Internetkriminalität

Österreicher gehen leichtfertig mit ihren Daten um

Web
24.04.2014 13:47
Österreichische Internetnutzer wissen sehr gut Bescheid über Cybercrime, sind jedoch nachlässig beim Schutz ihrer Daten. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs in Auftrag gegebene Umfrage, deren Ergebnisse am Donnerstag in Wien gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und dem Bundeskriminalamt präsentiert wurden.

Der weltweite Schaden durch Cybercrime wird aktuell auf rund 750 Milliarden Euro jährlich geschätzt, pro Tag fallen 1,5 Millionen Menschen Internetkriminellen zum Opfer. Dabei entsteht für die Betroffenen ein enormer Schaden: Einzelne Attacken auf Unternehmen richten in Österreich durchschnittlich 400.000 Euro Schaden an, in Einzelfällen geht die Summe in die Millionen.

"Ein Hackerangriff löst eine ganze Kaskade von Schäden aus, von direkten Schäden beim Unternehmen über Haftungsklagen bis hin zum Reputationsverlust", warnte Wolfram Littich, Vizepräsident des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs. Solche Angriffe würden für Unternehmen oft das Ende bedeuten.

Gefahr bekannt, aber missachtet
Dabei ist vielen Österreichern die Gefahr bekannt. 71 Prozent der 1.100 Befragten gaben an, bereits persönliche Erfahrungen mit Internetkriminalität gemacht zu haben, mehr als die Hälfte (58 Prozent) war schon selbst Opfer von Viren oder anderer Malware. Der Wissensstand der österreichischen Nutzer ist eigentlich hoch: 88 Prozent wissen über die Gefahren von Computerviren Bescheid, 63 Prozent über Identitätsdiebstahl und mehr als die Hälfte (52 Prozent) über Phishing.

Nur ein Drittel aller PCs durch Passwort geschützt
Trotzdem schätzen mehr als 62 Prozent die Gefahr, selbst Opfer von Cyberkriminellen zu werden, als gering oder sehr gering ein. Diese Einstellung schlägt sich im Nutzungsverhalten nieder: Laut Umfrage ist nur bei einem Drittel eine Firewall installiert, bei lediglich 31 Prozent ist der PC passwortgeschützt. Dabei sind die Passwörter oft einfache Zahlenkombinationen oder Geburtsdaten und werden von 17 Prozent sogar griffbereit in der Nähe des PCs aufbewahrt.

11.199 Fälle im Vorjahr gemeldet
In Österreich wurden allein 2013 insgesamt 11.199 Fälle von Cyberkriminalität gemeldet. "Die Realität ist dabei aber viel schlimmer", wie Leopold Löschl, Leiter des Cybercrime-Competence-Center des Bundeskriminalamtes, erklärte. Viele Delikte würden überhaupt nicht gemeldet, die Dunkelziffer sei hoch.

Das Problem seien oft fehlende Updates oder die Veröffentlichung von sensiblen Daten. "Niemand würde Unbekannten die Wohnadresse oder Telefonnummern nennen. Im Internet wird das aber oft gemacht", kritisiert Löschl. Völlige Sicherheit sei niemals gegeben, mit komplizierteren Passwörtern, aktueller Antivirensoftware und einer "gesunden Portion Misstrauen" sei man aber bereits gut geschützt.

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