Wo ist das Geld?

MtGox: Chef der Bitcoin-Börse in Japan verhaftet

Web
03.08.2015 08:43
Japans Polizei hat den Chef der gescheiterten Bitcoin-Börse MtGox festgenommen. Wie die Ermittler am Samstag in Tokio mitteilten, wird dem 30-jährigen Mark Karpeles unter anderem vorgeworfen, 2013 Daten im Computersystem der Börse manipuliert zu haben, um auf diese Weise rund eine Million Dollar (etwa 911.000 Euro) künstlich zu generieren.

MtGox hatte im Februar vergangenen Jahres den Tausch von Bitcoins in reale Währungen ausgesetzt, kurze Zeit später verschwand die Handelsplattform aus dem Internet. Das Unternehmen begründete den Stopp mit einem Softwarefehler. Wenige Wochen später räumte die Handelsplattform zudem den Verlust von Bitcoins im Wert von 390 Millionen ein. Für den Diebstahl verantwortlich machte MtGox Hacker.

Japanische Medien berichteten am Samstag unter Berufung auf die Polizei, dass Karpeles womöglich vom Verbleib der verschwundenen Bitcoins wusste. Demnach sollen sie auf ein von ihm kontrolliertes Konto geflossen sein. Wie die Zeitung "Yomiuri" berichtete, wirft die Polizei Karpeles außerdem vor, mehrfach Bitcoins von Kunden für Spekulationsgeschäfte auf sein eigenes Konto transferiert zu haben.

Karpeles selbst wies die Anschuldigungen zurück. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie der 30-Jährige von mehreren Beamten festgenommen und abgeführt wurde.

Vertrauen in virtuelle Währung erschüttert
Die virtuelle Währung Bitcoin war im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden. Die von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wird durch komplexe Verfahren berechnet - der Wechselkurs zu echten Währungen schwankt stark. Mehrere Länder warnen deshalb vor den Risiken, da Nutzer bei Problemen oder Betrug nicht vor Verlusten geschützt sind. Die Pleite von MtGox, einer der ältesten und wichtigsten Handelsplattformen ihrer Art, hatte das Vertrauen in die Währung schwer erschüttert.

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