Forscher warnen:

KI könnte uns zu ihren “digitalen Sklaven” machen

Web
17.11.2015 10:27
Im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) haben Wissenschaftler und große Konzerne in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Digital-Assistenten am Smartphone greifen uns im Alltag unter die Arme, selbstfahrende Autos fahren auf Probestrecken in Richtung Serienreife und schlaue Algorithmen errechnen aus Datenspuren unsere Vorlieben. Jetzt warnen namhafte Wissenschaftler: Künstliche Intelligenz kann unser Leben nicht nur erleichtern, sie könnte uns auch unterjochen.

Geht es nach den Wissenschaftlern Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut und Dirk Helbing von der renommierten Zürcher Technik-Uni ETH, könnten jene Algorithmen, die heute unser Online-Verhalten auswerten und uns personalisierte Reklame vorsetzen, eines Tages über uns herrschen. "Heute wissen Algorithmen, was wir tun, was wir denken und wie wir uns fühlen - vielleicht sogar besser als unsere Freunde und unsere Familie, ja als wir selbst", warnen die Forscher in einem Manifest auf der Wissenschafts-Plattform "Spektrum".

Fremde Entscheidungen fühlen sich wie eigene an
Das macht uns manipulierbar. "Oft sind die unterbreiteten Vorschläge so passgenau, dass sich die resultierenden Entscheidungen wie unsere eigenen anfühlen, obwohl sie fremde Entscheidungen sind", warnen die Wissenschaftler. Vereinfacht gesagt: Durch das Wissen, das im Netz über uns gesammelt wird, erlangen Maschinen die Möglichkeit, uns zu manipulieren. Es bestehe die Gefahr "digitaler Verhaltenssteuerung im großen Stil".

Interessant wäre das nicht nur für Politiker, die das Volk in eine bestimmte Richtung lenken möchten. Auch Kriminelle und Terroristen könnten sich solche Mechanismen zunutze machen, ganze Bevölkerungen ohne deren Wissen manipulieren und das System von innen aushöhlen. Und als ultimativ letzter Schritt könnte natürlich auch die künstliche Intelligenz selbst die Herrschaft übernehmen, sich zu einer Art allwissendem Wesen emporheben. "Würde die Fernsteuerung unseres Verhaltens perfekt funktionieren, wären wir im Grunde digitale Sklaven", warnen die Forscher.

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