Nur Wii U "grün"

PS4 und Xbox One als Stromvergeuder in der Kritik

Elektronik
19.05.2014 12:17
Eine Untersuchung der US-Energiesparorganisation National Resources Defense Council (NRDC) zum Stromverbrauch moderner Spielkonsolen kommt zu einem niederschmetternden Ergebnis für Sonys PlayStation 4 und Microsofts Xbox One. Beide Konsolen sollen zwei- bis dreimal so viel Energie verbrauchen wie ihre direkten Vorgänger. Und der Großteil des Stroms werde nicht mal beim Spielen, sondern im Standby-Modus verbraucht.

Der NRDC-Untersuchung zufolge ist es nur Nintendo mit seiner Wii U gelungen, den Stromverbrauch der Vorgängerkonsole zu unterbieten. Sowohl Sony als auch Microsoft werden hingegen als Energieverschwender gebrandmarkt. Bei der Xbox One sorgen die ständig eingeschaltete und nach Sprachbefehlen lauschende Kinect-Kamera und der TV-Modus, bei dem das TV-Signal während des Fernsehens vom Receiver zur Xbox durchgeschleift wird, für einen höheren Verbrauch als beim Vorgängergerät. Und bei der PS4 stehen die USB-Ports, über die Controller geladen werden können, auch dann unter Spannung, wenn sie nicht gebraucht werden.

Insgesamt erwartet das NRDC alleine in den USA durch die aktuelle Konsolengeneration einen jährlichen Stromverbrauch, der der texanischen Metropole Houston mit ihren 2,16 Millionen Einwohnern entspricht. Insgesamt würden die neuen Konsolen US-amerikanische Haushalte rund eine Milliarde US-Dollar im Jahr kosten - nur für den Strom. Alleine der Verbrauch der Xbox One im Standby-Modus und beim Fernsehen soll für Stromrechnungen in Höhe von 400 Millionen US-Dollar verantwortlich sein. Das entspricht dem Energieausstoß eines 750-Megawatt-Kraftwerks.

Mangelnde Effizienz beim Streaming
Kritik äußert die Organisation auch an der Energieeffizienz der neuen Konsolen, wenn es um das Abspielen von Streamingvideos geht. Sowohl PS4 als auch Xbox One würden 30- bis 45-mal mehr Strom beim Videostreaming verbrauchen als Streaming-Clients wie Apple TV oder Googles Chromecast. Ganz generell sei zu beobachten, dass PS4 und Xbox One mehr Strom beim Streaming, im Standby-Modus, durch Zubehörteile wie Kinect oder – im Fall der Xbox One – beim Fernsehen verbrauchen als beim Spielen.

Um den Stromverbrauch der Next-Gen-Konsolen zu reduzieren, empfiehlt die Organisation insbesondere Microsoft, am Standby-Modus der Xbox One zu arbeiten. Auch am Xbox-Stromverbrauch beim Fernsehen solle Microsoft arbeiten, beim Streaming seien Sony und Microsoft gleichermaßen gefordert, den Energieverbrauch zu reduzieren. Sony sollte sich zudem die USB-Ports der PS4 vornehmen und diese deaktivieren, wenn die Konsole im Standby-Modus ist. Schon durch diese vergleichsweise einfachen Maßnahmen könnte der Stromverbrauch, der durch die neuen Konsolen anfällt, in den USA um ein Viertel reduziert werden, schätzt die Stromsparorganisation. Das wären immerhin 250 Millionen US-Dollar.

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