Anleitung im Netz

Kanadische Schüler hackten Bankomat während Pause

Web
11.06.2014 10:00
Zwei 14-jährigen Schülern aus Kanada ist es ohne großen Aufwand während ihrer Mittagspause gelungen, einen Bankomaten zu hacken. Die Anleitung dazu hatten Matthew Hewlett und Caleb Turon aus Winnipeg im Internet gefunden.

Wie die "Winnipeg Sun" berichtet, hatten die beiden Schüler aus einem alten Handbuch im Internet erfahren, wie man in den Wartungsmodus eines Bankomaten gelangt. Während ihrer Mittagspause machten sie die Probe aufs Exempel und suchten im nahe gelegenen Supermarkt den Bankomaten der Bankkette BMO auf. "Wir dachten, es wäre lustig, das mal auszuprobieren", sagte Hewlett der Zeitung. "Aber wir hatten nicht erwartet, dass es funktioniert."

Standard-Passwort nie geändert
Einmal in den Wartungsmodus gelangt, wurden die beiden mit der Eingabe eines Passworts konfrontiert – und hatten abermals Erfolg: Sie verwendeten dem Bericht nach einfach das erstbeste Standard-Passwort, das ihnen in den Sinn kam. Offenbar hatte BMO dieses nie geändert. Die Schüler machten sich daraufhin zur örtlichen Filiale der Bank, um diese auf die Schwachstelle aufmerksam zu machen. Glauben schenken wollte man dort den Teenagern jedoch nicht.

"Ich sagte: Wir haben euren Bankomaten gehackt. Wir sind in den Wartungsmodus gelangt", schilderte Hewlett. Ein Mitarbeiter der Bank habe dies jedoch nicht für möglich gehalten, zudem hätten sie keinen Beweis für ihren Hack gehabt. "Ich fragte ihn, ob es in Ordnung wäre, wenn wir den Beweis erbringen. Er sagte: 'Ja, sicher, aber ihr werdet nichts aus dem Bankomaten herausbekommen", so Hewlett.

"Gehen Sie weg. Dieser Bankomat wurde gehackt"
Doch die beiden Schüler wussten es besser, gingen zurück zu dem Bankomaten im Supermarkt, aktivierten abermals den Wartungsmodus und druckten unter anderem Informationen darüber aus, wie viel Geld noch im Bankomat war und wann welcher Betrag abgehoben wurde. Zu guter Letzt änderten sie die Begrüßungsnachricht der Maschine, um andere Kunden zu warnen: "Gehen Sie weg. Dieser Bankomat wurde gehackt."

Mit den ausgedruckten Unterlagen in der Hand, fanden sie diesmal bei der Bank Gehör. Der Filialleiter zeigte sich dem Bericht nach besorgt über die Entdeckung der beiden Nachwuchshacker und schickte umgehend Sicherheitsexperten los. Hewlett und Turon plagten inzwischen ganz andere Sorgen: Ihre Mittagspause war längst um, sie hatten vor lauter Aufregung auf die Schule vergessen und den Unterricht geschwänzt.

Bank half Schulschwänzern
Diesmal griff die Bank den Schülern unter die Arme und verfasste ein offizielles Entschuldigungsschreiben für den Lehrer: "Bitte entschuldigen Sie, dass sich Mr. Hewlett und Mr. Turon nach ihrer Mittagspause verspätet haben. Sie waren BMO bei einem Sicherheitsproblem behilflich."

Bei BMO hat man inzwischen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um einen derart einfachen Zugriff künftig zu verhindern. Die Informationen und das Geld der Kunden seien zu keiner Zeit in Gefahr gewesen und sicher, hieß es – wohl auch dank der Mithilfe der beiden Schüler.

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