Lichtstark

Lumix LX 100: Panasonics Premium-Kamera im Test

Elektronik
10.01.2015 08:00
Eine "neue Premium-Kamera für Wechselobjektivqualität im Kompaktformat" verspricht Panasonic mit seiner Lumix DMC-LX 100 – und damit nicht zu viel: Ausstattung und Bilder der Digitalkamera können sich sehen lassen. Einzig die Bedienung offenbart gewisse Tücken.

391 Gramm samt Akku und SD-Speicherkarte bringt die wahlweise in Schwarz oder Silber erhältliche Lumix DMC-LX 100 im zeit- und schnörkellosen Retro-Design auf die Waage. Angesichts ihrer kompakten Abmessungen von 114,8 x 66,2 x 55 Millimeter ist das nicht unbedingt leicht, dafür macht das solide Metall-Gehäuse einen hochwertigen und robusten Eindruck.

In ihm steckt ein mit 16 Megapixeln auflösender Bildsensor in Panasonics Micro-Four-Thirds-Standard, der allerdings effektiv nur 12,8 Megapixel nutzt. Dadurch sollen Aufnahmen ohne Weitwinkelverlust in den Seitenverhältnissen 4:3, 3:2 oder 16:9 möglich sein. Der ISO-Bereich erstreckt sich von 100 bis maximal 25.600, wobei es dann schon arg rauscht. Bis zu einer Lichtempfindlichkeit von ISO 3.200 kann jedoch relativ bedenkenlos geknipst werden, sofern die Aufnahmen nicht gerade als XXL-Poster an die Wand kommen sollen.

Lichtstarke Optik
Hohe ISO-Werte braucht es bei der LX 100 allerdings nur selten. Grund dafür ist das mit einer Blende von F/1,7-2,8 besonders lichtstarke Zoom-Objektiv, das eine Brennweite entsprechend Kleinbild von 25 bis 74 Millimetern abdeckt. Die große Blende ermöglicht nicht nur kurze Belichtungszeiten selbst bei wenig Umgebungslicht, sondern auch das Freistellen von Motiven samt schönem Bokeh.

4K-Videos
Erwartungsgemäß lässt es sich mit der Kompakten auch filmen, und zwar nicht nur in Full-HD mit 1.920 x 1.080 Pixeln und 50 Vollbildern pro Sekunde, sondern auch in höherauflösendem 4K mit 3.840 x 2.160 Pixeln und 25 Bildern pro Sekunde, wenngleich sich der praktische Nutzen bei vielen mangels entsprechender Wiedergabegeräte, also 4K-Fernseher oder -Monitore, derzeit noch in Grenzen halten dürfte.

Wer mit der Kamera in 4K-Auflösung filmt, sollte jedenfalls über eine Speicherkarte mit hoher Schreibgeschwindigkeit (mindestens 30 Megabyte pro Sekunde) verfügen, um die dabei anfallende Datenmenge zu bewältigen. Die im Test verwendete Karte erfüllte diese Anforderung nicht und versagte daher bereits nach wenigen Sekunden den Dienst. Bedacht werden sollte außerdem der hohe Speicherplatzbedarf: Nur zehn Sekunden 4K-Aufnahme bedeuten bereits rund 120 Megabyte.

Schneller Serienbildmodus
Die Investition in eine schnelle Speicherkarte lohnt sich aber auch für all jene, die mit der Lumix LX 100 lediglich fotografieren wollen, schießt sie im Serienbildmodus doch stolze elf Bilder pro Sekunde – und zwar bei voller Auflösung mit zwölf Megapixeln. Als kürzeste Verschlusszeiten stehen mit mechanischem Verschluss 1/4.000 Sekunden und mit dem elektronischen Verschluss sogar 1/16.000 Sekunden zur Verfügung, woran vor allem Sport-Fotografen ihre Freude haben dürften.

Für die nötige Schärfe sorgt dabei der mit 49 Messfeldern ausgestattete Hybrid-Kontrast-Autofokus, der im Test absolut zuverlässig und schnell arbeitete – laut Panasonic beträgt die Zeit zum Scharfstellen lediglich 0,14 Sekunden. Bei der Kontrolle der Scharfstellung im Live-View-Bild des elektronischen Suchers oder auf dem drei Zoll großen Monitor helfen eine Fokus-Peak-Anzeige und der sogenannte MF-Assist-Modus, mit dem sich die Fokussierung mit zehnfacher Vergrößerung in einem Bild-in-Bild-Ausschnittfenster überprüfen lässt.

Elektronischer Sucher und WLAN
Praktisches Detail am Rande: Ein Sensor aktiviert nicht nur den Sucher, sobald sich das Fotografen-Auge diesem nähert, sondern startet zugleich automatisch die Fokussierung. Neben dem elektronischen Sucher mit 100-prozentiger Bildabdeckung, der insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung von Vorteil ist, verfügt die Lumix übrigens auch über einen Blitzschuh. Ein kleiner Aufsteckblitz befindet sich im Lieferumfang.

Zur weiteren Ausstattung zählen integriertes WLAN und NFC, was die einfache Einrichtung einer Verbindung zwischen Kamera und etwa einem Smartphone oder Tablet erlaubt, um beispielsweise Bilder kabellos zu übertragen, mit Geo-Daten zu versehen oder das entsprechende Mobilgerät als Fernbedienung zu nutzen.

Viele Bedienelemente und Einstellungsmöglichkeiten
Vorbildlich sind schließlich neben der Ausstattung auch die Bedienungsmöglichkeiten. Am Objektiv befinden sich ein Blenden- und ein Zoom-Ring sowie Schalter für den Fokus und das gewünschte Bildformat (4:3, 16:9, etc.). Auf der Kameraoberseite befinden sich wiederum Einstellräder für Belichtungszeit und Belichtungskorrektur sowie eine Taste für Kreativfilter und Aufnahmemodi.

Die Rückseite wartet mit weiteren Tasten auf, unter anderem für WLAN, Belichtungsspeicher oder die Videoaufnahme. Drei dieser Tasten können über die klar strukturierte und intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche der Kamera individuell mit häufig benötigten Funktionen belegt werden. Top!

Verbesserungspotenzial bei Ergonomie
Weniger gut gefallen hat uns allerdings die Anordnung der Bedienelemente und deren "Ausführung". So sitzen etwa der leider nicht stufenlos verstellbare und somit klackende Blendenring, der Fokusring und der Schalter für das Bildformat zu eng nebeneinander. Die Zoom-Wippe an der Gehäuseoberseite wiederum fällt zu klein aus, und auch die Videotaste hätte größer und prominenter platziert werden können. Daher gilt: Vor dem Kauf unbedingt in die Hand nehmen und ausprobieren!

Ebenfalls verbesserungswürdig ist die Zoom-Geschwindigkeit: Die LX 100 kriecht geradezu im Schneckentempo vom Weitwinkel- in den Tele-Bereich. Das scheint im Gegenzug aber kostbare Akku-Ressourcen zu schonen: Bis zu 350 Aufnahmen sind laut Panasonic mit einer Akku-Ladung drin.

Fazit: Mit der Panasonic Lumix LX 100 nicht nur, aber vor allem im Dunkeln auf Foto-Safari zu gehen, macht dank lichtstarker Optik und großem Sensor im kompakten Gehäuse richtig Spaß (siehe Fotos auf Flickr). Doch auch People- und Sport-Fotografen kommen aufgrund der großen Anfangsblende, der hohen Serienbildgeschwindigkeit und dem schnellen Autofokus auf ihre Kosten. Darüber hinaus punktet die Kamera mit ihrer Ausstattung – elektronischer Sucher, Aufsteckblitz, WLAN – und den manuellen Einstellungsmöglichkeiten. Verbesserungsbedarf gibt es hingegen in puncto Ergonomie und Zoom-Geschwindigkeit. Der Preis: aktuell günstigstenfalls rund 763 Euro.

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