"Apps for Apes"

Orang-Utans in US-Tierpark spielen mit Apps auf dem iPad

Elektronik
26.01.2013 15:00
Der Smithsonian National Zoo in der US-Hauptstadt Washington hat seine Orang-Utans mit gespendeten iPads ausgestattet. Die Tablet-Computer sollen der Unterhaltung der Menschenaffen dienen und kommen mit vorinstallierten Affen-Apps, die im Rahmen der Initiative "Apps for Apes" entwickelt wurden. Die intelligenten Tiere können mithilfe ihrer iPads musizieren, zeichnen oder sich einfach zu den Bildern und Klängen eines Koi-Karpfenteichs entspannen. Der Tierpark hat ein Video der modernen Menschenaffen ins Netz gestellt.

Apple-Jünger loben seit jeher die einfache Bedienung der Geräte aus Cupertino. Dass das iPad sogar von Orang-Utans bedient werden kann, dürfte jetzt auch die letzten Zweifler von der Richtigkeit dieser These überzeugen. Ihren Anfang nahm die Geschichte um die iPad-Affen durch die Spende der Familie eines Tierpflegers. Sie stellte dem Affenhaus im Smithsonian Zoo das erste iPad zur Verfügung – und die Pfleger stellten fest, dass die Affen nach kurzer Zeit sogar Lieblings-Apps hatten.

Jeder Orang-Utan hat eigene Lieblings-Apps
So spielt die 36-jährige Affendame "Bonnie" am iPad zum Beispiel am liebsten mit der affengerechten Schlagzeug-App. Der 16-jährige "Kyle" zeigt sich ebenfalls musikalisch und spielt am liebsten mit der Piano-App. Affendame "Iris" (25) bevorzugt hingegen eher passive Unterhaltung: Sie beobachtet am iPad am liebsten einen animierten Koi-Karpfenteich und lauscht den beruhigenden Lauten des Wassers.

"'Apps for Apes' passt perfekt in diese neue Ära der Tierhaltung", sagt Affenpflegerin Becky Malinsky. Es gehe dabei vor allem darum, den Orang-Utans Abwechslung zu bieten und das tägliche Leben der Tiere möglichst spannend zu gestalten. "Das iPad ist ein zusätzlicher Weg, ihren Seh-, Tast- und Hörsinn anzusprechen", so Malinsky über das Projekt, das die Entwicklung affengerechter Apps zum Ziel hat.

Bei den verwendeten iPads handelt es sich ausschließlich um Spenden. "iPads der ersten Generation, die man nicht mehr braucht, sind perfekt für die Orang-Utans", sagt Richard Zimmerman, Chef von Orangutan Outreach, der Tierschutzorganisation hinter dem "Apps for Apes"-Projekt. Er hofft, in Zukunft mithilfe von Spendern noch wesentlich mehr Zoos mit Tablets für die nächsten Verwandten des Menschen versorgen zu können.

Affen dürfen in Zukunft auch videotelefonieren
Welche Apps sich am ehesten zur Unterhaltung der Menschenaffen eignen, erfuhr Malinsky aus Gesprächen mit Mitarbeitern anderer Zoos, die ebenfalls iPads einsetzen. Im Laufe der Zeit konnten zehn verschiedene affengerechte Apps gesammelt werden, darunter die eingangs erwähnten Musikinstrumente, aber auch Zeichenprogramme und Geschicklichkeitsspiele. In Zukunft will der Zoo den Orang-Utans sogar die Möglichkeit bieten, mithilfe der iPads mit Affen aus anderen Tiergärten Videotelefonate zu führen.

Orang-Utans sind die intelligentesten Menschenaffen und akut vom Aussterben bedroht. Ihr Lebensraum umfasst die Regenwälder von Borneo und Sumatra, allerdings sind die Tiere in den letzten Jahrzehnten durch Palmölplantagen immer weiter zurückgedrängt worden. Tierschützer befürchten, dass die Tiere in wenigen Jahren ausgestorben sein werden, wenn nichts zu ihrem Schutz unternommen wird.

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