2.560 x 1.440 Pixel

Laser-Smartphone im Pixelrausch: LG entüllt das G3

Elektronik
27.05.2014 19:00
Der südkoreanische Elektronikriese LG hat am Dienstagabend in London sein neues Android-Flaggschiff enthüllt, das LG G3. Und der Samsung-Konkurrent geizt dabei nicht mit technischen Superlativen. Als erstes Top-Smartphone eines weltweit tätigen Herstellers führt das G3 ein 5,5-Zoll-Display mit der extrem hohen Auflösung von 2.560 mal 1.440 Pixeln ins Feld. Und auch bei der Kamera betritt LG mit einem Laser-Autofokus technisches Neuland. krone.at war live bei der Enthüllung des G3 vor Ort, hier lesen Sie unseren ersten Eindruck.

Wenige Wochen, nachdem HTC, Samsung und Sony ihre neuen Android-Flaggschiffe aus dem Sack gelassen haben, legt LG nun nach. Mit dem G3 erhebt der Samsung-Konkurrent Anspruch auf die Technologieführerschaft am Android-Sektor. Ein besonderes Highlight ist das Display des G3: Es bietet auf 5,5 Zoll Diagonale eine Auflösung von 2.560 mal 1.440 Pixeln. Das entspricht einer Pixeldichte von 538 dpi – mehr als bei jedem anderen Smartphone eines großen Herstellers. Durch einen besonders schmalen Bildschirmrahmen soll das 146 mal 75 Millimeter große und neun Millimeter dicke Gerät trotz 5,5 Zoll Diagonale vergleichsweise handlich sein.

Display nur bei sehr genauer Betrachtung besser als Full-HD
Angesichts der enormen Auflösung, die das G3 auf 5,5 Zoll Diagonale ins Feld führt, nicht verwunderlich: Der Bildschirm gehört zu den besten am Markt. Auch wenn wir beim Erstkontakt mit dem Pixelmonster zunächst keinen sichtbaren Schärfevorteil gegenüber Full-HD-Displays feststellen konnten und beim Direktvergleich mit einem Full-HD-Gerät erst bei extrem naher Betrachtung einen leichten Vorteil für das G3 erkannten, überzeugt das Display doch mit beeindruckender Schärfe, guter Blickwinkelstabilität, natürlichen Farben und - zumindest im abgedunkelten Präsentationsraum - einer hohen Helligkeit.

Auch wenn die Auflösung wohl primär Marketinggründe hat - das menschliche Auge erkennt ab einer Pixeldichte von 300 dpi bei normalem Betrachtungsabstand keine Einzelpixel mehr, das G3 schafft es auf deutlich über 500 -, weiß der Bildschirm zu überzeugen. Wie er sich auf CPU-Auslastung und Stromverbrauch auswirkt, muss sich allerdings erst in einem ausführlichen Test zeigen, laut LG sollen spezielle Stromsparfunktionen jedoch einen erhöhten Energieverbrauch verhindern.

Schnelle Qualcomm-CPU, erweiterbarer Speicher
Abseits des Displays setzt LG auf ähnliche Komponenten wie auch die Konkurrenz. Beim Prozessor handelt es sich um einen 2,5 Gigahertz schnellen Snapdragon-801-Vierkerner von Qualcomm. Der Arbeitsspeicher des G3 ist je nach Variante – das Smartphone kommt in zwei leicht unterschiedlichen Versionen auf den Markt – zwei oder drei Gigabyte groß. Der intern verfügbare Speicher ist – ebenfalls je nach Variante – zwischen 16 und 32 Gigabyte groß.

Die Performance des Geräts entsprach beim ersten Ausprobieren dem, was man von einem Smartphone dieser Leistungskategorie erwartet. Das Android-Menü wird flüssig dargestellt, Apps werden rasant geöffnet. Verwunderlich ist das nicht: Seit Android 4.4 ist Googles Mobilbetriebssystem generell ressourcenschonender als noch die Vorgängerversionen. Und gleichzeitig hat LG im G3 den aktuell schnellsten Smartphone-Prozessor verbaut.

Ein Fortschritt gegenüber dem Vorgängermodell G2 (Test in der Infobox): Das G3 bietet einen microSD-Slot, mit dem sich der Speicherplatz um bis zu 128 Gigabyte erweitern lässt. Die Funkausstattung ist auf der Höhe der Zeit: Ins Internet gelangt das Smartphone via LTE, in den heimischen vier Wänden kann auch Gigabit-WLAN genutzt werden. Bluetooth ist in der aktuellen Version 4.0 an Bord, GPS und das russische Pendant GLONASS hat das G3 ebenfalls.

13-Megapixel-Kamera mit Laser-Autofokus
Bei der Kamera will sich LG nicht mit einer hohen Megapixel-Zahl, sondern mit optischem Bildstabilisator und Laser-Autofokus von der Konkurrenz absetzen. Die Auflösung der Hauptkamera liegt wie schon beim Vorgänger bei 13 Megapixeln.

Der Laser hilft der Kamera laut LG, auch bei schlechten Lichtverhältnissen schnell scharfzustellen. Und der optische Bildstabilisator soll Verwackler verhindern. Eine Frontkamera mit 2,1 Megapixeln ist ebenfalls an Bord, ihr haben die Koreaner einen speziellen Selfie-Modus spendiert. Ballt der Nutzer vor dem Selfie kurz die Faust vor dem Handy, startet dieses einen Countdown, an dessen Ende die Kamera auslöst. Auch über Sprachkommandos kann ausgelöst werden.

"Aus der Hüfte" schießen mit schneller Kamera
Die Kamera hinterließ beim Ausprobieren einen guten Eindruck. Der Laser-Autofokus macht das G3 zusammen mit dem optischen Bildstabilisator zu einem Smartphone, mit dem man gut "aus der Hüfte" fotografieren kann. Es stellt rasant scharf, die Bildqualität bei guten Lichtverhältnissen weiß zu überzeugen. Bei Dämmerlicht kommt es stellenweise zu leichtem Rauschen, insgesamt scheint das G3 aber sehr gut für Schnappschüsse geeignet zu sein.

Auch Videos hat die G3-Kamera beim ersten Test gut gemeistert. Aufnahmen können nicht nur in Full-HD, sondern auch in 120-fps-Zeitlupe und 4K-Auflösung aufgenommen werden. Die Bildqualität überzeugt ebenso wie bei Standbildern. Genaueres zur Foto- und Videoleistung des G3 können wir allerdings erst nach einem ausführlichen Test sagen.

Akku soll durch Graphit stat Metall länger durchhalten
Der Akku im 150 Gramm schweren G3 ist 3.000 Milliamperestunden groß – und bietet damit trotz größerem Display und höherer Auflösung die gleiche Kapazität wie der Stromlieferant im Vorgänger. Neu ist, dass das Gehäuse die Möglichkeit bietet, den Akku auszutauschen. Zudem soll der Akku durch einen Trick länger halten als üblich: An der Kathode haben die Koreaner das Metall durch Graphit ersetzt, wodurch der Stromlieferant trotz allem lang durchhalten soll.

Bei der Software setzt LG auf eine angepasste Version von Android 4.4.2 mit etlichen Software-Dreingaben. Dazu zählt unter anderem ein lernfähiges "Smart Keyboard", das die Tipp-Gewohnheiten des Nutzers analysiert und erkennen soll, was man tippen will. Außerdem gibt's wieder die bereits vom Vorgänger bekannte Anklopf-Funktion, bei der das Handy – die Tasten liegen wie schon beim G2 auf der Rückseite – durch doppeltes Antippen entsperrt wird. Wer mag, kann auch einen Klopf-Code einstellen, mit dem das Gerät entsperrt wird. Weitere Sicherheits-Features: Mit Content Lock können persönliche Dateien verborgen werden, wenn das Handy von jemand anderem verwendet wird. Und ein "Kill Switch" hilft dabei, bei einem Diebstahl aus der Ferne die persönlichen Daten zu löschen.

Trotz 5,5-Zoll-Display kaum größer als die Konkurrenz
Angesichts der 5,5 Zoll Bildschirmdiagonale waren wir beim Erstkontakt mit dem G3 besorgt, dass es für viele Nutzer zu groß ausfallen könnte. Und tatsächlich dürfte es die meisten Hosentaschen an die Grenzen ihres Fassungsvermögens bringen. Trotzdem ist es angesichts der Displaygröße vergleichsweise kompakt geworden, was vor allem daran liegt, dass fast die ganze Front des G3 durch das Display ausgefüllt wird. So fällt es trotz 5,5 Zoll Diagonale nicht größer aus als viele bereits erhältliche Fünfzöller. Im Direktvergleich mit einem Sony Xperia Z1 ist das G3 kaum größer (siehe Vergleichsbild oben).

Verarbeitungsmängel konnten wir beim kurzen Hands-on nicht feststellen. Das Gehäuse besteht nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff in gebürsteter Alu-Optik. Die leicht raue Rückseite liegt relativ rutschfest in der Hand und bietet Fingerabdrücken wenig Angriffsfläche.

In Österreich kommt das G3 Ende Juni in zwei Varianten auf den Markt. Die 16-Gigabyte-Version mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher kostet bei Markteinführung 599, die 32-Gigabyte-Variante mit drei Gigabyte RAM rund 650 Euro.

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