Aktionsende naht

Noch 14 Tage gratis: Pro & Contra von Windows 10

Web
15.07.2016 08:00

Seit 29. Juli 2015 verteilt Microsoft Windows 10 kostenlos an Besitzer der Vorgänger Windows 7 und 8. In zwei Wochen endet die Gratis-Aktion allerdings, ab 29. Juli müssen PC-Anwender Windows 10 wieder regulär für 135 (Home-Version) bzw. 279 (Pro) Euro kaufen. Wer sich diese Kosten ersparen will, sollte in den kommenden zwei Wochen noch gratis upgraden. Aber lohnt sich Windows 10 überhaupt? Eine Entscheidungshilfe.

Nach dem wegen seines ungewohnten Kachel-Interfaces bei den Nutzern wenig beliebten Windows 8 hat Microsoft bei Windows 10 wieder auf die Nutzerwünsche reagiert. Das Startmenü ist wieder in klassischer Ausführung an Bord, das Kachel-Interface spielt nur noch auf Touch-Geräten eine Rolle, die dank "Continuum"-Feature intelligent zwischen Maus-Tastatur- und Touch-Modus wechseln. Weil man sich direkt mit dem Microsoft-Konto anmelden kann, werden viele Einstellungen automatisch über mehrere Geräte synchronisiert.

Neuer Browser und Cortana an Bord
Den ungeliebten Browser-Opa Internet Explorer hat man bei Windows 10 in Pension geschickt und durch den schnörkelloseren Edge-Browser mit Markier- und Kommentarfunktion ersetzt. Damit Windows 10 nicht nur mit Maus, Tastatur oder Finger, sondern auch per Sprachbefehl bedient werden kann, wurde Microsofts Sprachassistent Cortana an prominenter Stelle direkt in die Taskleiste integriert. Ein neuer Infobereich sammelt zentral alle Benachrichtigungen, die Systemsteuerung wurde ebenfalls überarbeitet und Touch-freundlicher gestaltet.

Interessante Features für (Xbox)-Gamer
Für Spieler ist Windows 10 vor allem wegen der Grafikschnittstelle DirectX12 interessant: Sie lässt Spieleentwickler direkter auf die Hardware zugreifen und sorgt für mehr Performance und Grafik-Power. Auch neu: die engere Verzahnung von Xbox One und Windows 10 inklusive Spiele-Streaming. Microsoft kündigte kürzlich sogar eine Cross-Buy-Funktion an, bei der Games einmal gekauft und auf beiden Plattformen genutzt werden können. Freilich: Dieses Feature kommt nicht ganz uneigennützig, soll es doch den in Windows 10 integrierten Store populärer machen.

Praktische Neuerungen unter der Haube
Unter der Haube hat Windows 10 gegenüber den Vorgängern ebenfalls einige Vorteile. Informativere Kopierdialoge und eine generalüberholte Eingabeaufforderung sind nur zwei davon. Ein neuer Task-Manager hilft mit Mini-Vorschauen aller offenen Programme beim Multi-Tasking, virtuelle Desktops ermöglichen die saubere Trennung verschiedener Arbeitsumgebungen. Die Akkulaufzeit von Mobilgeräten wird durch verbesserte Energiespareinstellungen erhöht, die Sicherheit von Windows 10 will Microsoft mit umfangreichen automatischen Updates gewährleisten, zudem unterstützt das Betriebssystem biometrische Login-Verfahren wie Gesichts-Scans.

Privatsphäre-Ängste durch Datentransfers
Ist Windows 10 also rundum empfehlenswert? Nicht unbedingt, neben vielen neuen Funktionen brachte das neue Betriebssystem im vergangenen Jahr nämlich auch den einen oder anderen Skandal mit sich. Dass Windows 10 standardmäßig im großen Stil Daten an Microsoft-Server sendet und man diese manchen Nutzern suspekte Eigenart bei der Installation in mehreren Dialogseiten explizit abstellen muss, schürte schon zum Start von Windows 10 bei vielen Nutzern Misstrauen. Der Nutzer kann hier zwar gegensteuern, Windows 10 und seine Mitbringsel Cortana, Edge und OneDrive gelten aber trotzdem als neugierig.

Microsoft blendet in Windows 10 Werbung ein
Einige der Daten, die Microsoft sammelt, dienen dem Softwarekonzern als Basis für personalisierte Werbung im Browser. Zusätzlich zeigt Microsoft sogar innerhalb des Startmenüs Werbung für Apps aus dem hauseigenen Windows Store an. Diese Reklame kann man zwar problemlos entfernen, es gibt aber Nutzer, die Werbung im Betriebssystem nicht besonders wohlgesonnen sind. Personalisierte Werbung kann auch am Sperrbildschirm zu sehen sein - vor allem, wenn man sich bei Windows 10 mit seinem Microsoft-Konto statt eines lokalen Benutzerkontos anmeldet. Wie Sie die Reklame im Zweifel loswerden, erfahren Sie hier.

Notiz am Rande: Obwohl von Microsoft bereits vor einem Jahr angekündigt, kann der neue Browser Edge noch immer nicht mit Add-ons umgehen. Dieses Feature wird voraussichtlich erst in einigen Wochen per Jubiläums-Update nachgereicht.

Gratis-Upgrade kann bei Hardware-Wechsel verfallen
Noch eine unangenehme Eigenheit von Windows 10: Hat man sein vorhandenes Betriebssystem, also Windows 7 oder 8, kostenlos aktualisiert, verliert der alte Produktschlüssel seine Gültigkeit. Die neue Windows-10-Installation wird indes an die vorhandene Hardware gekoppelt. Kommt es zu größeren Hardware-Änderungen - etwa bei einer Aufrüstaktion -, kann die Windows-Aktivierung erlöschen. Microsoft hat zwar angekündigt, ein Tool bereitzustellen, das solche Probleme beheben soll, es soll allerdings erst mit dem kommenden Jubiläums-Update eingespielt werden, das Ende Juli erscheint.

Fazit: Datensammelei, personalisierte Werbung, potenzielle Aktivierungsprobleme beim Hardware-Wechsel: Windows 10 hat einige Macken, die nicht jeder Nutzer hinnehmen will. Es hat aber auch etliche praktische Features, die das tägliche Arbeiten spürbar erleichtern. Letztlich muss man als Nutzer selbst entscheiden, ob man Microsofts Gratis-Angebot noch in Anspruch nimmt oder noch ein paar Jahre beim alten Betriebssystem bleibt. Windows 7 wird von Microsoft jedenfalls noch bis Jänner 2020 mit Sicherheits-Updates versorgt, Windows 8 bis Jänner 2023. Und bis dahin sollte auch mit den teils penetranten Upgrade-Benachrichtigungen für Windows 10 Schluss sein.

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