Der Kampf gegen Filesharing hat in Dänemark eine neue Dimension erreicht. Wie das auf diese Thematik spezialisierte Nachrichtenportal "TorrentFreak" berichtet, wurden dort die Betreiber der Websites Popcorntime.dk und Popcorn-time.dk wegen des Verdachts auf Beihilfe zu Urheberrechtsvergehen verhaftet, ihre Websites wurden dichtgemacht.
Websites enthielten kein illegales Material
Das für viele Internetnutzer Unverständliche daran: Auf den Websites wurde weder die bei Rechteinhabern in Verruf geratene Software selbst angeboten, noch wurde dort auf urheberrechtlich geschütztes Material verlinkt. Es gab zwar Links auf Websites, auf denen Popcorn Time zum Download angeboten wurde, selbst hatten die Dänen die Software aber nicht gehostet.
Die dänische Justiz hielt das nicht davon ab, die beiden Website-Betreiber wegen des Vorwurfs zu verhaften, Wissen und Anleitungen zu verbreiten, wie man online an illegales Material kommt, und ihre Websites zu beschlagnahmen. Den beiden geständigen Männern droht eine Höchststrafe von bis zu sechs Jahren Haft.
Polizei wurde nach Gerichtsurteil aktiv
Aktiv wurde die Polizei aufgrund eines Gerichtsurteils, das die Verhaftung der Männer und die Stilllegung ihrer Internetseiten vorsah. Die Staatsanwaltschaft beantragte, die Rechte an den Domains der Websites an die Strafverfolger zu übertragen, und nahm die Seiten vom Netz, die Betreiber wurden von der Polizei festgenommen.
Die Behörden feiern die Aktion gegen die Website-Betreiber als Erfolg. "Der Fall ist wichtig, weil er zeigt, dass Seitenbetreiber von der Polizei identifiziert werden können. Das hat Konsequenzen und verbreitet die Nachricht, dass solches Verhalten illegal ist", sagte ein Ermittler im Gespräch mit einer Lokalzeitung. Man hoffe, das Vorgehen gegen die Männer habe abschreckende Wirkung.
Wer Popcorn Time nutzt, macht sich strafbar
Das Programm Popcorn Time, über das die Dänen berichtet hatten, steht bei Schwarzkopierern hoch im Kurs. Es handelt sich um ein Torrent-Tool, das die Möglichkeit bietet, Videos direkt während des Downloads anzusehen, und das wegen seiner einfachen Bedienung beliebt ist. Wer es nutzt, macht sich allerdings strafbar, da das Tool davon lebt, dass Nutzer, die ein Video ansehen, es während des Ansehens an andere Nutzer hochladen.
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