Mit Technik aus Graz

Lenovo baut erstes Handy, das sieht wie der Mensch

Elektronik
10.06.2016 05:43

Der chinesische IT-Gigant Lenovo hat auf seiner Hausmesse Tech World in San Francisco das erste Android-Smartphone enthüllt, das mit einer Spezialkamera sieht wie ein Mensch: das Phab 2 Pro. Der 6,4-Zoll-Riese verfügt als erstes Handy über die einem Google-Projekt entstammende "Tango"-Tiefenkamera. Sie kommt aus den Grazer Infineon-Laboratorien und soll dem Handy ermöglichen, seine Umgebung dreidimensional zu erfassen und Objekte zu erkennen. Das erlaubt neue Einsatzmöglichkeiten wie Indoor-Navigation.

Mit seiner "Tango"-Spezialkamera - der nötige REAL3-Chip stammt von Infineon aus Graz - soll Lenovos Phab 2 Pro vielfältige Augmented-Reality-Features bieten, also die Umgebung erkennen und sie mit digitalen Zusatzinformationen überlagern.

Denkbare Einsatzszenarien wären etwa Indoor-Navigation, digitale Objekte in der realen Welt könnten aber auch im Bildungs- und Spielebereich interessante Möglichkeiten eröffnen. Auch Entfernungsmessungen sind mit der Kamera möglich. Mehr dazu hier im Video:

Snapdragon 652 und 6,4-Zoll-Riesendisplay
Abseits seiner Spezialkamera bietet das LTE-Smartphone gehobene Smartphone-Technik: Als Prozessor kommt Qualcomms Snapdragon 652 zum Einsatz, der Arbeitsspeicher ist vier Gigabyte groß. Intern stehen 64 Gigabyte Speicher zur Verfügung, microSD-Karten mit bis zu 128 Gigabyte Kapazität werden unterstützt.

Das Display misst stolze 6,4 Zoll in der Diagonale und löst mit 2560 mal 1440 Pixeln auf. Der Akku ist 4050 Milliamperestunden groß, beim Betriebssystem setzt man auf Android 6. Gigabit-WLAN und Bluetooth 4.0 sind vorhanden, das Gerät ist Dual-SIM-fähig.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Kamera gelegt. Die "Tango"-Hauptkamera löst mit 16 Megapixeln auf und bietet Tiefensensor sowie Bewegungserkennung für Augmented-Reality-Anwendungen. Die Frontkamera hat eine Auflösung von acht Megapixeln und soll dank F/2.2-Blende auch bei schlechtem Licht noch brauchbare Bilder machen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium.

Ersteindruck: Unhandliches Gerät mit Potenzial
Unser Ersteindruck: Die Spezialkamera hat Potenzial und könnte manchen Anwendern durchaus Freude bereiten, momentan gibt es allerdings nur einige wenige Demo-Apps, welche ihre Fähigkeiten zeigen. Normale Fotos bei guten Lichtbedingungen sind detailreich und scharf, allerdings könnte das Gerät schneller scharfstellen. Das Display ist angenehm scharf und hell, lässt sich auch seitlich gut ablesen.

Als problematisch könnten manche Nutzer die schiere Größe des Phab 2 Pro empfinden: Das Gerät operiert durch seine Abmessungen an den Kapazitätsgrenzen vieler Hosentaschen. Die Verarbeitung indes gefällt: Das Alu-Chassis fühlt sich hochwertig an und ist sauber verarbeitet.

Zwei weitere Versionen ohne Tiefenkamera
Neben seinem "Tango"-Smartphone hat Lenovo noch zwei günstigere Versionen des Phab 2 angekündigt. Das Phab 2 Plus bietet auf 6,4 Zoll Full-HD-Auflösung und setzt auf einen MediaTek-Achtkerner als Prozessor. Der RAM ist drei, der interne Speicher 32 Gigabyte groß. microSD-Karten werden unterstützt, die 13-Megapixel-Hauptkamera bietet Laser-Autofokus für flottes Scharfstellen. Die Frontkamera löst mit acht Megapixeln auf, der Akku entspricht jenem der Pro-Version.

Mit dem Phab 2 kommt zudem eine Version mit MediaTek-Vierkerner und 720p-Auflösung. RAM-, Akku- und Speicherausstattung entsprechen dem Phab 2 Plus, die Kamera löst mit 13 Megapixeln auf und verzichtet auf Laser-Autofokus. Mit einem Preis von 200 Euro ist das Phab 2 das günstigste Modell, die Plus-Variante kostet 300 Euro und die Pro-Version mit Tiefenkamera kostet 500 Euro. Auf den Markt kommen die Geräte voraussichtlich im Herbst.

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