"Forza Horizon"

Microsoft schickt sein Rennspiel in die Wüste

Spiele
31.10.2012 11:54
Weg von der Piste auf die offene Straße: Mit "Forza Horizon" schickt Microsoft seine Rennspielserie in die Wüste. Streckenbegrenzungen gibt es dort (fast) keine mehr, das Gameplay fällt deutlich arcadelastiger aus als bislang. Dem Spaß tut dies allerdings nicht den geringsten Abbruch.

Zehn freie Plätze für die Teilnahme am Horizon Festival, einem Rennspektakel unter der Sonne Colorados, sind noch zu vergeben. Diese Chance wollen wir uns freilich nicht entgehen lassen, springen in unseren VW Corrado und sind schon mittendrin im Microsoft'schen Rennzirkus. In klassischen Etappen- oder Rundrennen, Drift-Challenges, ausgefalleneren Schaurennen gegen Flugzeuge, Hubschrauber oder sogar Heißluftballons sowie Duellen geht es fortan darum, sich einen Ruf zu erarbeiten, jede Menger toller Autos abzustauben und natürlich im Festival-Ranking nach oben zu steigen, um am Ende auf dem Siegertreppchen zu stehen.

Was "Forza Horizon" nun so spaßig macht, ist die - inklusive Zivilverkehr und dynamischem Tag- und Nachtwechsel - für die Serie erstmals offene Welt. Diese gibt nicht nur eine tolle Kulisse ab, um zwischen den einzelnen Rennen von A nach B zu gelangen, sondern hält selbst zahlreiche Herausforderungen bereit. So warten etwa 100 verteilte Werbeschilder darauf, gefunden und zerstört zu werden, um dann bei der Werkstatt des Vertrauens einen entsprechenden Rabatt herausschlagen zu können.

Radarfallen-Rennen und "Straßenhatzerl"
Radarfallen und "Section Control"-Abschnitte wiederum laden dazu ein, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, während in versteckten Scheunen besonders exklusive Schlitten auf einen neuen Besitzer warten. Vor ihrem ersten Einsatz müssen diese Boliden allerdings erst restauriert werden. Wer seine Freizeit nicht mit der Suche nach Oldtimern verbringen möchte, kann sich entweder gegen echtes Geld eine Schatzkarte kaufen oder stattdessen jederzeit auf offener Straße herumcruisende Rivalen zu einem "Straßenhatzerl" herausfordern.

Für besonders waghalsige Manöver, weite Sprünge oder lange Drifts auf offener Straße gibt es überdies Punkte, die wiederum das Ansehen steigern und so weitere Herausforderungen freischalten. Zudem lassen sich diese Werte auf Knopfdruck mit jenen von Freunden, anderen Spielern aus aller Welt oder Klubmitgliedern vergleichen – denn auch "Forza Horizon" bietet im weiteren Spielverlauf wieder die aus "Forza Motorsport 4" bekannte Möglichkeit, Autoklubs zu gründen und über eine gemeinsame Garage quasi Car-Sharing zu betreiben.

Träume auf vier Rädern
Wo schon von Autos die Rede ist: Wie für die Serie üblich, gibt es wieder Dutzende Fahrzeuge zu erspielen oder als Download-Paket auch zu erwerben, wobei der Fokus diesmal auf besonders edle und schnittige Schlitten gelegt wurde. Alltagsfahrzeuge findet man mit Ausnahme von VW Käfer und Mini Cooper dagegen nicht. Wie gehabt können sämtliche fahrbaren Untersätze in der Werkstatt modifiziert, getunt und umlackiert werden – dafür lassen sich auch Mustervorlagen aus dem Vorgänger importieren.

Allen Autos gemein ist, dass sie sich in ihrer Fahrphysik voneinander unterscheiden. Allerdings kleben nun selbst die PS-stärksten Boliden fester auf der Straße als bislang, wodurch das Fahrgefühl deutlich arcadelastiger ausfällt. Nach wie vor können Spieler jedoch selbst entscheiden, wie viele automatische Hilfen (z.B. Bremsassistent) sie in Anspruch nehmen möchten, und den Schwierigkeitsgrad so ganz individuell ihrem Können anpassen. Das Schadensmodell bleibt allerdings optischer Natur.

Katz und Maus im Multiplayer
Im von der Karriere mit Ausnahme des Fuhrparks losleglösten Multiplayer können Fahrer schließlich online ihr Können unter Beweis stellen. Neben klassischen Rennen stehen hier unter anderem die bereits bekannten Spaß-Modi "Katz und Maus", "König" und "Infiziert" zur Auswahl. Manko: Nur mehr acht statt wie bislang sechzehn Fahrer gehen gemeinsam an den Start, zudem fehlt der Zivilverkehr, was das virtuelle Colorado etwas verlassen und leer wirken lässt. Auf einen Splitscreen-Modus muss außerdem verzichtet werden.

Schön anzusehen sind Canyons und Prärien dennoch. Ganz zu schweigen von den wie gewohnt auf Hochglanz polierten Fahrzeugkarosserien. Auch auf die Ohren gibt es reichlich: Drei frei wählbare Radiostationen bieten nicht nur unterschiedlichste Musik, sondern auch durchaus spaßige Interviews und Kommentare zum Renngeschehen.

Fazit: Der Wechsel von der Rennstrecke auf die offene Straße steht Microsofts "Forza"-Serie, der bislang stets das Image anhaftete, etwas trocken zu sein, erstaunlich gut. "Forza Horizon" bringt eine ordentliche Portion Coolness und Arcade-Action ins Rennen, ohne dass Gamer deshalb gleich auf eine exzellente Fahrphysik verzichten müssten. Lob verdient auch die offene Spielwelt, die unzählige Herausforderungen und Entdeckungen bereithält und damit – nicht zuletzt dank großartiger Optik und Sound - Einzelspieler auf lange Zeit vor den Bildschirm fesseln dürfte. Kleinere Kritik muss sich "Forza Horizon" hingegen wegen des erst relativ spät ansteigenden Schwierigkeitsgrades sowie der auf acht begrenzten Teilnehmeranzahl bei Rennen gefallen lassen.

Plattform: Xbox 360
Publisher: Microsoft
krone.at-Wertung: 9/10

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