Studie zeigt:

Lahmes Internet und Zensur nervt Chinas Investoren

Wirtschaft
20.06.2014 10:15
Das langsame Internet und die Zensur in China entwickeln sich zu einer wachsenden Hürde für die Geschäfte europäischer Unternehmen im Reich der Mitte. In einer Umfrage der deutschen Handelskammer nahmen die Klagen über schlechten Onlinezugang im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Punkte auf den Rekordwert von 59 Prozent zu. Das Geschäftsklima insgesamt wurde "zurückhaltend positiv" beschrieben.

Drei Viertel der befragten Firmen beklagen die größten Probleme im Personalbereich, da Löhne steigen und qualifizierte Mitarbeiter schwer zu finden und zu halten sind. Zur größten Herausforderung, die nicht mit Personal zu tun hat, stieg erstmals das langsame Internet auf. 44 Prozent beklagten zudem Online-Zensur. Auch nach einer separaten Umfrage der EU-Handelskammer in China sahen 86 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäfte durch das langsame Internet "negativ" beeinflusst.

Geschwindigkeit hat "spürbar abgenommen"
"Die Internetgeschwindigkeit hat in den vergangenen Monaten spürbar abgenommen, während Zugang zu ausländischen Webseiten allgemein weniger verlässlich geworden ist", stellt die Kammer in einer Analyse fest. Die Internetprobleme führten auch dazu, dass sich weniger Unternehmen als im Vorjahr an der Erhebung beteiligten. Nur 417 oder 17,4 Prozent der 2.400 Mitgliedsunternehmen beantworteten die Online-Umfrage, die über einen Server in den USA lief. "Mehr als 30 Prozent" brachen die Teilnahme zwischendurch ab, weil die Verbindung zu langsam war, wie die Organisatoren berichteten.

"Es ist extrem wichtig, dass es stabile Zugänge gibt", mahnte Kammerpräsident Herrmann mit Blick auf die wachsende Zahl von Unternehmen, die mit Online-Datenlagern (Cloud) und neuen Medien arbeiten. Die Zensur und Störungen von Tunneldiensten, mit denen die "Große Firewall" genannten Internetsperren in China umgangen werden können, haben seit Februar zugenommen. Seit diesem Monat blockt China auch Dienste von Google. Suchen gehen ins Leere. Auch sind E-Mail-Dienste von Google meist nicht mehr zugänglich. Ohnehin sind Facebook, Twitter, YouTube oder Webseiten der "Süddeutschen Zeitung", der "New York Times" oder des "Wall Street Journals" gesperrt.

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