Mystery-Krimi

“Murdered”: Ein Cop sucht seinen eigenen Mörder

Spiele
27.06.2014 15:42
Ein Sturz aus dem Fenster, noch ein paar Schüsse in die Brust und schon ist der Held tot. Für Detective Ronan O'Connor bedeutet das vorzeitige Ende aber nicht das endgültige Aus: Als Geist muss er in Square Enix' "Murdered: Soul Suspect" zunächst seinen eigenen Mörder ausfindig machen, ehe er für immer abdanken kann. Ein Mystery-Krimi reich an Geistern, aber nicht unbedingt geistreich.

Gefangen in einer Zwischenwelt, der sogenannten Dämmerung, hat der frisch verstorbene Ermittler aus Salem nur eine einzige Möglichkeit, Erlösung im Jenseits zu finden: Er muss das Rätsel um den geheimnisvollen Glockenmörder lösen - ein brutaler Killer, der nicht nur ihn selbst auf dem Gewissen hat.

Seiner physischen Hülle beraubt, hat Ronan zunächst jedoch ganz andere Probleme zu bewältigen. Die Kontaktaufnahme mit Zeugen fällt etwa deutlich schwerer als bislang, und auch die Aufnahme von Beweismitteln gelingt ohne tatsächliche Hände nun nicht mehr.

Im Gegenzug profitiert der Verstorbene jedoch von neuen geisterhaften Fähigkeiten, die es ihm beispielsweise erlauben, durch Wände zu gehen (was die Orientierung nicht zwingend erleichtert), sich zu teleportieren oder von Menschen (und auch Tieren) Besitz zu ergreifen, um etwa deren Gedanken zu lauschen oder mit ihren Augen zu sehen.

Suche nach Beweisstücken
Derart gilt es an unterschiedlichsten Schauplätzen der frei erkundbaren Stadt Beweise zu finden, die Aufschlüsse über die Identität des eigenen Mörders geben könnten. Die Beweisaufnahme verläuft in der Regel jedoch unspektakulär und besteht lediglich darin, bestimmte Objekte zu finden und gemäß ihrer Bedeutsamkeit für die anschließende Beweiskette zu reihen.

Manchesmal darf anhand der Körpersprache eines Zeugen auch auf dessen Gefühlswelt geschlossen werden: Schaut die Person verängstigt drein oder selbstbewusst? Versteckt sie sich gerade vor dem Täter oder ist sie neugierig? Was anfangs durchaus spannend ist, entpuppt sich zumindest in spielerischer Hinsicht bald als mauer Vorabend-Krimi. Intellektuell herausfordernd ist die Polizeiarbeit jedenfalls nicht, und selbst wenn man sich einmal vertun und die falschen Schlüsse ziehen sollte: Konsequenzen haben diese de facto nicht.

Action bleibt trotz Dämonen auf der Strecke
Auch die Action hält sich leider stark in Grenzen: Dämonen, die den Weg versperren oder auf diesem patrouillieren, verlangen zwar ab und an ein gewisses Umdenken bei der Wegfindung und dem Spieler ein bedachtsameres Vorgehen ab, doch auch ihnen beizukommen fällt nicht schwer, wenn man den Bogen erst einmal raus hat.

Packende Geschichte
So eintönig und wenig fordernd das Gameplay allerdings auch sein mag, eine Stärke lässt sich dem Titel nicht in Abrede stellen: Die Geschichte ist spannend und weckt so recht schnell die Neugier des Gamers auf deren Ausgang. Wäre doch nur das repetitive Knöpfchengedrücke zwischendurch nicht, "Murdered: Soul Suspect" könnte also ein durchaus packend anzuschauender animierter Thriller sein.

Zumal die vom Film Noir inspirierten Dialoge glaubhaft dargeboten werden und auch die Kulisse sich sehen lassen kann: Objekte der realen und der Geister-Welt verbinden sich zu einer Spielwelt, die im Test auf der Xbox One zwar nicht unbedingt NextGen-Power versprühte, aber doch zumindest eine schaurig-schöne Atmosphäre schuf und mit ihren Gesichtsanimationen überzeugte.

Fazit: "Murdered: Soul Suspect" versucht den Brückenschlag zwischen Rockstars "L.A. Noire" und Sonys "Beyond: Two Souls", ohne allerdings deren Größe in Bezug auf Storytelling und Action zu erreichen. Die Idee ist gut, die Umsetzung offenbart aber Schwächen insbesondere beim Gameplay. Zu eintönig, zu einfach und zu repetitiv, lautet das Fazit. Schade, denn in Verbindung mit der richtigen Action und den richtigen Herausforderungen hätte aus der sehr spannenden Geschichte ein großartiges Spiel werden können.

Plattform: Xbox One (getestet), Xbox 360, PS4, PS3, PC
Publisher: Square Enix
krone.at-Wertung: 6/10

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