Im Iran streiten die Regierung, die Internet-Aufsichtsbehörde und die Justiz über den Umgang mit Internetdiensten. Die Regierung von Präsident Hassan Rohani ist gegen das Verbot von sozialen Netzwerken, das islamische Establishment wertet diese Netzwerke jedoch als Spionageapparate der USA und bezichtigt die Millionen Mitglieder der Sünde.
Erst kürzlich hatten sechs junge Iraner - drei Männer und drei unverschleierte Frauen - eine Aufnahme von sich ins Internet gestellt, die sie zu den Klängen von Pharell Williams Hit-Video "Happy" tanzend zeigt. Sie waren daraufhin festgenommen worden. Die Nachrichtenagentur ISNA hatte daraufhin gemeldet, dass der "vulgäre Clip im Cyberspace" gegen die "öffentliche Sittsamkeit" verstoße.
Im Abspann des Videos hatten sich die Protagonisten mit einer optimistischen Botschaft an ihre Zuschauer gewandt: "Wir hoffen, es zaubert ein Lächeln auf euer Gesicht." Doch in islamisch-konservativen Kreisen sorgte das Video stattdessen für Entsetzen über den angeblichen Werteverfall in der iranischen Jugend. Die Festgenommenen sollen inzwischen wieder frei sein - ausgerechnet auf Instagram veröffentliche eine der Frauen eine Botschaft: "Hi, da bin ich wieder."
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