Smart Wear

Schlaue Kleidung auf der Berliner Fashion Week

Elektronik
19.01.2015 09:19
Navigierende Hüte, gestrickte Kopfhörer und ein Handschuh, der Taubblinden helfen soll: In den futuristischen Räumen des "Design Research Lab" der Universität der Künste Berlin wird an der Kleidung der Zukunft geforscht. Was bisher noch im Verborgenen existiert, soll bei der Berliner Fashion Week diese Woche einem breiten Publikum vorgestellt werden.

Leiterin Gesche Joost und ihr 20 Mitarbeiter starkes Team machen sich auf einem wachsenden Markt verdient: Laut der Senatsverwaltung für Wirtschaft lag der Umsatz der Branche "Wearable IT/Fashion Tech" (intelligente Kleidung und Zubehör) vergangenes Jahr allein in Deutschland bei rund 470 Millionen Euro.

Die Erfindungen richten sich dabei an alle: Medizinische Hilfen sind unter den Ideen genauso wie Alltagsgegenstände. Auch Menschen mit Behinderungen haben die Berliner im Blick. So könnte ein Handschuh mit Sensoren Taubblinden bei der Kommunikation mit ihrer Umwelt helfen. "Für Taubblinde öffnet sich damit eine ganz neue Welt", sagt Designforscherin Joost. Als der Prototyp erstmals funktionierte, habe eine betroffene Frau sogar weinen müssen.

Handschuh warnt vor Überlastung des Gelenks
Einen Raum weiter sieht es fast aus wie in einer Schneiderei. An den Wänden stehen Strickmaschinen, die vom Design her eher an die 70er-Jahrer erinnern. Sie arbeiten jedoch mit Spezial-Faden und das Muster gibt der Computer vor. "Man braucht für geniale Sachen eigentlich ziemlich wenig", findet Joost und zeigt einen weiteren Handschuh - dieses Mal einen schicken aus Stoff mit schwarz-weißem Muster.

Daran befestigt ist ein dünnes Lederband mit Metallchip und einer kleinen Lampe: ein Pulsmesser, erklärt die Professorin. "Der blinkt, wenn man das Handgelenk den ganzen Tag überlastet." Damit könne man zum Beispiel einer Sehnenscheidenentzündung entgegenwirken. Auch eine Weiterentwicklung für alle Arten von Gelenkerkrankungen sei möglich, sagt sie. Es sei nur eine von vielen Erfindungen der Einrichtung mit Potenzial im medizinischen Sektor.

Navigierender Hut
Praktisch als Accessoire für Orientierungslose: ein Hut mit Navigationssystem. Für den muss man nur im Handy die Zieladresse eingeben, dann empfängt der Hut per Bluetooth alle nötigen Daten. Beim Laufen vibriert dann die Krempe, in deren Richtung man als nächstes abbiegen muss. Weitere Produkte werden am 20. Jänner auf der Messe Premium auf der Fashion Week vorgestellt.

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