Nach EDV-Panne

Lehrer: “Das geht uns nur noch auf die Nerven”

Web
11.02.2015 16:33
Die jüngste Panne im Rahmen der Zentralmatura nach den EDV-Problemen beim Hochladen der "vorwissenschaftlichen Arbeit", kurz VWA, lässt die Wogen hochgehen – vor allem bei Lehrern und ganz besonders bei betroffenen Schülern. Die Zusage, dass die VWA bis Freitag nicht beim Bildungsministerium hochgeladen sein muss, sondern lediglich in gedruckter Form oder per Datenträger abgegeben werden kann und so als eingereicht gilt, ändert daran nur wenig. krone.at hat am Mittwoch in einer betroffenen Schule in Wien nachgefragt.

"So etwas darf einfach nicht passieren", zeigt sich der Lehrer einer Wiener Schule nach der EDV-Panne wütend. "Diese ganze Pannenserie schürt nur die Angst und Sorge der Schüler, die jetzt kurz vor der Zentralmatura stehen. Das Ganze geht uns einfach nur noch auf die Nerven." Bereits seit Sonntag versuchten Schüler seiner Klasse, ihre VWA auf die Server des Bildungsministeriums hochzuladen. "Doch jedes Mal brach der Ladevorgang ab und es kam eine Fehlermeldung", berichtet eine Schülerin.

"Einige Schüler standen um 3 oder 4 Uhr früh auf"
Mit Stand Dienstagabend war im konkreten Fall erst eine einzige "vorwissenschaftliche Arbeit" der Maturaanwärter auf dem Server des Ministeriums eingelangt - und diese war bereits vor einer Woche hochgeladen worden. Alle übrigen Schüler der Klasse hatten bis zu diesem Zeitpunkt das Nachsehen. Mittlerweile haben es weitere Klassenkameraden geschafft, über Nacht ihre Arbeiten hochzuladen. "Einige Schüler sind teilweise schon um 3 oder 4 Uhr früh aufgestanden, um ihr Glück mit dem Hochladen zu versuchen", so der Lehrer weiter.

Der Grund für die Probleme: Die Server dürften dem Ansturm der zahlreich eintrudelnden Maturaarbeiten - Abgabefrist ist in Wien und Niederösterreich am kommenden Freitag - schlichtweg nicht gewachsen sein. Verzweifelte Schüler, die sich aufgrund der immer wieder auftretenden Fehlermeldung daraufhin Hilfe suchend an das Bifie wandten, bekamen unter anderem folgende Antwort: "In Spitzenzeiten wie zurzeit laden Hunderte Schüler/innen österreichweit zeitgleich die Arbeiten hoch, was kapazitätsbedingt zu Verzögerungen führen kann."

Aufs Neue versuchen, Hochladen in den Randzeiten
Es gebe jedoch laufend Optimierungsmaßnahmen, um das Hochladen rasch ermöglichen zu können, heißt es weiter. Zudem entschuldige man sich für die Unannehmlichkeiten und rät, das Hochladen der Arbeit immer wieder aufs Neue zu versuchen, besonders in den Randzeiten, also spät abends oder am frühen Morgen - ein Tropfen auf den heißen Stein, in Anbetracht der zahlreichen, noch nicht abgegebenen Arbeiten.

Auch dass es bis Dienstagabend keine offizielle Stellungnahme bezüglich des Problems gab, stößt dem Lehrer sauer auf. "Es hat am Dienstag keine offizielle Erklärung rund um die Probleme gegeben, teilweise wurde sogar mitgeteilt, dass die Schuld nicht bei der Upload-Seite, sondern bei den Schülern liegt. Erst heute haben wir dann Informationen über das weitere Vorgehen erhalten."

"Hoffe, dass nichts weiter passiert"
Der Druck der nahenden Frist wurde Mittwoch früh den Schülern zumindest insofern genommen, als auch eine Abgabe der Arbeit in gedruckter Form oder per Datenträger an der Schule anerkannt wird - das jedoch ist ein eher schwacher Trost für Lehrer und Schüler. Die Sorge vor weiteren Pannen vor der ersten Zentralmatura in Österreich bleibt. "Ich hoffe natürlich, dass nichts weiter passiert. Aber wer weiß, was womöglich noch kommt", so der Lehrer.

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