Öffentliche Beschimpfungen und vor allem sexistische Kommentare gehören für Pearce zum Alltag: Im Radio und TV testet die 21-Jährige regelmäßig Videospiele, zudem betreibt sie ihren eigenen YouTube-Kanal und hat eine Fanpage auf Facebook. Als ihr einige Fans über das soziale Netzwerk jedoch mit Vergewaltigung drohten, wurde es für Pearce zu viel und sie nahm das Problem selbst in die Hand.
"Vor einiger Zeit wurde mir klar, dass viele der Menschen, die mir ekelhafte oder übermäßig sexuelle Bemerkungen schicken, keine erwachsenen Männer sind", schilderte Pearce gegenüber dem britischen "Guardian". Stattdessen handle es sich vornehmlich um junge Burschen, die es einfach nicht besser wüssten und daher rationalen Argumenten auch nicht zugänglich seien.
Als Pearce an den Punkt gelangte, an dem ihr die Kommentare "wirkliches Unbehagen" bereiteten, machte sie sich daher auf Facebook auf die Suche nach den Müttern jener Burschen, die sie bedroht hatten, und schrieb sie an - zumindest in einem Fall mit Erfolg, wie Screenshots des Nachrichtenwechsels belegen, die Pearce auf Twitter veröffentlichte.
"Oh mein Gott, dieser kleine Scheißer"
"Hi Anna, ich kenne Sie nicht, aber ich wollte wissen, ob (Name zensiert) Ihr Sohn ist?", fragte Pearce demnach die ihr unbekannte Mutter. Als diese dies bejahte und nachfragte, wieso, antwortete die 21-Jährige: "Ich habe nie mit ihm gesprochen, aber er hat mir besorgniserregende Nachrichten auf meiner öffentlichen Facebook-Seite hinterlassen. Vielleicht möchten Sie das mal mit ihm diskutieren?"
Anschließend schickte Pearce der Mutter einen Screenshot des betreffenden Kommentars. Zitat: "Ich werde dich vergewaltigen, wenn ich dich sehe, du Schlampe." Die Reaktion der Mutter ließ nicht lange auf sich warten: "Oh mein Gott, dieser kleine Scheißer. Es tut mir so leid. Ja, ich werde mit ihm sprechen!"
Sometimes young boys on Facebook send me rape threats, so I've started telling their mothers. pic.twitter.com/0Cbs81eXiE
— Alanah Pearce (@Charalanahzard) 28. November 2014
Was Pearce mit ihrer öffentlich gemachten Aktion jungen Burschen mit auf den Weg zu geben hofft: "Frauen gegenüber sexistisch zu sein, ist nicht in Ordnung, auch übers Internet nicht", sagte sie gegenüber dem "Guardian". Für die Games-Testerin jedenfalls ist klar: Sollte ihr in Zukunft wieder etwas Ähnliches wiederfahren, werde sie sich wieder an die Mütter wenden.
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