Starker Androide

Nexus 9: Googles “Lollipop”-Tablet im Test

Elektronik
16.11.2014 09:00
Mit dem Nexus 9 liegt seit wenigen Tagen die neueste Version des von HTC produzierten Google-Tablets vor. Ausgestattet mit der aktuellsten Android-Version 5.0 ("Lollipop"), bietet das 8,9-Zoll-Tablet starke Hardware zum allerdings nicht mehr ganz so günstigen Preis.

Mit dem Nexus 7 wagte Google 2012 den Sprung auf den Tablet-Markt. Ein Jahr später folgte die – abermals von Asus produzierte – zweite Generation des Android-Tablets. Für das Nexus 9 hat sich Google nun einen anderen Auftragsfertiger gesucht: HTC. Die Taiwanesen hatten 2010 für den Internetkonzern bereits das Nexus One produziert – jenes Smartphone, das die Marke Nexus begründete.

Wie der Name bereits verrät, ist das Nexus 9 gegenüber seinen Vorgängern von Asus eine Spur gewachsen, nämlich um gut zwei Zoll von 7 auf 8,9 Zoll. Trotz dieses Mehrs an Lese-Surfkomfort liegt das Nexus 9 mit seinen Abmessungen von 153,68 x 228,25 x 7,95 Millimetern und einem Gewicht von 425 bzw. 436 Gramm für die Version mit zusätzlichem LTE noch immer angenehm und gut in der Hand. Verglichen mit Apples iPad Air 2, das bei einer Bildschirmdiagonale von 9,7 Zoll ebenfalls nur auf 437 Gramm kommt und lediglich 6,1 Millimeter dünn ist, ist das Nexus 9 allerdings ein kleines Pummelchen.

Versteckte Tasten und eine nachgiebige Rückseite
An der Verarbeitung des Nexus 9 gibt es wenig zu bekritteln: Der silberne Metallrahmen verleiht dem Tablet nicht nur ein schmuckes Äußeres, sondern sorgt auch für die nötige Verwindungssteifigkeit, sodass es selbst beim gröberen Anpacken weder knarzt noch knackt. Kritikpunkt: Sowohl die Lautstärketaste als auch der Ein- und Ausschalter sind zu tief eingelassen, was ihr Auffinden erschwert.

Die Rückseite aus mattem Kunststoff – erhältlich in den Farben Schwarz, Beige oder Weiß, wobei Letzteres eher gräulich wirkt – schmeichelt durchaus der Hand, könnte aber etwas straffer sitzen: Bei unserem Testgerät befand sich in der Mitte der Rückseite etwas Luft unter dieser, sodass das Cover unter Druck leicht nachgab. Das stört zwar nicht, trübt den ansonsten hochwertigen Eindruck jedoch leicht.

Scharfes Display
Die in diversen Rezensionen bemängelten "Lichthöfe" auf dem Display konnten wir in unserem Test hingegen nicht bemerken. Das 8,9 Zoll große IPS-Panel im 4:3-Format präsentierte sich durchgehend leuchtstark und dank seiner Auflösung von 2.048 x 1.536 Pixeln vor allem knackig scharf. Das für einen Vergleich bereits herangezogene iPad Air 2 von Apple löst auch nicht höher auf und hat bedingt durch das größere Display sogar die geringere Pixeldichte (264 ppi vs 281 ppi).

Jede Menge Rechenpower
Wichtiger aber ist, was unter der Haube steckt. Im Falle des Nexus 9 ist dies Nvidias Tegra-K1-Plattform. Der mit 2,3 Gigahertz getaktete 64-Bit-Dual-Core-Prozessor sorgt im Zusammenspiel mit zwei Gigabyte RAM für flüssiges Arbeiten und ermöglicht Spielspaß auf grafisch höchstem Niveau. Top! Eher dürftig hingegen der Speicherplatz: Lediglich 16 oder 32 Gigabyte stehen zur Auswahl. Wer mehr wünscht, hat Pech, denn auf einen Speicherkartensteckplatz wurde verzichtet.

Durchschnittliche Kameras
Die verbauten Kameras – hinten mit acht und vorne mit 1,6 Megapixeln auflösend sowie Anfangsblende f/2.4 – sorgen für solide Ergebnisse, zumindest solange ausreichend Licht vorhanden ist. Sobald es schummriger wird, beginnen die Aufnahmen alsbald zu rauschen. Als eher störend empfanden wir jedoch die vergleichsweise langsame Aufnahmegeschwindigkeit.

Guter Sound
Vom Sound – Verzeihung: BoomSound, wie es HTC nennt – waren wir indes überrascht. Die zwei Front-Lautsprecher lieferten selbst bei voller Lautstärke noch relativ verzerrungsfreien Klang aus der Vorderseite des Geräts, wenngleich, bedingt durch die schmale Konstruktionsweise, das Gerät dann schon ordentlich in den Händen vibriert.

Zur weiteren Ausstattung des Nexus 9 zählen Dual-Band-WLAN (802.11 ac), NFC, Bluetooth 4.1, GPS/GLONASS sowie die üblichen Sensoren für Licht, Beschleunigung und Co. Schnelles LTE gibt es gegen Aufpreis.

Solide Laufzeit
Der integrierte Akku hat eine Nennladung von 6.700 Milliamperestunden, was laut HTC für bis zu 9,5 Stunden Surfzeit oder Videowiedergabe reicht – ein unseren Erfahrungen nach durchaus realistischer Wert. Vorausgesetzt, man übertreibt es nicht und surft etwa nicht bei höchster Bildschirmhelligkeit.

"Lollipop" an Bord
Was das Nexus 9 für viele Android-Fans interessant machen dürfte: Es ist das erste Tablet, das mit der neuesten Version von Googles mobilem Betriebssystem ("Lollipop") ausgeliefert wird – und die lief im Test butterweich. Neben der neuen minimalistischeren und optisch ansprechenden Benutzeroberfläche profitieren Nutzer unter Android 5.0 etwa von einer verbesserten Benachrichtigungsfunktion und einem neuen Stromspar-Modus.

Fazit: Auszusetzen gibt es am Nexus 9 kaum etwas – nur zwei Dinge, die allerdings nicht unbedeutend sind. Da wäre zum einen der mit lediglich 16 oder 32 Gigabyte zu geringe Speicher bzw. die fehlende Möglichkeit, diesen mittels Speicherkarte zu erweitern. Zum anderen: der Preis. Kostete das Nexus 7 bei seiner Einführung noch 200 Euro, so liegt der Einstiegspreis für das Nexus 9 nun bei rund 400 Euro, die Top-Variante mit 32 GB und zusätzlichem LTE schlägt mit 569 Euro zu Buche. Angesichts dieses Preises dürfte in puncto Verarbeitungsqualität durchaus mehr drin sein. In Sachen Performance macht dem Nexus 9 so schnell aber kein Androide etwas vor, womit das Google-/HTC-Tablet derzeit insbesondere für Gamer die erste Wahl sein dürfte.

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