Geheimpapier zeigt:

Nicht nur Hacker aus China haben es auf USA abgesehen

Web
11.02.2013 12:47
Einem Report der US-Geheimdienste zufolge handelt es sich bei den anhaltenden Cyberangriffen auf Behörden, Firmen und Institutionen in den USA offenbar um eine groß angelegte Spionagekampagne, die nicht nur von China ausgeht. Auch aus Russland, Israel und sogar Frankreich hätten US-Geheimdienste bereits Hackerangriffe registriert, berichtet die "Washington Post". Jetzt denke die US-Regierung über härtere Sanktionen bei Cyberangriffen nach.

In den letzten fünf Jahren seien verschiedenste Sektoren der US-Wirtschaft das Ziel von Cyberangriffen geworden, heißt es in dem Geheimbericht. Dazu zählt die Energie- und Finanzwirtschaft ebenso wie der IT-Sektor, die Luftfahrt und die Autoindustrie. Ein anonymer Insider habe der "Washington Post" diese Informationen aus dem geheimen Schriftstück zugespielt, schreibt die Zeitung. Der Schaden, den Hackerangriffe auf die US-Wirtschaft anrichten, wird in dem Geheimpapier zwar nicht beziffert, externe Experten gehen jedoch von Dollar-Verlusten in zweistelliger Milliardenhöhe aus.

Cyberangriffe aus China, Russland, Israel und Frankreich
Hackerangriffe seien eine "direkte Bedrohung für die nationalen Wirtschaftsinteressen", heißt es in dem Bericht. Deshalb denkt die US-Regierung nun offenbar darüber nach, künftig härtere Sanktionen gegen Länder einzusetzen, aus denen Hackerangriffe festgestellt werden. Denkbare Instrumente seien formale Proteste, die Ausweisung von Diplomaten, das Erlassen von Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen und Beschwerden an die Welthandelsorganisation WTO.

Cyberspionage sei mittlerweile so weit verbreitet, dass es sich um eine Angelegenheit nationalen Interesses handle, so der Informant gegenüber der Zeitung. Neu ist die Erkenntnis, dass nicht nur aus China massive Angriffe auf Server in den USA gefahren werden. Auch aus Russland, Israel und Frankreich seien bereits Cyberattacken registriert worden. Allerdings sei das Ausmaß der Angriffe aus diesen Ländern im Vergleich zu den Angriffen aus dem Reich der Mitte relativ gering.

China strebt nach Erwerb westlicher Technologie
Die chinesische Regierung hat Anschuldigungen, Hackerangriffe auf US-Einrichtungen zu unterstützen, bisher stets zurückgewiesen. In dem Bericht verweist die Zeitung jedoch darauf, dass China in der Vergangenheit größtes Interesse an der Beschaffung westlicher Technologie gehabt habe und sich dieses Interesse durch die Verbreitung von Computern noch weiter gesteigert habe.

In der Vergangenheit habe der chinesische Geheimdienst zudem in den USA lebende Exilchinesen dazu gedrängt, Handelsgeheimnisse zu stehlen. Sogar chinesische Privatunternehmen sollen bereits an Exilchinesen herangetreten sein und von diesen gefordert haben, Informationen aus US-Unternehmen zu beschaffen. In diesem Kontext ist die Vermutung, China beschaffe nun mithilfe von Hackern Informationen über westliche Technik, nicht völlig aus der Luft gegriffen.

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