Der deutsche Entwicklungspsychologe Michael Glüer von der Universität Bielefeld wird die Ergebnisse auf einem fünftägigen Kongress der Deutschen Psychologen Gesellschaft vorstellen, der am 21. September an der Ruhr-Universität in Bochum begann.
"Interaktion findet heute nicht mehr nur untereinander, sondern auch über das Smartphone statt", sagte Glüer. Die Befragung von rund 1.900 zufällig ausgewählten Schulkindern der fünften bis zehnten Klassen in Deutschland soll Aufschlüsse geben, wie sich dieser Wandel auf die Lebenswelt der Kinder auswirkt. 72,1 Prozent der Befragten gaben an, Mitglied in einem Netzwerk zu sein, mehr als ein Drittel pflegt dort auch enge Freundschaften.
Offline-Freunde wichtiger als Online-Kontakte
Dabei stuften die jungen Netzwerk-User Freunde, die sie vorwiegend offline treffen, auf einer neunstufigen Skala mit durchschnittlich 7,7 Punkten bedeutsamer ein als Freundschaften, die sie vorwiegend über das Internet pflegen (6,9 Punkte).
"In einem Sozialen Netzwerk lässt sich nicht dieselbe Nähe herstellen. Mimik und Gestik helfen, die Situation zu verstehen", begründet der Entwicklungspsychologe. So hätten die Kinder auch angegeben, dass sie Offline-Freunden eher ihre Geheimnisse anvertrauen als den Online-Freunden.
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