Kärntner Studie:

Negative Postings können Positives bewirken

(Bild: Jens Büttner/dpa)

Für viele Unternehmen sind Facebook & Co. ein Wagnis, weil jeder und jede dort negative Kommentare hinterlassen kann. Dass diese Sorge nicht immer berechtigt sein muss, zeigt nun eine Studie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden: Unter bestimmten Umständen können negative Botschaften sogar positive Konsequenzen für die Unternehmen haben.

Die 150 Studienteilnehmer wurden mit positiven und negativen Facebook-Kommentaren zu einer Restaurantkette konfrontiert. Unter anderem wurden sie gefragt, ob sie dieses Restaurant (erneut) besuchen würden und wie nützlich der jeweilige Facebook-Kommentar für sie sei. Entscheidend für die Ergebnisse sei dabei auch gewesen, ob ein engerer "Facebook-Freund" oder ein entfernterer "Facebook-Bekannter" den Kommentar abgegeben hätte, gaben die beiden Studienautorinnen Sofie Bitter und Sonja Grabner-Kräuter von der Abteilung für Marketing & Internationales Management bekannt.

Negatives Posting verstärkt positive Einstellung
"Wenn man die Marke schon vorher kennt, ihr positiv gesinnt ist und der negative Facebook-Kommentar von einem weiter entfernten Facebook-Bekannten kommt, kann dies dazu führen, dass man bereit ist, positive (Kauf-)Entscheidungen davon abzuleiten", sagte Bitter, die das Online-Experiment im Rahmen ihrer Dissertation durchführte. Die negative Botschaft eines entfernten Bekannten stelle nämlich eine "unbedeutende widersprüchliche Information" dar, die eine schon vorhandene positive Einstellung noch verstärken könne.

Darauf basierend könne man also sagen, dass es dem Erfolg von gut bekannten Marken gar nicht schade, hie und da mit negativen Kommentaren in den sozialen Medien konfrontiert zu sein.