Soll mit Licht malen

Huawei greift mit neuem Flaggschiff P8 (Max) an

Elektronik
16.04.2015 10:01
Der chinesische Mobilfunkspezialist Huawei hat in London sein neues Android-Flaggschiff P8 enthüllt – und gleichzeitig eine XXL-Variante davon vorgestellt, das 6,8 Zoll große Riesen-Smartphone P8 Max. Das P8 wird Ende Mai auf den österreichischen Markt kommen und vergleichbar ausgestattete Konkurrenzgeräte preislich etwas unterbieten. krone.at hatte bereits Gelegenheit, die neuen Huawei-Smartphones auszuprobieren.

Huawei steigt im Frühjahr gleich mit zwei neuen Geräten in den Smartphone-Ring: dem 5,2-Zöller P8 und seinem großen Bruder P8 Max mit gewaltigen 6,8 Zoll Diagonale. Im Inneren verbauen die Chinesen einen Kirin-930/935-Achtkernprozessor der hauseigenen Chiptochter HiSilicon mit vier je zwei Gigahertz schnellen und vier je 1,5 Gigahertz schnellen Kernen für anspruchslosere Aufgaben.

Der Arbeitsspeicher ist drei Gigabyte groß, der Bildschirm löst in beiden Fällen mit 1.920 mal 1.080 Pixeln auf. Beim P8 Max wurde ein Spezialpanel verwendet, das besonders natürliche und leuchtende Farben verspricht. Je nach Variante kommen die Geräte mit 16 bis 64 Gigabyte Speicher, der mittels microSD-Karte um 128 Gigabyte erweitert werden kann.

Lichtstarke Kamera soll "mit Licht malen"
Besonders hervorgehoben hat Huawei bei der Präsentation seiner neuen Android-5-Flaggschiffe die nicht aus dem Gehäuse hervorstehende Kamera. Sie liefert eine Auflösung von 13 Megapixeln, soll mit optischer Bildstabilisierung Verwackler verhindern und bietet einen Dual-LED-Blitz für Bilder bei Schlechtlicht. Der soll durch einen speziellen RGBW-Bildsensor, der laut Hersteller im Zwielicht Rauschen reduziert, aber gar nicht so oft nötig sein.

Ein dezidierter Bildprozessor soll natürlichere Farben produzieren, lustige neue Bildmodi wurden in die Kamera-App integriert – etwa ein Schlankmacher und Wimmerlentferner für Selfies oder eine "Lichtmal"-Funktion, die das Fotografieren mit besonders langen Verschlusszeiten simuliert und nachts beispielsweise Lichtspuren bei Straßenaufnahmen liefert. Eine Acht-Megapixel-Frontkamera (Max: fünf Megapixel) soll für ansehnliche Selfies sorgen.

microSD-Slot vorhanden, Gehäuse spritzwassergeschützt
Der Akku im P8 ist 2.680 Milliamperestunden groß, das P8 Max hat sogar die stattliche Akkukapazität von 4.360 Milliamperestunden und soll bei normaler Nutzung zwei Tage mit einer Akkuladung durchhalten. Gefunkt wird über LTE, beim P8 kann der Nutzer zwei SIM-Karten gleichzeitig verwenden – wenn er auf den microSD-Kombislot, der eine zweite SIM-Karte aufnimmt, verzichten kann. Ebenfalls vorhanden: WLAN, Bluetooth 4.1 und NFC. Das 6,4 Millimeter dünne und 144 Gramm schwere Alu-Gehäuse des P8 wird in vier verschiedenen Farben erhältlich sein – Beige, Grau, Gold und Schwarz.

Wasserdicht ist das P8 nicht, Huawei verspricht aber durch eine spezielle Beschichtung zumindest einen gewissen Spritzwasserschutz. In Österreich wird das P8 ab Ende Mai zu Preisen zwischen 500 (16 GB) und 600 (64 GB) Euro verfügbar sein. Damit unterbietet es die neuen Flaggschiffe der Konkurrenz preislich zwar, ganz so attraktiv wie beim Vorgänger P7 ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aber nicht mehr. Das P8 Max soll ebenfalls nach Österreich kommen – zu Preisen zwischen 550 und 650 Euro. Einen Termin für den Marktstart des Giganten nannte Huawei noch nicht.

Android 5 mit EMUI und neuen Features
Bei der Software setzt Huawei auf Android 5 mit der hauseigenen EMUI-3.1-Modifikation. Die unterscheidet sich teils erheblich vom Android-Standard und verzichtet beispielsweise auf eine App-Übersicht. Dafür liefert Huawei beim P8 einige interessante Software-Features mit – beispielsweise eine App-Stromverbrauchs-Firewall, die verhindern soll, dass Apps im Hintergrund unerlaubt den Akku leersaugen.

Eine Funktion, bei der man das verlegte Smartphone auf Zuruf zum Klinglen bringen kann, ist ebenfalls an Bord, dürfte bei auf Privatsphäre bedachten Nutzern aber ob des permanent aktiven Mikrofons auf Ablehnung stoßen. Eine intelligente Telefon-App, die das Eintippen von Ländervorwahlen überflüssig machen soll, hat Huawei ebenfalls programmiert. Bei der Eingabe hat man sich mit dem "Knöchel-Touch" eine neue Geste einfallen lassen, mit der Inhalte besonders schnell geteilt werden können.

Erwähnenswert: Huawei will für das P8 und das P8 Max jede Menge Zubehör, beispielsweise Hüllen, auf den Markt bringen. Besonders interessant ist eine Hülle mit rückseitigem E-Ink-Display, die das P8 zum E-Book-Reader machen soll. Wann sie verfügbar sein wird und was sie kosten soll, ist allerdings noch offen.

Ersteindruck: Sauber verarbeitet und flott
Beim Ausprobieren vor Ort machten beide neuen Huawei-Smartphones einen guten Eindruck. Die Verarbeitungsqualität scheint zu stimmen: Das Alu-Gehäuse beider Smartphones gab unter leichtem Druck nicht nach, nichts knarzte oder knackte. Auch Verarbeitungsmängel wie ungewollte Spalten konnten wir beim Kurztest nicht entdecken. Die verbaute Hardware ist flott genug, um Android flüssig darzustellen, Benchmark-Tests konnten wir vor Ort aber noch nicht durchführen.

Auch die Kamera-Performance wirkt auf den ersten Blick gut: Das Gerät stellt zwar nicht ganz so schnell scharf wie etwa der kürzlich getestete aktuelle Smartphone-Primus Samsung Galaxy S6, arbeitet aber ausreichend flott und lieferte bei ersten Test-Schnappschüssen gute Ergebnisse und keine Verwackler. Die Lichtmal-Funktion wirkte beim Ausprobieren eher wie eine Spielerei und dürfte unserer Einschätzung nach nur dann wirklich sinnvoll nutzbar sein, wenn man ein Stativ verwendet. Das Display des P8 ist ausreichend hell, auch seitlich gut ablesbar und dank Full-HD-Auflösung angenehm scharf.

P8 Max: Gigant mit sehr schöner Farbdarstellung
Beim 228 Gramm schweren P8 Max gefiel uns das Riesen-Display beim Ausprobieren besser, weil die Farbdarstellung noch ein bisserl besser als beim P8 wirkt. Die Verarbeitungsqualität kann sich auch beim P8 Max sehen lassen, das Handling des 18,3 mal 9,3 mal 0,7 Zentimeter großen Geräts dürfte für die meisten Handynutzer aber zu gewöhnungsbedürftig sein.

Zwar kriegt man das Gerät noch mit Ach und Krach in die Hosentasche und kann es mit einer durchschnittlich großen Männerhand einhändig halten, zur Bedienung braucht es aber in jedem Fall zwei Hände. Manche Smartphone-User – vor allem jene, die mit ihrem Gerät mehr surfen, chatten und das Internet nutzen als telefonieren – könnten den P8-Giganten aber trotzdem zu schätzen wissen. Als Tablet-Ersatz zum Telefonieren und Lesen scheint er nämlich eine sehr gute Figur zu machen.

Ein P8 ist bereits im krone.at-Testlabor eingetroffen und wird in den kommenden Tagen auf Herz und Nieren geprüft. Ein ausführlicher Test folgt in Kürze.

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