darauf achten, ob sich der Lüfter noch dreht und ob dieser beim Arbeiten komische Laute von sich gibt.

Ordnung schaffen im Inneren
Wer sein Gehäuse schon mal aufgeschraubt hat, kann übrigens auch gleich schauen, ob etwaige Flachbandkabel kreuz und quer im PC-Inneren hängen und so möglicherweise die Luftzirkulation behindern. Sollte dies der Fall sein, lässt sich mit Kabelbindern wieder ganz leicht Ordnung im PC-Inneren schaffen. Ebenfalls sehr hilfreich, um den PC vor dem Hitze-Crash zu bewahren, ist, wenn zwischen Laufwerken oder etwa Festplatten ein Zwischenraum ist. Bei ausreichend vorhandenem Platz im Gehäuse kann es dann nicht schaden, wenn beispielsweise zwischen DVD-Laufwerk und Brenner ein Laufwerksschacht frei bleibt.

Da dies bei mobilen Geräten meist nicht möglich ist, weil sämtliche Komponenten mehr oder weniger fix eingebaut sind und eng beieinander liegen, sollten Notebook-Nutzer bei extremer Hitze in den Stromspar-Modus wechseln. Das Notebook arbeitet dann nur noch, wenn es auch wirklich verlangt wird. Die Systemleistung und damit die Temperatur im Inneren des Gerätes bleibt niedriger.

Sowohl für PC- als auch Notebook-Nutzer gilt, dass die Geräte im Hochsommer nicht im Dauerbetrieb laufen sollten. Wer kann, sollte sein Gerät nach getaner Arbeit in den verdienten Schlafmodus schicken, besser noch ist es, den Computer oder das Notebook über Nacht ganz abzuschalten.

Gratis-Tools gegen den Hitzestau
Sollten all diese Tipps nichts nützen, kann den steigenden PC-Temperaturen auch mit kostenloser Software zu Leibe gerückt werden. Gratis-Tools wie SpeedFan überwachen die Temperatur der CPU bzw. greifen im Notfall regulierend ein, indem sie die Leistung drosseln oder die Lüfter hochregeln. Das Gerät wird so nicht nur vor einer Überhitzung geschützt, es läuft im Idealfall auch leiser und verbraucht weniger Strom. Da dieser "Eingriff" allerdings stets auch mit gewissen Risiken behaftet ist, sollte man sich vor dem Einsatz solcher Tools mit der Materie vertraut machen.

Auch hardwareseitig gibt es schließlich Lösungen: Ein Netzteilaustausch, ein zusätzlicher Gehäuselüfter, eine Wasserkühlung oder spezielle im Handel bereits ab etwa 30 Euro erhältliche Notebook-Kühlpads helfen, die Temperaturen niedrig zu halten.

Einfach mal Pause machen
Der beste Tipp gegen den Hitze-Crash aber ist: abschalten. Schließlich wäre es doch viel zu schade, angesichts der sommerlichen Temperaturen vor den Displays der diversen elektronischen Geräte zu versauern. Der Winter kommt schließlich noch früh genug...

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